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Bremer Straßenbahn, Heckmitfahrten 1988-1989
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Linie 2
Streckenverlauf seit Anbeginn:
Sebaldsbrück - Hastedt - Obernstr. - Walle - Gröpelingen
(1879 erst Hastedt - Walle als Pferdebahn, um 1900 ausgebaut und elektrisch)
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Gedreht mit Sony CCD-V200E Kamera.
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Part 1 + 2:    Sebaldsbrück  -  St.-Jürgen-Strasse
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 Sebaldsbrück - Hastedt - Oestliche Vorstadt - St.-Jürgen-Str. 

Part 1:     linie2-pt1-sebaldsbrueck-malerstrasse-h264.avi          7:36 min       720 x 576      250 MB       Codec: H264

Part 2:     linie2-pt2-malerstrasse-stjuergenstrasse-h264.avi          6:38 min       720 x 576       240 MB       Codec: H264
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Besonderes:
Bei dieser Fahrt war/ist leider die Heckscheibe sehr schmutzig und das Wetter war von den Lichtverhältnissen her auch nicht optimal.
Daher hier nur ein paar wenige Screenshots.
Diese Strecke ist ohnehin durch die 10 und die 3 mit Screenhots ausreichend gut
dokumentiert. 

Dennoch ist die Kameraauflösung hier im Prinzip die beste von allen Fahrten, da es die beste Cam mit der höchsten Auflösung war.
Wir fahren hier wieder einmal auf einem Hansawagen, was sich an dem aussen angebrachten Schild mit der Liniennummer erkennen
lässt, das in den Kurven anfänglich mit ins Bild rutscht (oben auf dem mittleren Screenshot zu sehen). Auch jaulten die Hansawagen
an
Haltestellen hin und wieder sehr charakteristisch auf, was die Wegmannwagen schon nicht mehr taten und für den Fahrgast heute
wohl völlig unzumutbar wäre. Allerdings "pfeifen" die neueren Niederflurwagen oft auch ganz ordentlich - nur etwas höher frequent.
Auf der 2 jedenfalls waren 1989 fast ausschliesslich Wegmannwagen im Einsatz - und die Hansas wiederum fast ausschliesslich auf
der 3. 
Ebenso bei der Linie 5 (Hansa) und 6 (Wegmann). Die Linie 10 fuhr, soweit ich mich erinnern kann, zu jener Zeit eher
gemischt und
auf der 1 waren es allermeist Wegmann, aber auch noch vereinzelte Hansagarnituren dort, bis zur Einführung der
Niederflurwagen etwa 1993.

Daher ist diese Hansa-Fahrt auf der 2 noch einmal etwas kleines Besonders für das/aus dem Jahr 1989.
Der Ton ist bei der CCD-V200E in stereo.
Der Stereoton ist in die Files mit übernommen - diese Cam bot eine 1A Tonqualität!

Historisches:
Hier im ersten Abschnitt ist ziemlich sicher die noch 
gepflasterte Hastedter Heerstrasse ohne hochgelegte Gleise am markantesten.



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Part 3 - 5:   St.-Jürgen-Strasse  -  Wartburgstrasse
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St.-Jürgen-Str. - Ostertor - Obernstr. - Utbremen - Wartburgstr..
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Part 3:     linie2-pt3-stjuergenstrasse-sielwall-h264.avi            7:30 min        720 x 576      237 MB       Codec: H264

Part 4:     linie2-pt4-sielwall-brill-h264.avi           8:43 min        720 x 576       342 MB       Codec: H264

Part 5:     linie2-pt5-brill-wartburgstrasse-h264.avi           8:37 min        720 x 576       291 MB       Codec: H264
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Besonderes:
Die Radfahrerin, die an der Sielwallkreuzung von hinten kommt (Screenshot), verfolgt uns bis zu den Rathausbögen.
Die Bahn steht im Steintor etwas im Stau. Es ist Oktober und so findet gerade in Bremens "Guter Stube" (Bremer Marktplatz)
der Freimarkt statt. Genauer: Der "Kleine Freimarkt" ist hier zu sehen, der grosse ist natürlich nach wie vor auf der Bürger-
weide - oder, man kann auch sagen, auf Bremens Messegelände.

