Linie 10 - vorne
Streckenverlauf seit 1975:
Sebaldsbrück - Hauptbahnhof - Gröpelingen
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Gedreht mit Saba-VHS-C Kamera.
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Historisches: Ein Großraumwagen fährt
in Sebaldsbrück ein, dahinter
schleicht sich Hansawagen 407 der Linie 2 an, mit der jahrzehntelangen,
traditionsreichen Strassenbahnwerbung "Jägermeister" auf
dem
Beiwagen. Weiß jemand, wie lange diese Werbeaufschrift,
die ja im
ganzen Land eine sehr charakteristische Tramwerbung war, zurück-
reicht? Bis 1940? 1930? 1920 oder gar 1905? In Bremen jedenfalls
gab es noch die Schriftzüge "Dornkaat" und "Alter Senator"
im etwa
gleichen Look. Auch die gelbe, oder leicht beige Farbgebung der
Wagen war ein typisches, landesweites Strassenbahn-Outfit.
Das waren noch Zeiten...
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Sehen wir uns mal ein paar Details an:
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Hier lugt eine 10 ganz frech um die Ecke.
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Auch der Mülleimer ist eine nähere Betrachtung wert!
Könnte noch
60er Jahre sein, oder auch typisch 70er? Jedenfalls oranges Plastik!
Richtig kultig und trashig! Und noch nix mit Mülltrennung.
Alles was mit
Stadtreinigung zu tun hatte, war orange. Heute natürlich
teils auch noch,
aber man findet ebenso schwarze Mülleimer - und die mit
der Trennung
haben sowieso jeweils andere Farbkennzeichnungen obendrauf.
Der runde (!) Mülleimer von hinten, und auf dem Bus die Werbung
"Spezialist für Philips" und als Illustration dabei ein
Telefon mit endlos
langem, gekringeltem Kabel (im Film gut zu sehen). So eine Werbung
ist heute eher selten geworden. ;-), also eine echte Raritärt
aus Zeiten,
in denen man Telefone marketingtechnisch tatsächlich noch
mit
Kringelschnur assoziiert und abgebildet hat.
Auch das Kopfsteinpflaster und das Tannenbäumchen hinten
haben
noch sowas 50er-Jahre-Provinzielles - hat aber seinen Reiz, finde
ich.
Wie sieht es heute an der Stelle dort aus?
Die Haltestellentafel. Interessant ist die Pfeilergestaltung: Der Pfeiler
in gelb, das untere, etwas dickere Stück in grün. Ein liebevolles
Detail.
Heute wäre wohl alles durchgehend silber oder schwarz. Allenfalls
noch alles dunkelblau - zumindest was so einen einfachen Pfeiler betrifft.
Den damaligen Zonenplan habe ich auch noch als Faltplan. :-)
Die Hansawagen-Bahn der Linie 10 fährt vor...
...die Falttüren öffenen sich und man steigt (stieg) in die
Bahn. Heute
kann man wohl auch sagen, man "betritt" die Bahn. "Steigen" hat eher
was mit Treppen zu tun und in den Gründenjahren der Eisenbahn
"stieg"
man in eine Bahn oder in einen Bus, da es immer ein paar Stufen voraus-
setzte. Niederflurfahrzeuge gab es nicht. Ganz früher sagte man
teils
sogar "auf den Wagen klettern", z.B. bei Kleinbahnen, Kutschen, u.ä.
Zwar sind die Hansawagen aus den 60er Jahren, verglichen jedoch
mit den heutigen Innenraumgestaltungen der Bahnen, erinnerten sie
selbst Ende der 80er noch an das Art-Deco der 20er Jahre.
Ein verbeulter Aschenbecher - meist lagen alte Fahrkarten drin.
In den
Öffentlichen wird sowieso seit Ewigkeiten nicht mehr geraucht,
also
wohl auch ein Relikt aus den Baujahren der Bahnen. Der Fahrer
trennt
seinen Sitzbereich durch eine einfache Kunststoffplane ab, statt
mit
einer Plexiglastür - mit wie wenig man damals doch noch
zufrieden war.
Und los geht's: An der Haltestelle Segelsbrück kommen uns
die nächste
10 und dahinter eine 2 entgegen.
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linie10-sebaldsbrueck-foehrenstr.wmv
8:38 min 116 MB
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Einstieg / Haltestelle - Sebaldsbrück -
Föhrenstrasse
Historisches: Noch kein Hemelinger Tunnel, noch nicht einmal
der
Einkaufscenter war vorhanden.
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linie10-oestliche-vorstadt.wmv
10:46 min 140 MB
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Föhrenstrasse - Am Hulsberg - Brunnenstrasse
Historisches: Ecke Malerstr. / Stresemannstr. statt Grünplatz
noch
Plakatwände / Baracken. Noch Haltestellenname "Fährstrasse"
(heute
"Ludwig-Quidde-Str.") und Haltestelleninsel vor Kreuzung, statt
am
Bürgersteig nach der Kreuzung. Haltestelle Bennigsenstr.
noch ohne
Haltstelleninsel. Linie 22 nach Kattenturm-Mitte kreuzt (Screenshot
2).
Am Hulsberg noch "Comet", statt "Extra", o.ä. (Shot 5).
Linie 10 (Shot6) in weisser Nordmende-Werbung.
An der Einfahrt zur Haltestelle Skt. Jürgenstr. steht ein
Wegweiser
(Shot 9) mit einem weissen Schild: Hafen (oder Häfen?),
auf dem
als kleines Piktogramm ein Dampfer zu sehen ist. Auch so ein
liebevolles, städtisches Detail, was selten geworden ist!
Zeitlich in
die 50er bis 60er Jahre einzuordnen.
Beim Bundeswehrhochhaus Falkenstr. / Ecke Daniel-von-Büren-Str.
stand in den 90ern noch ein Wegweiser zum Flughafen (das Pendant
zum Hafen) mit einer Propellermaschine drauf - einer 4-motorigen
Superconstellation!
Sind Hafen und Flughafen da heute noch? Waren, glaube ich, sogar
von innen Beleuchtete. Sowas muss jedenfalls mindestens ins Museum,
meine ich. Nach evt. Demontage bitte auf keinen Fall wegschmeissen!
Sondern erst mir 'n Bescheid geben. ;)
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Falschparker in Sicht.
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Der Fahrer zieht die Feststellbremse (genau weiß ich es
nicht, aber es
wird wohl die Feststellbremse sein, so kurz nach dem Halt).
Ausstieg
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linie10-sielwall.wmv
6:50 min 88 MB
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Brunnenstrasse - Am Dobben / Höhe Humboldstrasse -
Ausstieg
Historisches: Supermarkt "Comet", statt "Extra", Baulücke
an der
Sielwallkreuzung.
Besonderes: Ausstieg auf freier Strecke wegen Falschparker
auf
der Strasse "Am Dobben". 2:50 min nach dem Halt gibt der Fahrer
die Fahrgastinformation zum Aussteigen. Es lief alles sehr ruhig
und
geordnet ab, es gab keine Panik oder dergleichen...
In der Strasse am Dobben kam (kommt?) es wohl öfters mal
zu
Falschpark-Situationen. Als ich so 1993 rum mal mit der Museums-
straßenbahn fuhr, gab es an der gleichen Stelle das gleiche
"Elend".
Da hilft nur warten, oder zur Linie 1 + 4 am Dobben vorlaufen
oder
zur 2 + 3 am Sielwall zurücklaufen.
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