Hommage an Edward Hopper 1 / 2
KI-nachcoloriert
--> Original-sw (nur .jpg)
Grunewald, Berlin, 1929
Ein Bahndamm, dazu
mindestens ein Telegrafenmast, ein dunkler Wald
und eine leicht mondäne Frau dabei, fertig ist der
Hopper! :)
Fehlt nur noch eine
Tanksäule, ein Schaufenster, ein Stuhl und eine
Leuchtschriftreklame. ;)
Nun ja, klar, das
Hoppernachmachen ist natürlich 1.Semester! Eine
insgesamt relativ einfach-plakative Formensprache
bezüglich der
Abgeschiedenheit der
Weite des Landes. Gewissermaßen "die Weite" und
"das Séparée" in einem Gedankenzug polarisiert und
flächig kombiniert.
Interessant ist, dass
der Hopper-Stil im Jahre '29 durchaus ein Stück
"morphische Resonanz" darstellt. Also dass die
Leute damals, einfach gesagt,
sehr ähnlich
empfunden haben, was sich dann gestalterisch
manifestiert hat. Klar, ein universeller Goldener
Schnitt ist auch immer dabei, dennoch
bleibt auch viel
Zeitgeisttypisches erkennbar. Vergleicht man das
Hopper-Bild "Railroad Sunset" von
ebenfalls 1929, so ist das thematisch
eine
erstaunliche
Parallele. Ich nehme nicht an, dass die Leute hier
vom Foto das Hopper-Bild kannten. Aber die
Eisenbahn war eben Zeitgeistthema.
Sehr theatralisch in
Szene gesetzt auch vom
Berliner Eisenbahn-Maler Hans Baluschek. Der Park
entlang der Berliner S-Bahnstrecke nach Süden
raus heisst daher
auch ihm zu Ehren "Hans Baluschek Park". Die
industrielle Geschäftigkeit des Berliner Anhalter
Bahnhofs seinerzeit auch hier
faszinierend virtuell
rekonstruiert und filmisch
in Szene gesetzt. Letztlich symbolisiert das
Reisen im Waggon ja perfekt die Symbiose zwischen
der
Eingeschlossenheit im Séparée und der quasi
endlosen Reise-Weite.
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