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Derzeit
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von 15 (Serie noch nicht
vollständig)
Berlin, Messe, Eingang Nord, Masurenallee, Juli 2002.
Der SFB. Wir werden das
Gebäude mit diesem Schriftzug/Logo noch auf den
nächsten
Bildern deutlicher erkennen.
Erinnert mich immer an:
"Hier sind der Norddeutsche Rundfunk, Radio
Bremen und der Sender Freies Berlin
mit dem Dritten Programm!", was Ende der 70er
Jahre immer vor der Sesamstrasse angesagt
wurde von einer, wie ich fand, makaber wirkenden,
weil völlig deplazierten, quäkigen
Kleinmädchenstimme. Ich war ja seinerzeit noch nicht
so lange auf der Welt, quasi noch keine
1500 Tage, und diese völlig statischen, aber dennoch
insich flimmernden Pausenbilder mit ihren
akustisch monotonen Piep- und Gongzeichen, die wie
die letzten schiefen Töne eines alten
Klavieres tief im Hinterzimmer einer Nachtbar
verstarben, bewirkten in mir - auch in reinen
Grautönen, denn wir hatten noch keinen Farbfernseher
- immer so befremdlich dumpfe
Halluzinationen ans Jenseits.
Es senkte sich ja meist um 18:00 Uhr schon der Abend
übers Land, nur eine kleine Funzel-
Stehlampe in der Ecke beleuchtete aschfahl den
staubigen, kleinen, linsenrunden
Röhrenfernseher, während ich wartete, dass endlich
etwas Leben in dieses noch geisterhaft
flimmernde, nur schemenhafte geformte Standbild
einziehen würde.
Und während dieses einsamen Wartens kamen dann diese
Halluzinationen wieder auf:
Die Dunkelheit der Abendstunden, das milchig-fahle
Zimmerlicht, welches nicht nach draussen
dringen darf aufgrund der allgemeinen Verdunkelung,
die menschenleeren Strassen aufgrund
der Ausgangssperre, die Atemschutzmasken auf dem
Flurtischchen, und dann zur fortge-
schrittenen Stunde: das Heulen der Siren. Dann
wieder nur kahles, stummes Abwarten
eingeschlossen in kalten, kalkigen Kellerwänden, mit
einem einzig eindringlichen Geräusch-
hintergrund nach Verstreichen schier endlos
monotoner Zeit: den aus entlegender Ferne
wie ein immer stärker werdender Herzrhythmus
aufziehenden, vibrierend-wummernden
Einschlägen.
Chrrxxx.... chrrzzz... csss... guten Abend, hier
informiert der Deutschlandsender... die zweite
feindliche Bomberwelle konnte bereits weit vor
Erreichen ihrer Ziele von unseren treuen,
kampfesmutigen Flakbesatzungen grösstenteils
abgewehrt werden! Es spricht: Der Füh....
Nein, nur das Krümelmonster isst das Telefon auf!
Und dann klingelt es düster immer wieder
aus der Tiefe seines Bauches heraus. Noch mal Glück
gehabt! Diesmal.
Gleich
geht es los...
Hier örtlich um die Ecke lagen auch die Studios des
ersten öffentlichen Fernsehsenders
weltweit, dem "Paul-Nipkow-Sender"
(daher/dafür ja auch der Funkturm). Gibt
interessante
Dokus dazu. Sehr surreal jener Sender im Zeitkontext
mitsamt seiner "Flimmerhaftigkeit".
Auch der allererste Agfa-Farbfotofilm wurde zu
Olympia 1936 am Olympiastadion hier in
der Nähe ausführlich
für die darauffolgende Markteinführung getestet.
"Hier
sind der Norddeutsche Rundfunk, Radio Bremen und
der Sender Freies Berlin
mit dem Dritten Programm.......".
Aus dem Jahr 1977.
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