Historisches:
Die Gleise über den Domshof sind hier bereits ausgebaut und somit ist auch das Weichendreieck zwischen Dom und Rathaus
verschwunden. Sehr schön und markant zu sehen: Die Fassade der Kaufhalle an der alten Brillkreuzungs-Gestaltung.
Die Schienen hier noch ohne die späteren Abzweigungsweichen. An den kahlen Geschäftsfassaden über den Schaufenstern
spannte man ab den 90ern grossflächige, bunte Werbeplakate. In der Faulenstrasse war Leffers schon umgezogen, an den Brill,
in das Eckhaus, wo C&A bis dahin gewesen war (auf der Linie 3 im Januar 1988 ist Leffers noch an alter Stelle). Und anstelle
von Leffers war jetzt Saturn Hansa unter dem Berufsinformationszentrum eingezogen (ich weiss bis heute nicht genau, ob Saturn
überall Saturn-Hansa hiess/heisst, oder ob das Hansa im Label speziell in Bremen nur für den Vertriebs- und Filialbereich
Hansestadt Bremen stand).
Saturn hatte damals vor allem eine grosse Platten-Abteilung (nicht Festplatten, sondern Schallplatten). Auch Haushaltsgeräte und
VHS-Videorekorder fand man dort viel. Ich erinnere mich daran, dass damals, 1992, dort die "Neuheit" DCC-Deck präsentiert
wurde. Computerabteilungen jedenfalls spielten fast nur in Form von Commodore, Amiga und Floppy-Disks eine Rolle - aber das
weiss ja jeder Leser hier automatisch... ;)
Linke Hand sind in der Faulenstrasse zumindest zwei Baulücken bereits geschlossen. Eine Ecke ist linke Seite noch offen und
neben dem neuen Leffers am Brill war zu jenem Zeitpunkt auch noch ganz frei.  Eduard Schopf hat noch sein Hochregallager an
der Oldenburger Bahnstrecke / am Hochstrassenknoten in Besitz. Später dann Tschibo.


Kleine Satire gefällig?
--> In der Innenstadt gab es zu jener Zeit, als noch Kapitalismus war, jede Menge kleine und grössere Geschäfte.
Hinz und Kunz eröffneten eigene Kaufmannslädchen, um allerlei Überfluss für der Menschen Besitz, für allerlei Anhäufung und
Sammelleidenschaften zu verkaufen. Natürlich hiessen sie nicht nur Hinz oder Kunz, sie hiessen auch Quelle oder Hertie, o.ä..
Das funktionierte damals, weil die Erde zu jener Zeit, seit Anbeginn der Industrialisierung, pro Kopf und Mensch eine ständig
steigende Energieausbeute bot und lieferte. Mit dieser permanent ansteigenden pro-Kopf-Energie, stellten die Menschen also
allerlei Krempel und Tinnef her und verkauften diesen für einen Mehrwert.
Dieser Mehrwert schien zunächst, nach aussen hin, nur eine höhere Summe Geld zu sein. Es war tatsächlich mehr Geld, das zum
Zwecke dessen auch gedruckt und augegeben wurde. Geld, welches allerdings durch besagte, ständig höhere Energieausbeute
und ebenso durch steigende Produktionseffizienzen in der Verwendung der Energie gedeckt war. Also tatsächlich mit einer
entsprechenden Nutzbarmachung zusätzlicher Energie! Man nannte das "Wachstum".
Das ist ja nun schon eine Weile her. Schon seit längerem liefert die Erde stetig weniger Energie pro Bewohner, da die
Bevölkerung der Welt wöchentlich um eine Millionenstadt zunimmt, und natürlich auch die Neuankömmlinge auf Dauer und
allenortes gut versorgt sein wollen mit Autos, Fitnesscentern, Flughäfen und Reihenhäusern. 
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Die Produktionseffizienz der Massenfertigung und die Vertriebslogistik laufen an der Grenze des physikalisch maximal Möglichen
und heute handelt man, wie jeder weiss, nur noch per Tausch von Bezugsscheinen auf das für das für das Leben Notwendige
oder mit Goldmünzen. (Huch, jetzt habe ich mich mal wieder in der Zeit geirrt - sorry ;) )
Jedenfalls hat es sehr lange gedauert bis die Leute verstanden, dass man für höhere Geldlöhne oder mehr Kredite weder "weiter
reisen", noch "mehr herstellen" oder "heller beleuchten" kann. Daher streikten sie damals oft, legten ihre Arbeit nieder, stellten die
Maschinen ab, wollten mehr Geld und meinten, dass sie mit allein mehr Geld allesamt millionenfach wieder mehr verkonsumieren
und mehr Gesamtwohlstand herstellen könnten.
Zigtausende Menschen wurden jedoch alsbald aus dem Arbeitsprozess  entlassen - was der Lage ja nur gerecht wurde, denn nur
Nichtarbeit, also das entgültige Abschalten aller Maschinen, die nicht für das pure Notwendige laufen oder produzieren, die
Vermeidung jedweden überflüssigen Verkehrs, das Schliessen umbauten Freizeitraumes - nur das half jene Energie und Rohstoffe
einzusparen, die pro Kopf mehr und mehr gespart werden mussten. Insofern kam ein Streik dem schon probewiese entgegen.

