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Fahrradfahrt nach
Findorff - Walle - Bürgerweide
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Gedreht mit Sony 2CCD-M8E.
Sa. 20. Mai 1989
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Wir fahren durch den Bürgerpark, durchs Weidedammviertel in die Klein-
gartenkolonie an der nördlichen Hemmstr. Zurück durch die Innsbrucker
Str., einen Abstecher durch Kissinger Str., durch die Kleingärten an der
Passauer Str., über Osterfeuerberg nach Walle, die Waller Heerstr runter,
über südliche Hemmstr. und Eickedorfer zur Bürgerweide. Dann über 
Stern und Lothringer Str. zurück zur Georg-Gröning-Str.

Diese Fahrt ist insgesamt vibrationsärmer als die Woltmershausen-Tour !
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                   Zunächst wieder ein  Best-Of Clip.   9:59 min
                        Musik von Laid Back: Highway of Love

Hier schon mal Historisches im Überblick:

- Weidedamm-Viertel ist noch im Bau.
- Die nördliche Hemmstrasse wird gerade grundsaniert und es werden
  dort erstmalig Rad- und Fußwege angelegt. 
- Gegenüber der Innsbrucker Str. noch keine Kreuzung der Hemmstr. mit
  Rudolf-Alexander-Schröder-Str.
- Noch kein Recyclinghof am Utbremer Ring / Kissinger Str. / Salz-
  burger Str.
- Ein Hansawagen der Bremer Strassenbahn fährt in der Waller Heerstr:
  vorbei.
- Noch kein Walle-Center vorhanden.
- Die Unterführung Oldenburger Str. / Utbremer Str. ist noch Baustelle. 
- Alte, breite Eisenbahnbrücken über südl. Hemmstr. noch vorhanden.
- Auf der Bürgerweide ist gerade HAFA, (die zum ersten Mal 1970 statt-
  fand) und dort steht noch keine Messehalle des neuen Messezentrums, 
  nur die alte Eislaufhalle ist noch da und eine Messehalle, die ebenfalls
  zusammen mit der Eislaufhalle Mitte der 90er wieder abgerissen wurde.
- Noch kein repräsentativer Hauptbahnhof-Nordausgang mit umgebender
  Neubebauung vorhanden.
- Noch kein Maritim-Hotel an der Hollerallee.

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.....................................Abschnitt 1:
........Georg-Gröning-Str.  -  Findorffallee / Hollerallee

   radfahrt-findorff-walle-89-pt1.......10:14 min......156 MB

Historisches:  Ecke Wachmannstr. / Benquestr. noch nicht
gepflastert. Benquestr. noch keine Fahrradstrasse.
Route: Schubertstr. - Benquestr. - Bürgerpark (Parkhotel,
Markusbrunnen) - Findorffallee / Hollerallee / Eickedorfer Str.
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.....................................Abschnitt 2:
Findorffallee / Hollerallee  -  Sulingskamp (Kol. Hemmstr.)

   radfahrt-findorff-walle-89-pt2.......14:10 min......210 MB

Historisches:
Am Weidedammviertel um die Heinrich-Böll-Str. und die Gustav-
Heinemann-Str. wird noch gebaut. Z.B. das ganze Planquadrat 
zw. Robert-Stolz-Weg / Blumenweg / Weidedamm / H.-Böll-Str.
existiert hier noch nicht. Am Wendeplatz der H.-Böll-Str. ist
also zur Bürgerparkseite noch Brache.
Ebenso Ecke Gustav-Heinemann-Str. / Ludwigsburger Str.
Ecke Hemmstr. zur G.-Heinemann-Str., dort wo der Blumen-
händler ist (Screenshot) steht noch ein kleines Dorfhaus, heute
dort ein grösseres Gebäude.
Gegenüber Innsbrucker Str. noch keine Kreuzung / Einmündung
mit Rudolf-Alexander-Schröder-Str.
Die nördliche Hemmstr. wird gerade grundsaniert und bekommt
hier erstmalig Rad- und Fusswege! Selbst die Eisenbahnunter-
führung war erst Anfang der 80er gebaut worden!
Da der Hemmstrassen-Abschnitt zu jenem Zeitpunkt für den
Autoverkehr komplett gesperrt war, konnte man mit dem Rad
hervorragend auf dem neuen Asphalt der Strasse fahren. Auch
die Holzpoller wurden neu aufgestellt.
In Kleingärten verändert sich natur- und satzungsgemäss wohl
nicht sehr viel im Laufe der Jahrzehnte... ;) Ausser, dass ggf. so
uralte Autowracks, u.ä. verschwinden. In Riensberg, am Fried-
hof gab es in den 80ern noch ein Gartengrundstück, da stand
ein völlig zugewachsener und verrosteter Rest eines Borgwards 
drinnen! Ein ebenso durchwachsenes Holzboot lag dort m.E. 
auch noch. Vielleicht war der Wagen auch ein Opel, o.ä. Jeden-
falls noch so eine richtige Karosserieform aus den 50er-60er
Jahren.

