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Zusammen auf dem Terrassengeländer
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      Serie "Bollerwagen"    13 / 14
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  Inmitten von Blumen das glückliche Pärchen. Klar, wie gesagt, die weiteren Frauen könnten auch ihre Oma und Uroma (und hier ihre Mutter) sein. Oder dies ist ihre Schwester und die andere Frau im Bollerwagen dann
 ihre Mutter plus Oma + Uroma. Oder Kusine + Tante. Ich denke aber doch, dass es sich hier um ihre Freundin/Partnerin und im Bollerwagen um die "Schwiegermutter" handelt. Denn für eine reine Familiengeschichte
 ist/wäre die Fotoserie zu untypisch - erst recht in jener Zeit - mit dazu relativ hochwertigen Abzügen.
Das letzte Bild ist dann nochmal ein Grossportrait, das zeigt im Ganzen, dass das Mädel hier jemandem sehr viel
 bedeutet hat.
Auch habe ich eine weitere Lesben-Serie mit 7 Bildern (DDR-Pioniere) mit ebensolchen Quatsch-Szenen und wo das Paar noch etwas eindeutiger zusammen ist und wo auch ein Bild davon als grösserer
 Abzug ausbelichtet wurde. Also kommt das auch hier wohl mit der Rubrik "lesbisch" ganz gut hin. Bekanntlich haben die männlichen Lesben auch oft ein Faible fürs semi-professionelle Fotografieren / Filmen und
 Inszenieren, jedenfalls öfters und ausgeprägter als es sich in alltäglichen Familien-Situationen ergeben würde.
 Tja, wir können niemanden mehr zu den genaueren Umständen des Beisammenseins und zur Entstehung dieser Bilderserie fragen, denn die Zeit ist über alle Möglichkeiten diesbezüglicher Antworten hinweggegangen...
 Die Antwort weiss nun ganz allein der Wind...
 Was bleibt, ist die Erinnerung an ein kleines, blühendes Glück des Momentes auf der Terrasse. Während draussen die Welt in Flammen stand und der Mob der Primitiven - jener zivilisatorisch unterentwickelte Mob der
 Strasse - tobte und alles plattwalzte, brandschatzte und niedermachte, was sich seiner ideologischen Verblendung, seinem asozialen Glauben, seiner kollektiven Heldenverehrung von Kriminalität, seinem schizophrenen
 Neid auf alles tatsächlich regional-individuell Eigenständige, seinem unerbittlichen Hass auf alles wirklich Soziale und seinem Verfolgungs- und Vernichtungswahn in Bezug auf vermeindliche
Volkskrankheiten, dazu mit
 politischem Gruppenfanatismus und Denunziantentum, in die wutentbrannte, rechthaberische Quere kam, so fanden sich hier zwei einfache Menschen für ein kleines bisschen Freude am gegenwärtigen Moment für
 etwas Spass und doch mit verbindlichem Miteinander an einem Sommertag zusammen... Lang, lang ist's her! Was bleibt, ist die Erinnerung - und die Sehnsucht nach
Ästhetik, Geborgenheit, Frieden + Freiheit...