Das einstige globale Mehrwertprinzip wich nun dem globalen "Wenigerwertprinzip", bei dem allein die Vermeidung industrieller,
energieintensiver Arbeit den Bestand an Wohlstand zu sichern half, statt die verbliebenen Ressourcen und damit den Wohlstand
unnötig zu verfeuern.
Zunächst dachte man ja noch, es würde genügen eine 40Watt Birne statt einer 60Watt Birne reinzuschrauben (ich dachte das
auch). Bis man das wahre Ausmass des Paradigmenwechsels begriff!  Das  wertlos gewordene Papiergeld wurde ja dann
glücklicher Weise durch die Banken weltweit in Milliardensummen vernichtet, so ersparte man sich hyperinflationäre Verbraucher-
preise, die wiederm Streiks udn Forderung nach Lohnerhöhungen, nach neuer Kreditaunahme, u.s.w. nachsich gezogen hätten.
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Seitdem ist es ruhiger geworden im Geiste und im Alltag des Menschen. Die einstige Hektik am damals sog. "Langen Samstag"
ist Geschichte...
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Aber im Ernst:  Die Brinkmann-Belegschaft z.B. protestierte Ende der 80er massivst gegen die längeren Ladenöffnungszeiten,
wegen dem damals neu einzuführenden "Langen Donnerstag", der seinerzeit eine allgemein verlängerte Ladenöffnungszeit bis
20:30 Uhr vorsah. Es ist eben immer irgend etwas nicht in Ordnung mit der Definition von Arbeit: Entweder es gibt zu viel und
zu lange davon oder zu wenig und zu kurz davon. :-/
Der Lange Donnerstag machte einige Jahre später natürlich den regulären 20:00-Uhr-Wochentag-Öffnungszeiten Platz (irgendwie
ahnte man das natürlich anfangs auch schon) und heute haben teils Lebensmittelmärkte sogar Samstags bis 22:00 Uhr auf, oder
gleich ganz rund um die Uhr (Markt in Berlin). Vorbei die Zeit, als die Geschäfte um 18:30 Uhr schlossen und Samstags
spätestens um 13:00/14:00 Uhr.
Verstehe also einer die einstige brinkmännische Eierwurf- und Farbbeutel-Aufregung, denn was kommt, kommt sowieso..
Brinkmann ist schon lange ganz dicht. Und das lag weniger am Langen Donnerstag, als an den physischen Grenzen des einst
immer angestiegenen pro-Kopf- und Suburb-Verkaufsfläche-Wachstums (siehe oben).

Nur die Umgewöhnung vom alten an den neuen Zustand sowie die Wahrnehmung und die Definition von Auswirkung und
Tragweite einer Umstellung fällt den Menschen oft so schwer! Eine Ambivalenz eben, zwischen Wunsch nach Neuerung und
Wunsch nach Beständigkeit...

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Part 6 + 7:   Wartburgstrasse  -  Gröpelingen
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Wartburgstr. - Walle - Gröpelingen
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Part 6:     linie2-pt6-wartburgstrasse-wallerfriedhof-h264.avi           7:13 min        720 x 576      204 MB       Codec: H264

Part 7:     linie2-pt7-wallerfriedhof-groepelingen-h264.avi          7:14 min        720 x 576       312 MB       Codec: H264

Historisches:
Das Postamt in der Utbremer Strasse wurde entweder gerade umgebaut, oder es entstand gerade (Screenshot).
Heutige Haltestelle "Waldau Theater" hiess noch "Waller Bahnhof".
Am markantesten in diesem Abschnitt: Das noch unbebaute Gelände des heutigen Walle-Centers! (Shot). Nur viel Grün und der
Fußweg und Radweg mit Parkbucht sind zu sehen. Es folgt der noch noch unbebaute Bereich der heutigen Waller Eislaufhalle (Shot).
Und ebenso markant, kurz vor der Endhaltestelle in Gröpelingen, die noch nicht vorhandene Stapelfeld-Schnellstrasse.
Hier fährt die Bahn noch regelrecht durch "Hinterhof-Wildnis" mit Trampelpfad. Davor geht es noch eingleisig durch die Havemannstr.
In Gröpelingen ist, nach dem Ausstieg, auch der Beton-Blumenkübel (Shot) wieder ein echtes Highlight städtischer Stadtmöblierung!
Interessant auch die Autos: Mantas, Rekords, Granadas (wer kennt sie noch?), R4s und das ein oder andere ältere Ford-Modell.
Auch das Wohnmobil in der Gröpelinger Heerstr. ist einen doppelten Hingucker wert.
Besonderes: Fahrschulwagen vor dem Postamt-Gebäude am Turm (Shot).
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Hier noch die ganze Fahrt in etwas weniger guter Qualität (etwas "matschiger", weil stärker komprimiert in .mpeg), dafür als ein File durchgehend.

linie2-sebaldsbrueck-groepelingen-mpeg.avi        52:24 min        1,1 GB        720 x 576      Codec:  mpeg

-->   H264 + mpeg sollten sich problemlos auch von DVD oder über USB auf Wohnzimmer-TV abspielen lassen.
-->   Die H264-Einzelparts sind framegenau, d.h., wer sie sich selbst nochmal neu zusammensetzen möchte,
braucht nur die Part-Titel rauszuschneiden und genau an Anfang/Ende der Clips anzusetzen.


Letzte Site-Aktualisierung:  4.11.2015