Route: Findorffallee / Hollerallee / Eickedorfer Str - Bürgerpark -
Utbremer Ring - Heinrich-Böll-Str (bis Höhe Blumenweg und
zurück) - Utbremer Ring - Stuttgarter Str. - Gustav-Heinemann-
Str. - Hemmstr. - Pappelweg - Sulingskamp
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.....................................Abschnitt 3:
........Sulingskamp  -  Utbremer Ring / Kissinger Str.

   radfahrt-findorff-walle-89-pt3.......14:58 min......223 MB

Historisches:
Screenshot 3: Blick von der Innsbrucker Str. auf den KAFU-
Parkplatz auf der anderen Seite der Hemmstr. Heute mündet 
dort die Rudolf-Alexander-Schröder-Str. ein.
Screenshot 6: Die "Baracke" an der Kissinger Str. ist abge-
rissen worden und auf der gegenüberliegenden Ecke, zwischen
Salzburger Str. und Utbremer Ring, ist später eine Recycling-
Station entstanden.
Im Bereich der Passauer Str., dort wo im Film die Schranke ist 
und es auf dem Schotterweg an der Hochstr. entlang geht 
(Shot 8), führt heute eine Einfahrt vom Zinnienweg / Autobahn-
zubringer auf einWerk mit "Dreier-Schornstein". (Die Funktion
weiss ich nicht...Stadtwerke Bremen? Altes Pumpwerk?). 
Der Schotterweg existiert nicht mehr, man kann die Passauer Str.
also nicht mehr geradeaus durch fahren. Die nördliche Passauer 
Str. ist erst wieder über die Salzburger Str. zu erreichen.

Route:  Sulingskamp - Hemmstrasse - Dorotheenweg - 
Cäcilienweg II (bis Ende und zurück) - Hemmstr. - Innsbrucker 
Str. - Utbremer Ring - Kissinger Str. - Salzburger Str. -
Passauer Str. - Salzburger Str. - Kissinger Str. - Utbremer Ring
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......................................Abschnitt 4:
......Utbremer Ring / Kissinger Str.  -  Travemünder Str.

   radfahrt-findorff-walle-89-pt4..... ..6:30 min..... .97 MB

Historisches:  Am Osterfeuerberger Ring könnte die Bebauung
heute etwas anders aussehen (Gewächshäuser weg, oder
freie Grundstücke aufgefüllt)? Haus neu mit Schlecker drin, u.ä.
Die Hochstrasse über den Kreisel wurde übrigens auch erst
Mitte der 80er dem Verkehr übergeben, die Unterführung und 
Einmündung der Oldenburger Str. / B6 in die Utbremer Str., in
Richtung Bahnhof und Neustadt, ist hier im Jahre 1989 noch im
Bau (siehe Clip oben + Abschnitt 6).

Route:  Utbremer Ring - Osterfeuerberger Ring - Ratzeburger
Str. - Travemünder Str.
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.......................................Abschnitt 5:
.....................Travemünder Str.  -  Utbremer Str.

