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"Pioniermädel", 1990.
A3, Polychromo, Bleistift.
Mein seinerzeit allererster Versuch, so weit wie
möglich ein Mädel von vorn mit Gesicht freihändig zu
zeichnen, sie ist also auch daher eine echte
"Pionierin".
Als ich daran arbeitete, sah meine Mutter das Bild
und kommentierte es etwas fassungslos in etwa mit:
"Was soll die denn darstellen?? Sowas gibt es
doch heute gar nicht mehr - solche Uniformen mit
diesen ewig sozialistischen Halstüchern! Warum ziehst
du die denn nicht modern an!?"
Tja, ist eben ein "Vintage-Girl".
Das resultierte aber vor allem durch den Umstand, dass
ich eben doch eine Vorlagen-Illustration in Anlehnung
hatte und zwar von einem alten DDR-Liederbuch von 1957
"Komm, sing mit", welches ich als Deko im Regal stehen
hatte. Auf dem eher klein und simpel gezeichneten
Titelbildchen laufen ein Mädchen und ein Junge Hand in
Hand barfuss über einen Wiesenweg im Sommerwind. Und
sie in eben diesem Halstuch und mit Milchkanne in der
anderen Hand. Ich hatte es nie so gesehen /
realisiert, dass das Buch ja ein DDR-Buch war und es
daher entsprechend "gefärbt" war. Mir gefiel einfach
nur die Illustration - und die einfache Machart bot
sich als Übung zur Nachahmung an. Ich wollte lediglich
viel Melancholie und auch irgendwie "Tiefe"
reinbringen, es also nicht bloss rein kitschig und
kindlich-lieblich machen.
Heute würde ich so eine Szene natürlich inworld
aufbauen. Könnte ich gut mal nachbauen. Es gibt ganz
famose "Willows", also Trauerweiden zu kaufen und auch
vorbereitete Fluss-und-Ufer-Szenen als Diorama gibt es
einige. Und Brücken gibt's massig und Vögel gibt's
ebenso allerlei zur Auswahl.
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