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                                 Bundesgartenschau in Berlin 1985

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                                                          26. April bis 20. Oktober '85

Genau wie der New Yorker Centralpark, der Berliner Treptower
Park oder der Bremer Bürgerpark, so hatte auch der Britzer
Garten als "Kunstgriff in die Natur" einst sein Eröffnungstag/jahr.            
Geplant wurde ab 1975, gebaut ab 1979. Eröffnet als "Bundes-
gartenschau im Jahr 1985. Die Buga fand nur im Jahr '85 statt,
seit 1989 heisst er "Britzer Garten" und ist ein Park, dem man
seine Künstlichkeit im Laufe der nun vergehenden Jahre immer
weniger ansieht - er erwächst zum etablierten Landschaftspark.





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      Es waren meine Grosstante, meine Oma, meine Mutter und ich im Sommer 1985 auf der Buga unterwegs, davon zeugen diese folgenden 25 Dias.


Bundesgartenschau-1985, Zeltcaf?
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Architektur im "Bionic"-Stil. Erinnert ans Münchener Olympiadach. Das damalige Zeltrestaurant am Eingang an der Mohriner Allee. Es existiert längst nicht mehr.
Es war ein temporäres Zelt, anlässlich der Buga-Saison.


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Bundesgartenschau-1985, Caf? am See

Café am See.




Bundesgartenschau-1985, Burggarten

Omi schaut auf den Themengarten "Burggarten". Das schräge "Dach" am rechten Bildrand ist das Kalenderplatz-Bistro, auf das von hinten eine Treppe hinaufführt,
sodass man einen schönen Überblick über den Kalenderplatz hat. Dieser Burggarten besteht aus steirischem Gneis und wurde in Zusammenarbeit mit der
Deutschen Burgenvereinigung geplant. Das "Hochhaus" rechts steht Britzer Damm / Ecke Gutschmidtstrasse.



Bundesgartenschau-1985, Blick zum Caf? am See, Restaurantplatz

Hinten der Aussichtsturm, davor das Dach der Festhalle, See und Restaurant. Auf der Parkbahn wünscht die BEWAG gute Fahrt.




Bundesgartenschau-1985, Blick ?bers Seecaf?

Ein Stückchen höher auf dem Aussichtsberg (63m üNN / 19m über Seewasser). Mit gleicher Blickrichtung wie oben.
Meiner einer. Wenn ich gross bin, werde ich mindestens Hollywood-Regisseur oder Jet-Pilot oder Lehrstuhlinhaber für Quantenmechanik oder politischer Revolutionär
oder eine schöne Frau.....oder äh.....ja Schiet, was bin ich denn in Wirklichkeit hier?? 'n Pixelschubser, ja, das bin ich!! Jeden Tach... immer den Rechner anmachen!
Jau...wenn ich anheuern wollte, könnt' ich morgen schon bei Lidl anfangen - aber ich will nich'!!!
Verdammt nochmal, es gibt doch noch was anneres....es gibt doch noch was anneres.... Alles was mit X anfängt, bringt mir Glück: Xylophon.....X-Achse.....Xenon.....
Xanthippe(!)....und äh....xml-Datei! La Paloma...la Paloma.... Dann wöllt' wi man...! Alles mitsingen, Ballett!!!
Die Top-Gun-Brille habe ich ein paar Tage später in einer Alpen-Seilbahn liegenlassen. Ob sie da heute noch im Kreis fährt...?

Rechts, unter der alten, als einziger ursprünglicher Baum auf dem Gelände stehengebliebenen Ulme schlängelt sich wieder ein Parkbahnzug entlang.
Die Standhöhe dieser Ulme markiert zugleich das ursprüngliche Höhenniveau des Geländes, also jener Wiesen und Weiden, die vor Buga-Baubeginn dort waren.
Alles, was heute tiefer liegt, wurde ausgebaggert. Bildmittig ein "Bahnhofs-Fahrkartenhäuschen", welche nur zur Buga an den Haltestellen vorhanden waren.



Bundesgartenschau-1985, Kalenderplatz, Polstab der Sonennuhr

Der Polstab (ein sog. "Gnomon") der Sonnenuhr. Der Kalenderplatz behinhaltet die mit 99m Durchmesser grösste Sonnenuhr-Installation Europas.
Im Kreis angeordnet: 24 stählerne "Stundenrippen". Zwischen 10:00 und 14:00 Uhr ist die Orangerie in den Stundenring integriert.

