Bei
dieser Kopfsteinpflasterstrasse handelt es sich um ein Stück
der
Sensburger Allee in Berlin (im Original hat das Stück grob
etwa 15m Länge),
nördlich vom Georg Kolbe Hain
in Westend. Zusammengesetzt und berechnet in zwei Teilen aus insgesamt
447
Einzelfotos.
Dann in Blender die zwei Teile zusammengefügt und das Ganze
nochmal als zusätzliches Objekt samt Textur gespiegelt, so
dass
die 15m letztlich
endlos zusammengelegt werden können.
Die Breite der Strasse ist im Original geschätzt um
die 4m,
ich habe hier aber komplett xyz gestretcht auf 7,50m Breite
und 28,5m Länge.
Somit wurden auch die Bordsteinkanten höher, und weil die
Mädels und das Tandem extrem klein sind, passen die
Proportionen
"Figuren -> Bordstein"
nicht mehr so ganz, aber in Second Life sind die Avatare ohnehin im
Vergleich zu Objekten, Texturen, Türen, Raumgrössen
u.s.w.
meist Däumlings-
Püppchen. So fällt das, wenn man SL gewohnt ist,
hier nahezu 1:1 aus.
Die Oberfläche des Bordsteins ist zur Grassnarbe hin mit
eigener
Texturfläche abgegrenzt, so dass sich zwecks passenden
Überganges zum Gelände
die entsprechende Geländetextur plus Farbe setzen
lässt.
Die Szene mit den Zwillingen aufgebaut in Second Life auf
kleinem
Grundstück mit exakt einer Strasseneinheit 28,5 x
7,5m.
Die Corvette in Metropolis auf eigener Homeserver-Sim mit einer
Strassenlänge von knapp 500m.
--> Nur noch etwa 1/2 Jahr, bis SL2.0 "Project Sansar" startet!
Ich kann's kaum erwarten, das wird wie Weihnachten!!
Oder besser: Wie ein neuer Urknall!!!
Die Schöpfung wird ganz neu geschrieben werden! Die Beta
startet
im Juli und offizielle Eröffnung für alle wird dann
wohl im
November oder Februar sein.
Wie es sich derzeit abzeichnet, wird man - wie auch aus Metro/Opengrid
bekannt - auf eigenem Server sein eigenes, theoretisch unendlich
grosses Gelände
betreiben können. Zum weiten Raum dann endlich auch der
internationale Marktplatz zwecks Einkauf (und eigenem Angebot) aller
Dinge und Dekosachen,
die man so braucht. Dann viel bessere, interaktivere Avatare, die dann
auch Objekte greifen können, fliessendes Wasser auch aus
Flaschen
und...und...und...
Bin
gespannt, wie
meine Mädels dann dort aussehen werden... ob sie sich in ihrer
neuen Welt wohlfühlen werden... aber ich denke schon! :)
Für den Winter habe ich mir auf alle Fälle eine
GTX-1080, 'ne
Oculus und 'nen 4K-Monitor vorgemerkt. Wenn's geht, auch eine
18-Core-CPU,
aber da muss man wohl noch etwas Geduld haben, bis 18-Kerner bezahlbar
werden. Als Zubehör wäre noch ein portabler
Laserscanner mit
möglichst grosser Reichweite schön, plus 'ne Drohne,
um ganze Gebäude 1:1 virtualisieren zu
können.
Nacharbeiten muss man die Objekte aber wohl auch beim Laserscanner
immer noch. Die Strasse sieht zwar hier auf den Bildern einfach aus,
ist aber
handwerklich doch schon recht anspruchsvoll. Man darf nicht zu viel
fotografieren, sonst wird die Gesamttextur zu matschig und milchig,
aber auch nicht
zu wenig, sonst fehlen Infos. Sämtliche Aufnahmewinkel und
-abstände müssen stimmig zueinander sein, sonst
verzerrt die
Textur. Die Beleuchtung muss
gleichmässig sein, denn Sonne+Schatten auf dem Objekt geht
natürlich gar nicht. Nachher muss erst das Mesh reduziert
werden,
Kanten und Flächen
müssen per Hand nachgearbeitet und Fehler wie Löcher
und
Beulen korrigiert werden und dann muss noch die Textur aufs
low-Polygon-Objekt vom
highpoly-Original neu "aufbelichtet" werden und die Ränder /
Landschaftsübergänge sind mit neuer Fläche
abzugrenzen.
Zum Schluss muss die reine
Textur-Map im Fotoprogramm helligkeits- und fehlerkorrigiert und im
Ganzen optisch optimiert werden, was der kreativ schwierigste und
fummeligste
Part dabei ist. Aber wenn das Objekt dann sogar jemand anderes zur
Gestaltung seiner Welt gebrauchen kann und aktiv einsetzt, dann freut's
einen -
dann hat's sich schon gelohnt. :)
Nachdem ich die Strasse fertig hatte, interessierte mich der Aspekt der
Faszination an der Autobahn und fand
diese Abhandlung
über die Reichsautobahn:
"Jene blassgrauen Bänder oder
Anmut, Härte und Zielstrebigkeit"
von Erhard Schütz ins Netz gestellt am 2.5.2000,
wobei der letzte Absatz und Satz (für das Jahr 2000)
bemerkenswert ist:
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Gemeint ist Franz Kafkas Wunsch, Indianer
zu werden. In ihm hat Kafka die unvergleichlich
unschuldige Fassung dessen gegeben, wofür wir,
die wir nicht mehr für irgend
Vaterland und Reich das Leben opfern, unseres und das der anderen
bedingungslos aufs Spiel setzen
- für die Jagd
nach diesem Genuß:
Wenn man doch ein
Indianer wäre, gleich bereit,
und auf dem rennenden Pferde, schief in der Luft,
immer wieder kurz erzitternd
über dem zitternden Boden, bis man die Sporen
ließ, es gab keine Sporen,
bis man die Zügel wegwarf,
denn es gab keine Zügel, und kaum das Land
vor sich als glatt gemähte Heide sah,
schon ohne Pferdehals und Pferdekopf.
Bliebe am Ende allenfalls der
fromme Wunsch, daß uns bald davon die virtuelle Welt
erlöste -
das narzißtische Rasen, Rauschen und
Gleiten durch Cyberspace.
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Gewiss, das tut sie heute, die virtuelle Welt! Jenes Verlangen
löst der Cyperspace ein. Immer mehr und mehr und immer weiter
und
weiter...
So gleiten wir rasend, in unseren eigenen Schöpfungsfantasien
inkarnierend dahin, in die Unendlichkeit... unsere alten Namen
dabei vergessend.
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