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Hommage an Rilke



Oh, der du siehst die Dinge ziehen!
Im Bande um ihren Reigen ringend,
an jedem Ort.
Des Nachts die Sterne um die Wälder singend,
während immerfort
Ritter waidsam durch die Lande fliehen.
Wie ein Flitter voller Wonnen,
im Sturme bis an aller Welten Ende,
wie der reinen Ferne Glocken hinterklingend,
die verweilen in jenem selt'nen Turme,
ist's in deinen Zeilen,
ist's wie Geigen kleidsam schwingend
in verlockend Sonnenwende.

Aus purenem Gefilde -
Kelche königlicher Art erhebend,
aus all durchdringend Klang,
insich verlierender Lichter,
welche entweichen,
deinen Liedern all entspringend,
Spuren versöhniglich Gebilde beginnend.
Und immer dichter
ward ergebend der Gesang!

Augen warfest du gen Himmel,
um zu schauen in den Grund,
in der weltlich immergleichen Kreise Lauf,
und zur selben Stund,
in variierender Weise,
tat der Morgen sich auf!

Deiner Dichtung Lied
ist wie ein Ring, der durch Dich sich zieht -
und sieht.
Sich labend
an der Uhren leisen Sandes Sorte,
über Felder rinnend,
reisen Worte,
wie ein Schimmel strebend, sinnend
von des Weisen Rat,
um Land und Wälder webend,
in Richtung Abendstadt.

Aller Sorgen innewohnend Reben,
und der thronend Herrn Gemächter
sind gleichsam auch die Deinen.
Betonend nimmst du wahr,
der Menschen tief Gelächter,
der Schöpfung göttlich feines Leinen
und das Weinen
seidener Geschlechter.
Und gar wunderbar lohnend
blüht das Leben nieder.

Der Distancen Jahresringe unersättlich,
in der Steine Nacht
und der Gezeiten Glieder.
Bewehrt, von Seraphinen beschienen,
bei Haus sie sich erzählen
Geschichten immerfeine, wie ein klares Schwert
mit scharfer Klinge Schimmer wacht.
Und Lieder sie sich auserwählen.
Sie tanzen und dichten
und mit zärtlichen Saiten...

...läuten Violinen
durch all
deine Weiten…
 

März 2002
         

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