Die goldene Kugel im Polstab markiert zudem den Beginn eines Planetenlehrpfades - ergo die Sonne. Die Planeten sind als Tafeln in die Erde eingelassen
und sind in entsprechenden, maßstabsgerechten Abständen entlang des Massiner Weges zu finden. Natürlich ist dieser Lehrpfad nicht allzu lang, hat also
einen relativ kleinen Maßstab, da der Massiner Weg selbst ja nun so lang auch wieder nicht ist.
Wer in Bremen wohnt und einen Planetenpfad besuchen möchte, fährt nach Hude bei Oldenburg. Die Klosterruine dort ist auch einen Besuch wert - und
gleich in der Nähe (zumindest mit Auto) ist dann auch der Lehrpfad. Die Sonne steht auf einer Weide, die Planetentafeln liegen entlang des Fussweges einer
Landstrasse. Pluto ist irgendwo weit hinten im Wald, mit dem Auto muss man um den Wald rumfahren, aber so ein Lehrpfad ist ja dafür gedacht, ihn abzulaufen,
um so die Entfernungen erlebbar zu machen. In jedem Fall eindrucksvoll!
Wenn man an so einem Planetenlehrpfad steht und man dabei bedenkt, dass allein der Mond von der Erde schon ziemlich weit weg ist, der Mars von der Erde
schon seeehr weit weg ist, Pluto dann schon soooooooooo weit weg ist und hinter Pluto kommt erstmal - umgerechnet bis weit hinter Südafrika - GAR NICHTS!
Da versteht man erst, wie wahnsinnig leer der Weltraum ist, wie gigantisch - eben wie astromisch - die Entfernungen sind!

Oder anders veranschaulicht: Der Mond ist 1 Lichtsekunde von uns entfernt, die Sonne 8 Lichtminuten, der Pluto bei ~40 Astronomischen Einheiten = knapp 6
Lichtstunden und der nächste Stern Centauri ist dann erst wieder 4,5 Lichtjahre entfernt! Im Fall Hude entspräche das einer Autoreise von 32.000 km hinter
Pluto bis zum nächsten "Etwas". Man begreift dann, dass Leuchtraketen hochschiessen oder laut rufen absolut GAR NICHTS bringt - es sieht oder
hört einen NIEMAND... :-/

Auf google-maps noch schön zu erkennen: Der Kalenderplatz-Polstab mit der Sonne und rechts daneben als schwarze Punkte, unter den Restaurant-Tischen,
die runden Bodentafeln für Merkur, Venus, Erde und Mars (die jeweiligen Planeten sind - im Verhältnis zur Sonne - natürlich noch weitaus kleiner als die Tafeln,
in diesem Maßstab fast gar nicht mehr zu erkennen, also nur noch wenige cm oder mm klein). Pluto liegt dann irgendwo hier in diesem Bereich an der Strassenecke
Massiner Weg/Neumarkplan. Sehr schönes Beispiel mit Bildern auch der Astropfad in Wuppertal. Allein nach dem Maßstab des Astropfades läge, im Falle der Sonne
am Kalenderplatz, Pluto dann z.B. mitten im Tierpark Berlin oder auch ziemlich genau im Bundeskanzleramt oder an der Siegessäule oder kurz hinter der FU-Dahlem
oder ganz exakt im Zentrum des eines Tages zu eröffnenden Empfangsgebäudes des Flughafens Berlin-Brandenburg (bei exakt 10km-Radius um die Buga-Sonne,
im Astropfad sind es ja sogar 10,7km). Bei exakt 10,7km stehen wir mit Pluto auf dem Bahnsteig des S-Bahnhofs Grünau oder direkt auf dem Altstadt-Marktplatz
von Köpenick oder auch vorm Eingang des Naturkunde-Saurier-Museums in der Invalidenstrasse oder am Ernst-Reuter-Platz... boah, ey!

