Wandbild "Hoher
Bogen" (unvollendet), 2003
(Buntsiftzeichnung) / 2008 (Ölbildvorskizze)
70 / 70
Im Jahre
2003 wollte ich für physische Ausstellungen
mein Ausstellungskonzept erweitern, vor
allem, um auch mal signifikant was verkaufen
zu können.
Denn
Fotoabzüge allein kauft kein Mensch und
selbst wenn, dann bringen sie ja nicht viel
ein. So wollte ich ein paar Ölbilder als
wirklich absolute, teure Unikate
mit
anbieten können, die sich jeweils auf die
Highlights einer Session beziehen.
Und zwar in
Dreierkombination: 1. freihändig
gezeichnetes Bunstiftbild, 2. detailliertes
Ölbild, 3. eine kleine Auswahl von
stereoskopischen 3D-Fotos.
Dazu
entwarf und baute ich dieses Objekt. Das
Bild hat 72 x 58 cm Innenabmessungen,
die Buntstiftzeichnung in A4 liegt etwas
zurückgesetzt unter Glas und
hinter den
"Guckies" befinden sich drei 3D-Bilder
(Dia-Repros der Originale), die sich mittels
des kleinen Schiebepinökels am unteren
Bildrand verschieben lassen.
Da die Dias
von hinten beleuchtet werden müssen, das
ganze Bild aber dennoch so flach wie für
Wandbilder üblich werden sollte, zudem auch
noch das Licht
jeweils
beim Verschieben der Dias ausgehen und erst
bei Zentrierung des nächsten Bildes wieder
aufleuchten sollte, musste ich eine
spezielle Beleuchtung samt
spezieller
Schaltmechanik entwerfen. Das Licht sollte
auch mit nur 12V zu betreiben gehen, damit
für gewerbliche Verkäufe das Ganze nicht
umständlich durch
einen TÜV
muss, was ja - nicht nur eigentlich - bei
Verkauf von Geräten mit Starkstrom nötig ist
und generell ja auch unsicherer ist. Also
auch der Sicherheit wegen,
eben allein
schon aufgrund der innerhalb des Bildes
blankliegenden Schaltmechanik. Auch
soll/darf die Hitzeentwicklung der Lampen ja
nicht zu stark werden, daher
als
12V-Version. Hinzu kam ebenfalls, dass ich
keine dicken Kabel aus dem Bild
herausführen wollte, sondern, so noch für
später geplant, mit eingebauten Akkus
und kleinen
Lade/Netzteilstecker an der Seite in die
Serie gehen wollte, um in Ausstellungsräumen
eben so wenig wie möglich bis gar keine
Kabellage zu haben.
Am Rand
befindet sich noch ein Kippschalter, der die
Stromzufuhr nach Trafo generell an/aus
schaltet.
Eigentlich
ein tolles Konzpet, was im Jahre 2003 seiner
Zeit durchaus etwas voraus war, denn ich
(man) hatte bis 2010 nur einen
Röhrenmonitor, der kaum oder
gerade mal
so HD in 4:3 zeigen konnte und auch die
Internetbandbreite war jenerzeit noch eher
dürftig. Erst ab 2010 hatte ich einen
flachen 1920x1080 16:9 Monitor
und erst
Ende 2018 in 4K. Und 3D-Brillen wie z.B. die
Oculus waren vor 20 Jahren noch völlige
Utopie (richtig hochauflösend sind sie ja
bis heute, 2021, noch nicht).
Die
Konstruktion und die Zeichnung entstanden
also 2003, das Ölbild ist noch keines, es
ist lediglich in Öl weiss grundiert und dann
mit Bleistift vorskizziert, um
dann mit Öl
das eigentliche Bild farbenreich und schön
akzentuiert aufzutragen. Die Guckies sind
noch vom Grundieren abgeklebt und bekämen
dann das
gleich Blau
wie die Geländerbrüstung verpasst. Die
Farbgebung des Holzrahmens war/ist erst nach
Fertigstellung des Ölbildes geplant, um
dessen Farbe dann
besser
passend auswählen zu können. Das Ölbild-Motiv
ist 2008 neu vor Ort entstanden, dann
akribisch aus nun bereits technisch möglich
hunderten von Digital-
bildern
ausgwählt und auf dem Rechner optisch
eingepasst (z.B. S-Bahn mit Signal noch
schön mittig am Rand rechts, Guckies auf
Geländerbrüstung) und das
fertig
ausgewählte und justierte Digibild dann in
echt auf die Malfäche "aufgebeamt" und
nachgezeichnet.
|