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30er
Bus + Linie 10
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- Von St.-Joseph-Stift
bis Schüsselkorb.
- Sögestrasse.
- Bei Karstadt.
August
1988, Cam: Sony-8mm-2ccdm8e
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Seite
1 - 30er Linienbus
St.-Joseph-Stift - Dobben ...
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Vorweg:
Ist es ok, auf diese Weise heimlich/unauffällig zu filmen und die
Aufnahmen
ins
Web zu stellen? -> Natürlich nicht!
Da
diese Aufnahmen aber nun schon bald ein Vierteljahrhundert her sind, denke
ich,
ich
kann das in diesem Falle verantworten, sie zu veröffentlichen.
Die
damals älteren Leute, werden heute - so Gott will - das Zeitliche
schon gesegnet
haben,
bei den Kindern und jungen Leuten geht der Wiedererkennungswert gegen Null
und
die Leute im mittleren Alter tun hier auch nichts Verbotenes.
..
Es
ist ja heutzutage die generelle Frage, was man an "Publikum" zeigen kann
und
darf
- und auch was und wieviel man selber eigentlich sehen will.
Aber
wollen wir um jeden, bzw. jenen Preis nur menschenleere Innenstädte
zeigen!?
Ich
finde nichts trauriger als kahle Kulisse, wenn es doch eigentlich um belebte
Urbanität
geht! Und wir Menschen haben auch Gesichter - das macht uns aus, das
macht
uns individuell und ist unserer Kennzeichen. Wollen wir die alle ausradieren?
Ich
meine, die Menschen gestalten die Stadt, ihren (unseren) Lebensraum. Da
braucht
sich
niemand zu verstecken, es tut ja - in der Regel - niemand was Verbotenes,
auch
nichts
übermässig Peinliches.
Im
Gegenteil: Wir bilden alle zusammen ein grosses Team in der neuen Informations-
und
Post-Wachstums-Gesellschaft. "Uns selber", im Sinne der menschlichen
Gemeinschaft,
beim Gestalten, Beleben und Bespielen der Bühne und Kulisse zuzu-
sehen
und zu reflektieren, fördert den Zusammenhalt, schärft das Bild
vom Gegenüber
und
trägt somit einen Teil zur eigenen Integration und Partizipation bei.
Auch wenn es
zu
Anfang noch ungewohnt und teils auch schockierend sein kann, wie jeder
Wandel
von
Zeitalter zu Zeitalter...
..
Aber
das ist natürlich nur meine Meinung. Es gibt andere Meinungen.
Hier
jedenfalls ist das Material relativ betagt, daher setze ich's rein und
kommentiere
zu
den Leuten auch nur Sachverhalte.
Und
es gab schon Schlimmeres, was Jugendliche und Erwachsene aus Langeweile
in
der Öffentlichkeit angestellt haben, als Aufnahmen von Strassen
und Leuten in der
Stadt
zu machen und zu zeigen. Das ist keine Entschuldigung, aber ich mein' ja
nur
mal
so...
Was
genau
meine Motivation und Intention war, mit 15 so lomomässig "verwackelt"
zu
drehen, erzähle ich Euch im weiteren Verlauf ---
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Schwachhauser
Heerstrasse...
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an der Ampel, von der Schubertstrasse aus.
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Der
"Bahnsteig" der Haltestelle "St.-Joseph-Stift".
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Die Gleise lagen damals
noch enger beieinander (geringerer
Gleismittenabstand). Mittlerweile
ist der Umbau des Netzes
für die neuen, breiteren
Bahnen wohl abgeschlossen, oder?
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Ein 30er Bus fährt
ein. Seit der Verlängerung / Wiederinbetrieb-
nahme der Linie 4, fährt
in der Schwachhauser Heerstr. kein regulärer
Linienbus mehr. Nur noch
der 24er zwischen Joseph-Stift und Hollerallee.
Dieser hält aber an
der Strassenseite an eigenen Haltestellenbuchten
(damals jedenfalls - ob
heute noch genauso, weiss ich nicht).
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Unser Bus (Wagennummer 349)
Richtung Stadt fährt ein...
...und hat angehalten.
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Ein paar "avantgardistische"
Screenshots nehme ich mit rein.
"Wartende, Gehender und
Schattenspiel" an der Haltestelle
St.-Joseph-Stift.
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Scharnier,
oder reine Besfestigung der Fahrersitzlehne.
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Der Fahrer verkauft mir
eine Fahrkarte
und klickert das Wechselgeld
raus.
Wir
fahren ab / los.
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Eine
der grösseren Bildcollagen aus mehreren, zufällig scharfen Einzelframes
erstellt.
Der
Bus hielt nicht "Hollerallee". Wir befinden uns zwischen Hollerallee und
Parkstrasse.