Fazit: Im Vergleich zur Geräumigkeit des Weltalls sind insgesamt nur ganz wenige Materie-Staubkörnchen nach dem Urknall übrig geblieben, bzw. es hat sich nur
verschwindend wenig Materie auf extrem grosser Raumfläche verteilt. Ich würde mal so sagen: Die Materie ansich ist letztlich nichts weiter als ein paar Löcher, bzw.
Unregelmässigkeiten in der ansonsten korrekten Raumstruktur (weil, wo feste Materie ist, eben kein Raum ist). Heisst: Wo für uns vermeintlich Materie ist, ist nur
schlicht kein Raum definiert. Denn wenn es feste Materie gäbe, dann würde sie - logisch - aus irgendetwas bestehen, z.B. aus Holz oder aus Lego, Beton oder
Papier. Vor allem wäre die Material-Materie dann wieder teilbar und zerlegbar in weitere Einzelteile. Geht aber ab irgendeinem Punkt nicht mehr zu machen.
Ergo: Materie ist das Gegenteil von Raum = nicht vorhandene Raumdefinition. Diese Art "Ladungen" sind nur wabernde Blitz-Risse der Raumstruktur mit entweder
einer eigenen, universalen Organisationsstruktur einer anderen Dimension, oder deren Verhalten wird ebenfalls universal durch den Raum selbst definiert (was
wahrscheinlicher ist) - aber wozu spekulieren, sowas können ja kluge Köpfe mal mathematisch exakt ausrechnen (Stichwort z.B.: "Fieldsmedaille an Peter Scholze
zum Thema Perfektoide Räume"), und dann bitte das Ergebnis auch 1:1 in Blender und andere CAD-Programme implementieren, damit man dann noch viel besser
schöne Epoche-II-Modelleisenbahnwaggons damit rekonstruieren kann... So, für heute Ende der fusseligen Geschichte. ;)



Bundesgartenschau-1985, Kalenderplatz, Aussichtsplattform und Restaurant

Das Bistro-Café am Kalenderplatz. Sonnenuhr-Linien auf dem Boden.



Bundesgartenschau-1985, Blick von der Aussichtsplattform am Kalenderplatz zum Massiner Weg

Hier vom Dach-Aussichtspunkt des Restaurants aus. Links der Massiner Weg, der gedanklich weitergeführt / wieder aufgegriffen wurde mit dem Holzsteg
in den Kalenderplatz-See hinein. Viel späterer 360°-Rundumblick aus google-maps.



Bundesgartenschau-1985, Blick von der Aussichtsplattform am Kalenderplatz, Bugabahn

Blick in die angrenzende Kleingartenkolonie, die ausserhalb der Buga liegt. Auf der Bahn: "Mit Strom gute Fahrt - BEWAG".
Die Bahnen fuhren tatsächlich mit Akku. Für die damalige Zeit sehr fortschrittlich: Kein lautes Rasenmäher-Knattern, keine Auspuffwolken... und kein lokales CO2.
Bei der Grösse der Lok ist ja auch genug Platz für reichlich Bleiakkus drin.



Bundesgartenschau-1985, Langnese-Eisstand

Kalenderplatz im Hintergrund.
"Ich und mein Magnum" (alter Werbeslogan). In diesem Falle ist's ein "Nogger" (tja, früher bewarb man tatsächlich noch so... so.... ähm... sagen wir: unbedarft).
"Haben sie heute schon geschweppt?" -> "Nogger Dir einen!" Solche Satzkreationen fand man in den 80ern verkaufstechnisch ungeheuer innovativ!
In Erinnerung geblieben sind sie in jedem Fall. Aber muss man sich immer bloss durch besonders harte, brutal aggressive oder schlüpfrige Aktionen bei anderen
in Erinnerung behalten? Kann es nicht auch mal was Normales sein? Ich meine, das hat ab einer bestimmten Grenze dann auch nichts mehr mit vermeintlich
fehlendem Humor des Angesprochenen oder mit einem "Augenzwinkern" des Werbetreibenden zu tun... obwohl man ja nun auch wieder nicht die sich fürchterlich
aufregende, beleidigte Leberwurst spielen sollte - denn dann ist man tatsächlich verklemmt...
Es gab Anfang der 90er einen Radiospot, in dem einem ein Mädel alle 15 min voll happy erzählte: "Ich hab' einfach gepoppt - und dann ging's mir wieder gut!"
(Der Spot lief nicht lange - wahrscheinlich wegen zu vielen männlichen Anfrage-Zuschriften an den Sender). Das konkrete Produkt weiss ich gar nicht mehr, wohl
ein Keksriegel, Eis oder Popcorn, o.ä. - es war jedenfalls relativ banal.
Na denn: FFN - alles, was Spass macht, fängt mit "F" an... :-D   #Zwinker an alle Liebhaber von Schokoladen-Noggern ;)



Bundesgartenschau-1985, Senkgarten-Staudengarten

Der Senkgarten im Karl-Förster Staudengarten.



