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Nixenspiel, Stralauer Halbinsel, Berlin
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Draussen    9 / 13                     Skulptur "Nixenspiel" auf der Stralauer Halbinsel in Berlin,  Nullerjahre.
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                                         Das Bild entstammt einem kleinen Fotopapier-Konvolut mit Berlin-Ausflugsbildern in den Treptower Park und in die Innenstadt beim Alex. Es sind wohl auch drei verschiedene Mädels drauf,
                                         vielleicht ist es aber auch dasselbe, zeitversetzt. Nur zwei Bilder haben ein Datum, es steht "7.03" und "9.06" drauf, das ist dort allerdings Kodak- und Fuji-Papier, hier ist es Agfa.
                                         Also ist es hier wahrscheinlich auch ein anderes Jahr. Dennoch etwa um 2005 einzuordnen.
                                         Die Skulptur "Nixenspiel" von Christine Gersch wurde im Jahr 1997 errichtet, auf dem Bild ist sie schon stärker verwittert, also kommt 2005 ganz gut hin, womit es derzeit eines meiner jüngsten
                                         Vintage-Girls ist (bemerkenwert, dass solche Bilder schon im Verkauf sind - ich habe es, 2022, auch schon wieder 2-3 Jahre). Andererseits genügt für eine solche Verwitterung ein kräftiger
                                         Frostwinter mit viel Regen und Nässe, und schon wird die Farboberfläche eines solchen Freilandobjektes rissig und beim Eindringen von Wasser in die Risse dann abgesprengt, sodass es sich
                                         auch um das Jahr 1998 handeln könnte. Aber ziemlich sicher sind es die Nullerjahre. Hier ist zumindest der mittlere Paillettenbereich noch ganz, somit vor 2010 (vergl. Bild im folgenden Link).
                                         Diese Skulptur steht auf einer nord-östlichen Ecke der Stralauer Halbinsel, einen Rundumblick gibt's hier. Infos zur Skulptur hier. Der hoher Mast gehört mit dazu, man sieht den Schattenwurf
                                         hinten auf der Treppe, der wiederum eine Tageszeit des frühen Nachmittages anzeigt (in etwa den Tag und ziemlich genau die Uhrzeit könnte man somit vor Ort anhand des Schattes heute
                                         nochmal neu nachmessen, die Uhrzeiger auf ihrer Uhr sind leider nicht mehr zu erkennen). Diese Meerjungfrau erinnert zudem auch an die Tradition des Stralauer Fischzuges.

                                         Das Bild ist technisch eine relativ aufwändige Restaurierung, denn so ein Original-Papierbild ist doch sehr milchig und das Gesicht hat dort fast keine Schärfekonturen mehr. In der Restaurierung
                                         heisst es also zunächst, das Gesicht interpolieren zu lassen, dass es wieder Kontur bekommt. Dann sah eine "automatische Farbwiederherstellung" in diesem Falle sehr schön aus, aber beim
                                         ganzen Motiv in einem Stück angewandt, sah es dann leider doch wieder ziemlich matschig aus. Hingegen in etwa neun Einzelteilen zerschnitten, wurden die Einzelteile dann schön scharf.
                                         Ansich kein Problem, denn das Zuschneiden und erneute Zusammensetzten der Einzelteile ist ja kein Ding, aber so ein Restaurationsalgorithmus bezieht sich ja immer auf die Farb- und
                                         Formenrelationen der jeweilig gesamten individuellen Bildfläche, sodass letztlich die einzelnen Bilder in Farb- und Helligkeitswerten, vor allem im Tonemapping, gar nicht mehr ohne extrem
                                         stark sichtbare Schnittkanten aneinanderpassen. Ergo hiess es, die Einzelteile und das Zuschneiden auf die einzelnen Bildobjekte und auf abgegrenzte Bildbereiche zu beziehen, und dann
                                         jene wieder einzeln ausschneiden und auf diese Art und Weise neu zusammenpuzzeln. Dann noch alles manuell etwas angleichen.
                                         Ging in diesem Fall aber doch recht übersichtlich zu strukturieren und ging somit relativ schnell, und das Resultat ist ein Bild, das nun eher wie eine Digitalaufnahme des Jahres 2022
                                         aussieht, anstatt wie ein unscharf-milchiger Papierabzug aus der Analogzeit. Klar, vom Negativ gescannt wäre noch besser, aber die Negative solcher Bilder sind gefühlt in 99% aller Fälle
                                         verschollen, bzw. wurden weggeworfen. Wie wollte man auch Negative in Fotoalben einkleben? Die lagerten dann meist woanders - und wohl weil nicht sofort zu sehen ist, was da drauf ist,
                                         wurden sie auch nicht besonders pfleglich behandelt und gingen dann im Laufe der Zeit in einem Stapel Zeugs unter - oder wurden im Alltags-Amateurbereich eben sogar ganz bewusst
                                         weggeworfen, wenn eben keiner aus der Familie mehr Abzüge davon haben wollte.