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Bremen,
Stadtwald-Spielplatz,
Juni 1992.
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Eine Mode-Session als
Auftragsarbeit
für M-Collection, Wiik-Jacken.
Mit "Grasfrisuren", die ich als Idee
aus einer Jugend-Illustrierten
hatte, ich glaube, es war aus der
"Siehste", aber es könnte auch
"Bravo-Girl" oder "Mädchen" gewesen
sein.
Jedenfalls wollte ich das Gras als
Haarschmuck unbedingt selbst
mal machen, dazu musste ich natürlich
vor der Session erstmal
das Gras besorgen gehen, was in Findoff
in der Herbststrasse
nun nicht gerade neben der Telefonzelle
wuchs. Es sollte ja
möglichst was mit Butterblumen drin
sein, auf alle Fälle was
schön Saftiges, und das wächst auch
nicht im Bürgerpark, wenn
da gerade gemäht ist. Also bin ich vor
der Session an den Rand
des Blocklandes hin, um das da irgendwo
aufzutreiben respektive
zu pflücken und nicht zu lange welken
zu lassen.
Die Schuhe waren beide von Karstadt.
Die gefielen mir, so von
der assoziierten Synästhesie mit den
Models her, am besten.
Das fand ich damals, in noch jungen
Jahren immer so richtig
klasse, die Schuhe für die Mädels und
die Fotosession aussuchen
und besorgen gehen, und mir dabei schon
mal vorstellen, wie
sie nachher die Mädels anhaben und im
Einsatz sind.
Damals, in der Analogzeit, also ganz
ohne Web und ebay, war das
eben auch wirklich was Besonderes, mal
originelle Schuhmodelle
in allen möglichen Läden in verschieden
Städten (Bremen, Hamburg,
Hannover, Berlin, Oldenburg...) in der
Fremde entdecken zu gehen,
Heute gibt es nun so dermaßen viele
Eindrücke aller Art im Internet,
dass man bezüglich Formen und Farben
schon nach paar Minuten
völlig abgefüllt und überreizt ist.
Angebot und Auswahlmöglichkeiten
sind so dermaßen riesig, dass das
Besondere, dass also ein Hauch
von Exotik, die ja jeder individuell
empfundenen Erotik wenigstens
im Ansatz innewohnt, heute quasi gar
nicht mehr existiert bzw. eben
kaum noch aufkommt.
Die Kamera war noch eine mit
mechanischem Hebel für den
Bilderweitertransport, also nach jedem
Klick den Hebel einmal
spannen, um den Film
weiterzutransportieren, und nach Filmende
natürlich den Film ebenso per Hand
mittels einer kleinen heraus-
ziehbaren Kurbel wieder vorsichtig in
die Patrone zurückspulen
und erleichtert gewesen sein, wenn das
geschafft war und nicht
verklemmte oder gar riss, denn die
Klappe öffnen bei nicht
zurückgespultem Film war/ist eher
ungünstig - wenn auch durchaus
die aufgewickelten Bilder dann noch was
werden konnten - aber
einige waren dann auf alle Fälle schon
mal weg.
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