Bundesgartenschau-1985, Aussichtsturm








Der 70m hohe Aussichtsturm. Ein sog. "Gyro-Tower".
Mit drehbarer 50-Sitzplätze-Gondel.
Er wurde als reines "Fahrgeschäft" aufgestellt, denn
gleich nach Ende der Buga wurde er wieder demontiert.
Eigentlich schade, denn er wäre sicher eine bleibende
Attraktion gewesen.

Immerhin überstand die Parkbahn die wohl anfangs
geplante Stillegung. Nach der Buga war sie im Herbst '85
auch ersteinmal ausser Betrieb.

Jedenfalls frage ich mich, warum es denn in der Berliner
Innenstadt unbedingt ein millionenteures Riesenrad sein
muss(te) - und an welchem nach dem ersten Spatenstich
durch den Berliner Bürgermeister dann ja auch nicht











mehr weitergebaut wurde.

Warum kann es nicht auch so ein simpel und preiswert
aufzustellender Turm tun, den man vielleicht noch etwas
modifizieren kann, so dass er, statt 70m, vielleicht 120m
hoch ist und eine grössere Gondel hat. So ein Turm
könnte auch an verschiedenen Stellen auf- und abgebaut
werden, und jedes Mal gehen alle Berliner aufs Neue hin,
um jeweils die spezielle Aussicht temporär zu geniessen.

In Berlin-Friedrichshain z.B. wurde im Jahr 1995 mal so
einer anlässlich des Weihnachtsmarktes aufgestellt
(genau wie die mobilen Riesenräder ja auch immer
mehr auf solchen "Märkten" zur Anwendung kommen).
Die sind zwar alle nicht 180m hoch - aber es ist
immerhin machbar, sie aufzustellen.













Gebaut wurde diese Art Gyro-Tower
wohl von der Fahrgeschäfte-Traditionsfirma
"Huss" in Bremen.





Bundesgartenschau-1985, Blick vom Aussichtsturm auf den Rosengarten

Und hoch geht's. Der Rosengarten. An einem der Brunnen steht heute eine Tafel, die eine s/w-Fotografie desselben aus dem Jahr 1985 zeigt,
auf der auch der Aussichtsturm zu sehen ist. Es stehen eine handvoll solcher Tafeln im Park mit Fotos von 1985. Das zeigt, dass auch offiziell
schon begonnen wird, die Geschichte und das Eröffnungsjahr des Parks zu dokumentieren.




Bundesgartenschau-1985, blick vom Aussichtsturm ?ber den grossen See zum Kalenderplatz

Die Sicht auf den Kalenderplatz wird hier leider von einem Fleck auf besagter, schmutziger Fensterscheibe getrübt.
Im See die "Liebesinsel" (angelehnt an die Gestaltung des Wörlitzer Landschaftsparks) mit dem Kunstwerk "Steinhaus mit Seelenloch" von Hans-Jörg Voth.



Bundesgartenschau-1985, Blick vom Aussichtsturm Richtung Gropiusstadt, Berliner Mauer