   radfahrt-findorff-walle-89-pt5..... ..7:28 min.... .111 MB

Historisches:  Vereinzelte Baulücken, Hansawagen (Shot 3),
kein Walle-Center (Shot 4).
Die beiden kuriosen, rot-weiss gestreiften Warnstäbe auf Shot 2
erinnern mich ein bisschen an die Stäbe in Schweden, die man
dort im Spätherbst an die Seite der Strasse steckt, damit man
bei Schnee den Strassenverlauf / die Strassenkante noch
erkennen kann.
Das Faller-Werbeschild (letzter Shot) ist vom Namen her auch
schon insolvent.
An der Strassenecke der Waller Heerstr. / Reuterstr. wieder
eine aufregende Betonpoller-Reihe! Hier läuft der Fahrradweg
noch geradeaus, später verschwenkt, um zwischen Radweg und
Strasse eine Auto-Parkbucht-Reihe zu schaffen. Heute ist die 
ganze Waller Heerstr. und die Ubremer Str. einspurig (ca. 1 1/2
spurig) zugunsten der Parkbuchten und unabhängigem Bahn-
körper. Damals war alles noch zweispurig!
An der Haltestelle "Utbremer Strasse" hält wohl "Georg Droste".
Die Katzenwerbung ist auch auf der Fahrt mit der 10. zu sehen,
da ja die 10-Fahrt am vorangegangenden Dienstag jenes Radtour-
Samtages stattfand.

Am Ende dieses Parts halte ich vor dem Schaufenster des
Second-Hand-Modellbauladens, weil dort eine schöne Tiger-Moth
(Doppeldecker) hing - und die musste ich mir mal näher
anschauen...

Route:  Travemünder Str. - Waller Heerstr. - Utbremer Str.
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.......................................Abschnitt 6:
...........Utbremer Str.  -  Hemmstrasse / Eickedorfer Str.

    radfahrt-findorff-walle-89-pt6..... ..9:25 min.... .140 MB

Historisches, u.a.: Der Zeitungskiosk (Shot 1) hat seine Werbe-
Pop-Ups vor die Tür gestellt... 
Die Unterführung der Oldenburger Str. (B6) ist noch im Bau, die 
Litfasssäule wirbt für den Hansapark (Shot 2).
Die Eisenbahnbrücken über die Hemmstr. sind noch alte Stahl-
nietenkonstruktionen! Später wurden die Anschlussgleise an die
Verladestation am HBF abgeschnitten und die Verladehalle ausser
Betrieb genommen. Heute sind daher nur noch zwei kleinere
Brücken übrig mit einmal sechs und einmal zwei Gleisen.
"Ihr Friseur" bei Comet an der Hemmstrasse bietet "Strähnen" für
DM 44-komma-nochwas an, sowie "Waschen und Legen" für 
12,- DM. Vom Roll-Container gibt es Kleinkram für 5,95 DM 
(Shot 8). An die Fähnchen mit der Jan-Reiners-Lok, dem Wahr-
zeichen Findorffs, kann ich mich noch gut erinnern! Ob die Jan-
Reiners-Bahn heute, 20 Jahre später - und nicht mehr nur 33
Jahre, sondern bereits 53 Jahre ausser Betrieb - sich noch so sehr
als Werbeträger und lokale Identifikation eignet? Der Tofhafen mit 
den historischen Torfkahnfahrten könnte J.Reiners vielleicht 
allmählich ablösen. 
Heute ist Findorff ja längst kein Eisenbahner-Viertel mehr. Selbst
der Begriff der "Bahnhofsvorstadt" wird wohl allmählich abklingen,
denke ich.
Ganz markant: Die Hemmstr. verfügte 1989 noch nicht über Fahr-
radwege (Shot 6+7)!
Auf dem letzten Shot ein Stück der ehemalige Haltestellenanlage
der Strassenbahn Ecke Eickedorfer Str. Die Haltestellenkante
und etwas Gleisverlauf waren / sind auf dem späteren Parkplatz 
und Taxi-Stand noch zu finden.
Ob wohl je wieder eine Tram durch die Eickedorfer Str, gar durch 
die Hemmstr. fahren wird...?
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Achtzehn Jahre waren es, die ich in Findorff, bedingt durch den 
Laden meiner Mutter dort zubrachte. 18 Jahre Geschichten und 
Erlebnisse - kann man sich das vorstellen? Nein, man kann es 
sich nicht vorstellen!
("All' die Geschichten! Kann man sich...nein, man kann es sich
nicht..."  Zitat aus: "München - Geheimnisse einer Stadt").
Die Kinder der Stammkunden, die man hat erwachsen werden
sehen... Andere Geschäfte, die auf- und wieder zu gemacht haben,
Familien und Leute, die hier her- und wieder wegzogen...