Oben
rechts ein kleiner Fenster-Werbeaufkleber. Mit einem Bild von Eis und Pommes
drauf
und
mit dem Spruch: "Bitte iss uns draußen, denn wir krümeln
und kleckern, bringen
andere
zum Meckern!"
Als
Berliner hat man aus der Zeit noch die Paech-Brot-Sprüche im Sinn,
die
etwa an gleicher Stelle in den U-Bahnen hingen:
"Er
verlegen zu ihr rüberschaut, während sie an einem Paechbrot kaut".
Oder
irgendwie so... ;-) Mehr Sprüche hier
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Die
Westernsaloon-Türen. Nicht nur im Hansawagen, auch in den Bussen
jener
Baureihe.
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"Parkstrasse".
Gegenüber ein Obst- / Lebensmittelgeschäft und eine Konditorei.
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Fahrgastzustieg
an der Parkstrasse mit Kartenkauf. Werbung für Alkohol-Hochprozentiges.
Keine
Selbstverpflichtung der Verkehrsbetriebe zu merken, für Suchtmittel
vllt mal nicht zu werben.
Und
heute riechen die Öffis nach Alk. Zumindest oft in Berlin am
späten Abend in U- und S-Bahn.
Links
noch die ganz alte Eisenbahnbrücke über die Schwachhauser Heerstrasse
mit
Mercedes-Schriftzug.
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Durch die "Sperre". Die
gibts wohl teils heute noch in den Bussen.
Die Bedeutung dieser Klappschranke
erschliesst sich mir allerdings
nicht ganz, muss ich zugeben.
Am
Fahrkartenstempelautomaten.
Sie hat
eine, damals gerade neu
eingeführte "Kurzstrecke" gekauft.
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Blick
in die Parkstrasse.
Das
ist fast genau jener Parkstrassenblick, der auch als Postkartenmotiv zu
sehen
ist. Natürlich sah es um 1900 hier ganz anders aus! Man vergleiche
---
Hier
an der Ecke war meine Augenärztin...sie ist heute in Berlin Steglitz.
Die
einzige Person, die "mit mir" aus Bremen nach Berlin "mitkam"... ;)
Immer
ein bisschen altgewohnte, liebgewonnene Heimat, wenn ich sie in
ihrer
Steglitzer Praxis wiedertreffe - und sie meine Augen ausmisst, wie
einst
1991... achja...
Und
meine Steglitzer Grosstante geht sogar ebenfalls zu ihr - wie ich zufällig
rausfand,
weil sie mir ihre Dioptrinwerte auf Kärtchen zeigte und da war der
Arztstempel
drauf. Hätte ich '91 niemals gedacht, dass zu meiner Bremer
Ärztin
Jahre später auch meine Berliner Grosstante gehen wird!
Wie
es manchmal eben zufällig so kommt im Leben... |
...
..
Unter
der Eisenbahnbrücke, kurz vorm Dobben.
An
dieses Graffiti erinnere ich mich gut! Markante Graffitis begleiten und
Grüssen uns
wohl
alle auf unseren täglichen Wegen! Ich meine nicht die primitiven Tags,
sondern
diese
Art grössere Bild-Graffitis. 1988 gab es ja noch keine "Tags". D.h.,
ich kenne mich
in
der Sprayer-Szene nicht aus - vllt gab es schon Tags, sie waren zumindest
noch nicht
stadtbildprägend.
Das fing m.E. erst in den 90ern an.
Bis
dahin wurden ausschliesslich Grafiken und so "phette" Schriftzüge
gesprayt.
..
Diese
Lokomotive - oder was auch immer es darstellen sollte - weckt in mir eine
deutliche,
leicht melancholische Erinnerung an eben diese.
Verschwinden
solche Motive für immer, an denen man jahrelang vorüberging,
ist es
einem,
als würde einem ein Stück Heimat genommen... bestimmt kennt ihr
das auch!?
Das
ist, als würde man dort ein ganzes Haus abreissen!
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Ich
komme auch kaum damit klar, dass man in Bremen Kunstwerke aus dem Programm
Kunst-im-Öffentlichen-Raum
umsetzte. Fürchterlich! ;) Schliesslich stellt man den
Roland
ja auch nicht plötzlich vor den Weserpark! Oder die Stadtmusikanten-Skulptur
ins
Zentrum von Tenever...
Und
die Freiheitsstatue nicht nach Moskau und den Eiffelturm nicht nach Hamburg.
Diese
Skulpturen sind, das empfinde ich so, fest mit dem Ort verbunden, an dem
sie
immer
schon standen. Sie sind der Ort. Aber vielleicht denke ich da zu
konventionell?
Heute
ist eben alles immer Bewegung... Heute "hier", kann morgen schon "dort"
sein.
Immerhin
ist ja auch die Kopenhagener Meerjungfrau gerade auf Reisen... |
...
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