Blick Richtung Gropiusstadt. Das rote Feld in der Bildmitte ist das Blumenbild von André Heller (siehe unten).
Die allgemeine Diesigkeit / der leichte Grauschleier, der auf den Bildern liegt, stammt von der damals im Allgemeinen relativ verschmutzten Luft.
Gerade die Luft aus dem Osten, also aus der DDR, war noch sehr mit Staub belastet. Die Luftqualität in den Städten ist im Laufe der Zeit doch
deutlich besser und klarer geworden. Zwar ist die Sicht in Lappland nochmals um einiges schärfer - aber immerhin! Mir fällt selber auf, dass ich
die klare Sicht, die heute manchertags in Berlin herrscht (z.B. die Schärfe des Vollmondes nachts) aus meiner Kindheit nicht in dieser Klarheit in
Erinnerung habe. Aber vielleicht täuscht es auch...!?
Ich meine, auf Fotos aus den 70ern erkennen zu können, dass die Luft sogar noch leicht gelblich war, was z.B. für einen, damals noch erhöhten,
Schwefelgehalt sprechen könnte. Auch Ölbilder aus jener Zeit, die Landschaft und Himmel zeigen, weisen manchmal einen solchen Gelbstich auf.
War es modischer Zeitgeist, in diesem Stil zu malen, oder war es eben doch reelle Wahrnehmung?
Wenn Ölbilder aus früheren Zeiten besonders romantisch rötlich sind, dass dieses Phänomen von der Asche von Vulkanausbrüchen herrührte,
die in der Atmosphäre um die Welt zog und zu besonders intensiven Abendrot-Himmeln führte, dürfte bekannt sein.
Auch in heutiger Zeit haben wir ja phasenweise wieder sehr rote Sonnenuntergänge, die dann eben auch wieder von Vulkanausbruch-
Aschestaubpartikeln in den oberen Luftschichten herrührt.
-> Nicht zuletzt fotografiere ich aus dem Turm ja auch noch durch eine leicht dreckige Fensterscheibe.

Rechts, kurz unter dem Horizont: Die Berliner Mauer! Mich schaudert's heute etwas, wenn ich daran denke, dass das damals tatsächlich das
"Ende der Welt" war! Alle Menschen, die dahinter lebten, durften nicht hier her! Wobei die Mauer hier von der DDR-Seite aus zu sehen ist,
ein Ost-Einschnitt mit damaligen Wiesen und Feldern, die in den bebauten Westen hineinragt. Die Perspektive entspricht heute dieser hier .



Bundesgartenschau-1985, Blick vom Aussichtsturm auf die Gew?chsh?user

Richtung Südwest / Marienfelde. Links die Gewächshäuser. Ganz unten an der Bildkante wieder ein Bahnhofshäuschen. Hier an der Haltestelle "Rosengarten".



Bundesgartenschau-1985, Bugabahn

Wieder ein Parkbahnzug, der hier gerade die Haltestelle am Aussichtsturm verlassen hat.
Die Namen der Haltestellen der Buga kann ich nicht mehr rekonstruieren, es sind sehr wahrscheinlich die gleichen geblieben:

- Buckower Damm
- Kalenderplatz
- Festplatz
- Rosengarten
- Heidehof

Die Züge fuhren damals - auch später (zumindest 1986 noch), deutlich schneller als heute!
Damals dauerte eine Rundfahrt 30 min, heute ca. 50 min. Nur an etwas längeren Stationsaufenthalten wird es nicht liegen, oder?
Mir ist das Zuckeln heute etwas zu langsam - bisschen Tempo-Fahrtwind darf ruhig sein, finde ich.

Daten zu den Zügen:
Es waren während der Buga 10 Züge mit je 150 Sitzplätzen auf dem Rundkurs unterwegs.
Eine Batterieladung reichte für 12 Stunden. Die Züge waren bereits 1983 auf der IGA in München gefahren
und sind danach augenscheinlich zwei Jahre später auf der Buga Düsseldorf eingesetzt worden.



Bundesgartenschau-1985, Blumenbild 'Misstraue der Idylle'

Eines der Highlights: André Hellers "Misstraue der Idylle".
André Heller war in den 80ern etwa das, was Christo in den 90ern war, würde ich vergleichen.
Heller war also mit Sicherheit der Star unter all den Künstlern, die für die Buga ein oder mehrere Werk/e zur Ausgestaltung beitrugen.
Teils sind die Kunstwerke der Buga bis heute vorhanden geblieben. Mehr Text zu "Misstraue der Idylle" auf der Originaltafel unten.
Von André Heller habe ich 1986 in Bremen die Show "Body & Soul" gesehen. Das ware klasse gemacht: Die beiden riesigen Hände,
die sich aufeinander zu vortasteten, sich berührten... Sehr einfühlsam inszeniert! In der Show gab es ausserdem und im Kontrast sehr
viel Rhythmus und Swing! Body & Soul eben.



Bundesgartenschau-1985, Schild zum Blumenbild 'Misstraue der Idylle'

Die Erklärungstafel zum Bild. Im Katalog ist auch eine Skizze abgebildet, die Heller im Juni 1984 in Wien als Entwurf im Maßstab 1:230 fertigte.
Auf dem Skizzenblatt schreibt Heller:
1.) Die Farben müssen gemäss der verfügbaren Blumen erst bestimmt werden.
2.) Die wahren Dimensionen sind von den Kosten abhängig.