Eine kleine Geschichte gefällig? 
Als ich im Jahre 1984 mit meiner Mutter gegen 15:00 Uhr, nach
der Mittagspause, von der Georg-Gröning-Str. in die Herbststr.
fuhr, um dort während des Nachmittags "hinten in der Küche"
meine Langeoog-Dias zu rahmen, da stellte ich, angekommen, 
fest, dass ich die Dias vergessen hatte! Also fuhr ich nochmal
zurück. Zuhause angekommen stellte ich wiederum fest, dass
ich die Schlüssel vergessen hatte...also wieder zum Laden und
nochmals nach Schwachhausen. Als ich dann endlich wieder im 
Laden war, war es auch schon fast 18:00 Uhr, meine Mutter
machte zu - und wir konnten schon nach hause fahren...  ;-)

Route:  Utbremer Str. - Nansenstr. - Otto-Finsch-Str. - 
Meta-Sattler-Str. - Hemmstr. - Eickedorfer Str.
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                                         Jan-Reiners-Lokomotive am 14.Okt.1996

Still Im seeking something
And some things I am seeking
In the carriage on the fast train
Of the last train to trancentral

cause this way I dont know whether I'm in the future
or the present...
Is this the beginning or the ending?
Although I know that things are incidental
The landscape may have to be accidental
Im still in a carriage
On the fast train, of the last train, to trancentral
Over an out
.
............."KLF - Last Train to Trancentral"
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Hier noch ein schöner Bilder-Link zu Jan-Reiners
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.......................................Abschnitt 7:
  Hemmstrasse / Eickedorfer Str. - Bürgerweide - Hollerallee

    radfahrt-findorff-walle-89-pt7..... ..10:52 min.... .158 MB

Historisches:  Historisch ist natürlich die unbebaute Bürgerweide!
Man hatte freien Blick über die ganze Fläche und sah die Häuser-
reihe an der Findorffstr. (Irgendeine Strasse hiess damals noch
"Schlachthofstr." - glaube es war die Theodor-Heuss-Allee, aber 
schwören würde ich's nicht.)
Die Screenshots der Reihe nach: 
1-3: Noch freier Blick auf Hollerallee und Findorffstr. Direkt an der
Hollerallee stand beim Freimarkt immer die kleine Achterbahn.
4: Rechts die Eislaufhalle, links eine, jener Zeit "neue" Messe-
halle, die später samt Eislaufhalle einem wiederum komplett
neuen Bebauungskonzept weichen musste.
5: Etwa auf Höhe des Häuschens, wo heute die Einfahrt auf den
Parkplatz ist, lag bis Mitte/Ende der 80er noch ein stillgelegtes
Doppelgleis, das von der Bahnstrecke, von Westen her, etwa dort
wo der swb-Torbogen steht, in einer Kurve auf die Bürgerweide
führte. Eigentlich kein schlechtes Konzept - in Berlin hat man
dem erweiterten Messegelände einen Gleisanschluss hinzugefügt,
so kann man sich alle 2 Jahre im Rahmen der "Innotrans" am 
Besucherwochende dort die neuesten Strassenbahnen, Regio-
züge, oder auch den historischen Orient-Express anschauen und
mal drin probesitzen.
6: Ein P&R-Bus wartet auf die Abfahrt.
7: Eine Vertreterin der "Silver Ager" vertritt sich die Beine. Diese
modische Kombination "Stock+Rock" ist heute nur noch selten bis
gar nicht mehr zu sehen. Vertreter dieser Altergruppe sieht man
heute eher in Jeans+Skates. Der Rollator ist dann erst so ab 90+.
7+8: Das Haus im Hintergrund wich dem späteren Nordausgang
des HBFs. Telefonzellen sind heuer natürlich nicht mehr signal-
gelb, sondern unauffällig magenta.
9: Der "Hinterhof" der Stadthalle. Hier entstand (wohl noch im
Spätsommer '89) das Up'n-Swutsch-Rondell. Wann genau es
entstanden ist, weiss ich nicht mehr - dachte immer 1988. Dieser
Film jedoch belehrt mich selbst eines Besseren! Muss dann aber
noch im Jahre 1989 gewesen sein, weil ich bereits Klassen-
kameraden/Innen aus jener Zeit im TV im Hintergrund hab' stehen
sehen. Man guckte also immer den Swutsch, weil man sehen
wollte, wer diesmal von den Leuten, die man kannte, dort draussen
am Fenster stand und ggf. winkte...
10: Ein klassisches hafa-Plakat aus jener Zeit an der Hollerallee,
dort wo sich heute das Eingangsrondell vorm Maritim befindet.
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Route:  Eickedorfer Str. - Bürgerweide - Gustav-Deetjen-Allee -
Hollerallee
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.......................................Abschnitt 8:
                      Hollerallee  -  Georg-Gröning-Str.