Ein weiteres Zitat Hellers aus einem Absatz über generelle Kunst im Park:
Die gedemütigten Städte brauchen Behauptungen der Phantasie (Phantasie ist u.a. das Gegenteil von Idylle!)






















Die Wiesenbach-Quelle.
Pumpleistung 300m?/h.

In den Clips ist die Quelle
ausführlich zu sehen.

Bundesgartenschau-1985, Wasserfall an der Wiesenbach-Quelle




Bundesgartenschau-1985, Wiesenbach-Quelle

Oben an der Quelle. Das Bild ist nicht in den 50er-70er Jahren in der Provinz entstanden, wie die Outfits der beiden Damen vermuten lassen.
Wir hatten 1985 immerhin schon Pop-Kultur! Etwas mehr "Jeans" hätte meiner Verwandschaft ganz gut gestanden. Denn andere Leute, ebenfalls
in deren damals noch nicht allzu altem Alter, kleideten sich da durchaus moderner - und hatten auch moderne Ansichten...
Etwa ein Jahrzehnt später fanden dann auch meine Oma + Grosstante modisch den Weg in wenigstens etwas modernere Zeiten.




Bundesgartenschau-1985, historischer U-Bahnwagen

Der U-Bahnwagen älterer Bauart. Eine sog. "Tunneleule" (wobei damit eigentlich die Bauart mit den runden Fenstern gemeint ist, aber auch diese Version
geht gerade noch so als "Eule" durch).  Schönes Art déco :). Heute steht dort an jener Stelle ein alter Güterwaggon. Wo der U-Wagen hin ist, weiss ich nicht.
In der Umwelt-Station daneben, dem "Naturschutzpavillon" wurde 2009 eine Ausstellung über Schnecken gezeigt. Ganz Informativ! Je mehr man über die
Filigranität und die komplexen Organismen in der Natur erfährt, desto mehr Respekt empfindet man dafür.
Was das Schienenfahrzeug dort eigentlich für eine Bewandnis, bzw. für einen Bezug hat, ist unklar. Dort war vor der Buga weit und breit kein Bahnhof, kein
Streckenverlauf, nix. Im Katalog steht dazu lediglich: "Ein historischer U-Bahnwagen schmückt das Gelände".



Bundesgartenschau-1985, Terrakotta-Ausstellung

Anlage vor den Gewächshäusern. "Terrakotta" - mehr fällt mir dazu nicht ein. Genauere Thema-Bedeutung dieses Areals kann ich leider nicht mehr recherchieren.
Interessant sind die Vorhänge mit denen man wohl den Lichteinfall dosieren kann...?



Bundesgartenschau-1985, Orchideen im Gew?chshaus

Orchideen im Gewächshaus. Nicht mehr und nicht weniger eben, als "Orchideen im Gewächshaus".



Bundesgartenschau-1985, K?tchen im Gew?chshaus

Ein obligatorisches Blumenmeer-Foto. Ebenfalls noch im Gewächshaus. Es handelt sich hier wohl um das "Flammende Käthchen" (Kalanchoe Rosalina).







Begleitkatalog

Bundesgartenschau-1985, Abbildung des Ausstellungskatalog des Jahres 1985

Zur Buga war auch ein Begleitkatalog (192 Seiten)
erschienen, dessen Titelseite ich hier einmal zitiere
(und der meine primäre Infoquelle für diese Site ist).
Der Katalog ist unterteilt in die Kapitel:

     -  Park
     -  Eingänge in den Park
     -  Spielen im Park
     -  Gartenbau-Ausstellung
     -  Themengärten
     -  Kleingärten
     -  Hallenschauen
     -  Informationen
     -  Architektur und Kunst
     -  Buga in die Stadt tragen
     -  Veranstaltungen
     -  Anhang / Hinweise



Bundesgartenschau-1985, Steinwurf in Wiesenbach


Preise der Buga damals (Auszug):

Eintritt: 9 DM / ermässigt 4 DM
Parkbahn - ganze Strecke: 8 DM / 4,50 DM
(zwei Stationen: 5,50 DM / 3,50 DM)
Aussichtsturm: 5 DM / 3 DM
Parkführungen: Max 30 Pers., 60 DM

Sonstiges:
Sonderpostamt + Sparkasse:
An der Blumenhalle


  Gastronomie im Sommer 1985:

  - Zeltrestaurant Eingang Mohriner Allee
  - Restaurant - Café am See
  - Selbstwahlrestaurant in der Blumenhalle
  - Restaurant "Heidehof" in der Heidelandschaft
  - Bistro-Café "Kalenderplatz"
  - Milchbar im Spielhof
  - Biergarten im Berliner Garten - Themengärten
  - Weinlokal am Modellboothafen
  - Imbisskioske



Buga / Britzer Garten - Clips 1985 + 1986


Herbstferien / Oktober 1985. Ein etwas planloser Rundgang mit Oma übers
nun ehemalige Bugagelände. Jeweils kurz zu sehen sind, ausser meiner Oma:

- Eingangsbereich Tauernallee.
- Skulptur: "Roots in Cubism" / Dennis A. Oppenheim.
- Haltestelle "Rosengarten".
- Aussichtssturm im Abbau.
- See mit Blick auf Aussichtsberg mit Skulptur "Steinzeichen" / Gerson Fehrenbach,
  Festplatz-Dach, Kalenderplatz, Holzbrücke und Café am See.
- Skulptur: "Odin" - Kinetisches Windobjekt / Sebastian Heinsdorff.
- Kalenderplatz.
- Bhf "Kalenderplatz" mit Fahrkartenhäuschen, links daneben Skulptur: "12 Speere,
  der Sonne entgegengeworfen" / Susanne Mahlmeister. Auf der anderen Seite steht
  das Pendant dazu in schwarz "12 Speere, der Sonne hinterhergewofen" - auf dem
  Bild oben mit dem Polstab zu sehen. (Vielleicht ist die Namensgebung der beiden
  Einzelskulpturen auch andersherum -> det wees ick nisch.)
- Liebesinsel mit Skulptur: "Steinhaus mit Seelenloch" / Hans-Jörg Voth.
- Verblühtes "Misstraue der Idylle".
- Wiesenbachquelle -> Omi lässt ein Papierschiffchen schwimmen.
- Wetterhäuschen auf der Britzer Höhe.
- Skulptur: "Wishing Star" (?) / Karl Ciesluck.
- Kopfweidenpfuhl.
- Rosengarten mit Skulpturen: "Drei Brunnen im Rosengarten" / Christa Biederbick.
- Ausgang Tauernallee.




Anlaufen der Wiesenbachquelle

Dieser Film ist im Prinzip ziemlich langweilig. Da ich das Material
aber nun schon mal habe, kann ich es auch mit reinnehmen.
In den Sommerferien '86 in Berlin war ich wieder mit Mutti + Omi
im Park. Man sieht im Film wie das Quellwasser sich seinen Weg
durchs ausgetrocknete Flussbett bahnt.
Das hat was Meditatives. Live war das jedenfalls durchaus
betrachtens- und verfolgenswert.
Und Omi lässt wieder ein Papierschiffchen schwimmen! Diesmal
hatten wir uns dafür aber extra DinA4-Papier mitgebracht, denn
das Schiffchen im Jahr zuvor war lediglich ein spontanes
Provisorium aus einem zufällig mitgeführten Notizblock.
Am Ende noch die Steinplatscher-Szene mit Sound, die auch
oben als .gif zu sehen ist.

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Parkbahnfahrt 1986



Nachdem die Parkbahn nach der Buga-Saison zunächst ausser Betrieb war,
wurde sie im Jahr darauf als "Britzer Museumseisenbahn Berlin" wieder aktiviert
und fährt, privat betrieben, noch heute.
Es ist eine sehr reizvolle Strecke, allein weil die Bäume im Park mittlerweile
gross geworden sind, und auch weil die Bahn mit ~ 6 km Streckenlänge eine
der längsten Parkeisenbahnstrecken überhaupt ist!
Als erster Zug der Britzer Museumsbahn diente im Jahre 1986 der Nachbau
der ersten elektrischen Eisenbahn von Siemens & Halske.
In der gleichen '86-Sommerferien-Woche war ich mit meiner Oma also
nochmals auf der "Buga" (der Name "Britzer Garten" etablierte sich offiziell erst
1989), denn meine Oma wohnte seinerzeit quasi um die Ecke vom Park - und
daher war er immer wieder ein beliebtes Tagesziel für sie und ihre Besucher.
Diesmal waren wir also nicht an der Quelle, sondern fuhren gleich mit der Bahn.