     radfahrt-findorff-walle-89-pt8.......11:16 min......172 MB

Historisches, u.a.:   
Am Stern, an den Strassenbahnquerungen noch keine Halteampel
für Autos + Radfahrer.
Der Stern war / ist ein, vor allem für Radfahrer, unfallträchtiger
Bereich! Ich habe, wenn ich an den Stern denke, dann immer
noch das Bild vor Augen, von dem zerquetschten Fahrrad unter der
Strassenbahn. Eine junge Studentin kam damals dort ums Leben,
wie ich nachträglich erfuhr. Schon merkwürdige Vorstellung...vor
allem ist es so unwürdig, wenn das Leben an so einer nichts-
sagenden Stelle plötzlich zuende ist...  :-/
Ich sass auch mal in einer Bahn, die am Stern mit einem Auto
kollidierte. Da denkt man ja immer, die grosse weite Welt sei so
gefährlich, aber der Stern vor der Haustür war / ist einer der wohl
lebensgefährlichsten Ecken! Auch an der Kreuzung Schwach-
hauser-Heerstr. / Graf-Moltke-Str. hingen 1983/84 Blumen mit Foto
am Ampelmast - ein 8-jähriger Junge kam dort ums Leben. 
Möglicher Weise hat sich die innerstädtische Verkehrssicherheit
seit den 80er/90ern bis heute verbessert - und sind die Unfälle
an neuralgischen Punkten heute glücklicher Weise rückläufig...? 
Die empfundene Gefahr ist natürlich auch immer ein Stück sub-
jektives Empfinden und der Umgang mit der Verkehrsdichte einer
Stadt ist natürlich ebenso Training und Gewohnheit.
Damals gab es jedenfalls noch keine Helm-Empfehlung für Fahr-
radfahrer - das fing grad' erst an, mit den Helmen. Und in Berlin ist
innerstädtisches Radfahren sowieso das reinste Himmelfahrts-
kommando, finde ich!! Da muss man schon viel Vertrauen in LKW
und Busse haben, dass die einen schon sehen werden...!! 
Und dennoch sind 2008 allein in der Reichsstr. kurz nacheinander
zwei tödliche Unfälle passiert. Radwege gab es dort bisher nicht,
werden aber jetzt (Okt. 2009) endlich dort eingerichtet. Bremen
hat immerhin ein sehr gut ausgebautes Radwegenetz - das
vermisst man in Berlin, wenn man Bremen gewohnt ist!
Schwere Unfälle mit Fussgängern / Radfahrern passieren aber 
gerade auch mit Strassenbahnen - obwohl die Trams, sollte man
meinen, eigentlich kaum zu übersehen sind und man dazu noch
an den Schienen klar erkennen kann, wo überhaupt nur eine lang-
kommen kann. Dennoch: 8 Todesopfer mit Strassenbahnen in
Berlin im Jahr 2008.
Über den Stern jedenfalls bin ich mit dem Rad nie gerne gefahren.
Auch mit dem Auto nicht - ewig lange Staus in der Hollerallee...