Part 1 vom Einstieg am Buckower Damm bis Kalenderplatz.
Part 2 vom Kalenderplatz bis Festplatz.
Part 3 vom Festplatz bis wieder zum Buckower Damm.






Part 1




Part 2






Part 3



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1989
Britzer-Garten-1989, Seepanorama
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Der See im Jahre 1989, in zwei nebeneinander liegenden 6x6-Rollfilm-Bildern, fotografiert von meiner Grosstante.
Ich habe die beiden Einzelbilder hier elektronisch zusammengefügt. In maps gibt's auch einen 360°Rundumblick von dieser Stelle.
Komplett schräg von ganz oben sieht es dann so aus .

1992
Britzer-Garten-1992, Schlumpfhaus-Blumenbild

Ein Schlumpfhaus. 1992. Anstelle des André-Heller-Blumenbildes... nun ja gut, für Kinder / von Kindern = OK.
Böse Zungen behaupten ja, an bestimmten Merkmalen liesse sich erkennen, wann eine Kultur ihren gestalterisch-schöpferischen, gar zivilisatorischen
Höhepunkt überschritten habe...
Irgendwann kommt man dann wieder auf die Idee, das Ursprungsbild zu rekonstruieren... aber wahrscheinlich erst dann, wenn es wirklich kein Schwein
mehr interessiert. :-o
Etwa so, wie man das Berliner Stadtschloss sprengte, um dann einen "Palast der Republik" dort hinzusetzen, um ihn dann wieder abzureissen und nun
wieder das Stadtschloss aufgebaut zu haben...
Heute ist hier einfach nur Grasfläche. Das Treppenpodest steht noch und ist begehbar - und die wachsenden Bäume drumherum schmälern mehr und
mehr die Sicht in die anderen Richtungen. Dennoch ist es ganz originell, während des Parkspazierganges da mal hochzusteigen und z.B. aufs prächtige
Herbstlaub zu schauen! Ein neues Blumenbild, egal was für eines - für den eigentlichen Zweck des Podestes - wäre in jedem Fall lohnenswert!








Meine Berliner Kusine und mein
Cousin (die wir auch auf
der Bremer "Fahrt in die Stadt,
im Jahr 1988" sehen).

Hier im August 1992 beim Chor-
Auftritt unter der offenen Dach-
konstruktion des Festplatzes.
Fotos '92 by Oma.

Britzer-Garten-1992, Kusine beim Chorsingen

Britzer-Garten-1992, Kusine beim Chorsingen

Die Mode bereits als "typisch für Anfang 90er-Jahre" zu erkennen.



Britzer-Garten-1992, Dachkonstruktion der Festhalle

Die Dachkonstruktion der Festhalle.








Zum Schluss noch ein paar Park-Daten:

Buga:

- 90 ha Fläche, davon 10 ha Seefläche.
- 875.000 m? Erdbewegungen.
- 200 Mio DM Kosten / 98 Mio veranschlagt.
- 500 Papierkörbe.
- Eröffnungsfeier im TV mit Hans Rosenthal.
- 10.000 Reisebusse während der Buga.
- Rhizomatische Brücke aus afrikanischem
  Holz mit Kupferhauben.
- 40.000 Pflanzen für "Misstraue der Idylle".
- "nur" 112 Kleingärten mussten weichen.
- 2000 Veranstaltungen anlässlich Buga'85.




Heute:

- 61% der Besucher älter als 50 Jahre (2005).
- 15.000 Dauerkarten verkauft (2005).
- 330.000 Tulpen annlässlich der "Tulipan".
- sinkenes Instandhaltungs-Budget.
- nach wie vor viele Verantstaltungen vom
  "Klassiksommer" mit Feuerwerk bis zu
  "Drachen- und Modellbootfesten".


Links:

Offizieller Internetauftritt:



www.britzer-garten.de


Förderverein:
www.freunde-britzer-garten.de


Deutsche Bundesgartenschau Gesellschaft
www.bundesgartenschau.de



Quellen:
- Offizieller Ausstellungskatalog Buga 85
- "20 Jahre Britzer Garten" - Jubiläumszeitung 2005
- google-maps
- eigene Begehung