In der Lothringer Str. steht die Schule noch (Shot 7). 2004 wurde
sie abgerissen (vom Abriss habe ich noch Fotos - beizeiten mal
hier zu sehen). Schöne grosse Bäume hat die Lothringer! (Shot 8)

Shot 9 zeigt ein, damals noch dunkelgrünes Haus an der
Schwachhauser Heerstr. Dort besuchte ich 1984 eine Klassen-
kamaradin. Sie hatte ein ziemlich grosses Zimmer. Mit Bettcouch,
Schrank, Dartscheibe... Naja, das Übliche eben. Kann mich noch
heute an den Besuch erinnern, allein weil es selten war, dass
man jemanden wegen einer Team-Aufgabe besuchte, den man
sonst rein privat nie getroffen hätte.
1985 war sie schon nicht mehr in meiner Klasse, bzw. ich nicht
mehr in ihrer, das Haus wurde um 1990 renoviert / saniert und jede
Menge Gerümpel wurde rausgetragen. Das Haus bekam einen
weissen Anstrich. Ab Anfang der 90er war dann (ist noch heute) 
dort eine Hals-Nasen-Ohren-Ärztin drin, zu der ich dann, der Nähe
wegen, hinging. Die Praxis ist nun in der früheren Wohnung meiner
Mitschülerin und das Behandlungszimmer war ihr einstiges
Jugendzimmer!! Als ich das erste Mal in der Praxis war, schaute
ich mich um, staunte - und erinnerte mich dabei an 1984.
Die Ärztin wollte mich damals gleich ins Krankenhaus zu einer,
mehr oder weniger, "Vorsorge-OP" überweisen. Ich flüchtete...
Da die Ärztin ganz in der Nähe wohnte und ich sie öfters auf der
Strasse sah, hatte ich immer ein bisschen Bammel ihr zu
begegnen - und dass sie mich dann gleich ins Kkh steckt...
2003 hatte sie es aber, nach einer Untersuchung / Diagnose, dann
doch geschafft - ich willigte ein. Nasen-OP im Diako. Diako ist zu
empfehlen! Schöne Aussicht von den oberen Etagen auf Hafen und
die Stadt und ein kleiner Gartenrundgang als Auslauf möglich.
Ich kann mich noch so gut daran erinnern, weil ich 2003 danach
noch 2x, mehr oder weniger ungewollt, ins Diako kam.
Eine Ärztin: "Ich habe Sie doch schon mal irgendwo gesehen?" 
Ich: "Ja, aber das war auf 'ner anderen Abteilung...".
Da könnte ich Storys von erzählen.....allein das Mädel, was im 
Frühstücksraum plötzlich herzergreifend über den ganzen Tisch
mitsamt dem Essen reiherte...ich hätte sowas von loslachen
können...die Schwestern fanden das natürlich nicht so witzig...
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Naja. Annekdoten eben. Doch ja, war im Ganzen für mich 'ne
schöne Zeit dort! Muss man auch mal so sagen dürfen! Der Tag,
an dem das Fernsehen ins Diako kam und auf allen Fluren
plötzlich emsiges Treiben in Punkto Sauberkeit und Dekoration
abging, die freundschaftlichen Pflege-Azubi-Mädels, die an einem
Vormittag wichtige Ausbildungsprüfungen auf der Station hatten -
und man mitfieberte, ob bei denen jetzt alles glatt läuft. Die ein-
samen, nächtlichen, schlaflosen Stunden mit Hörbüchern und
Nachtschwestertee im Aufenthaltsraum, usw...
Berührend war es, als ein kleiner Junge nachts ins Nebenbett
eingeliefert wurde! Mit starkem Husten, Atemnot, o.ä. Und die 
besorgte Mutter, die ihn dann dort lassen und gehen musste... 
Sowas ist immer schlimm! Dann denkt man: "Dagegen habe ich
selbst doch eigentlich gar keine Probleme!" 
Dann merkt man, dass das Leben plötzlich umschlagen kann!
Gleichfalls, wenn der Arzt in der Notaufnahme zu einem selber
sagt: "Sie haben durchaus Glück gehabt, dass sie nach der 
Ohnmacht wieder aufgewacht sind - es hätte auch ebensogut
nicht der Fall sein können..."

Auf dem vorletzten Shot der Eingang des Kkh "St.-Joseph-Stift" in
der Schubertstr., damals noch ohne den Rondell-Eingangsvorbau.

Route:  Hollerallee - Graf-Moltke-Str. - Lothringer Str. -
Strassburger Str. - Schubertstr. / Georg-Gröning-Str.

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--> So, nun ist's aber auch genug für diese Seite mit Screenshots
und Text.....wir sind ja nun wieder zuhause angekommen!
Es ist jetzt schon spät geworden - ich muss jetzt aufhören zu
schreiben...  ;-)