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Ganz oben eine 70-Pfennig Kinderkarte (das wären heute nur
35 Cent!).
Ich weiß noch, wie seinerzeit ein Mitschüler von
mir diese Karte aus der Tasche
wühlte und verärgert war, weil sie abgelaufen war.
Ich bot ihm eine Mark.
Er wunderte sich, wie jemand so blöd sein kann, eine Mark
für eine abgelaufene
70-Pfennig-Karte hinzulegen. Er freute sich natürlich über
das gute Geschäft.
Ansonsten weiß ich nicht mehr allzu viel, aus welchen
Epochen genau die Karten
stammen. Vermutlich findet man in anderen Sites / Foren mehr
darüber.
Es gab jedenfalls laaange Zeit nur zwei Tarife: "Erwachsene"
und "Kind".
Beim Fahrer gekauft waren sie etwas teurer, bzw. im Vorverkauf
im Zeitungs-
laden etwas billiger als direkt in der Bahn / im Bus. Geraume
Zeit waren es dann
1,10 DM für Kind und 2,20 DM für Erwachsene.
Es gab noch die 24-Std-Karte in grün für 5 Mark (mit
Unterschrift), die dann am
Ende noch in rot gedruckt war, bevor sie ins "Bremer Kärtchen"
überging.
Die untere, hier gezeigte 70-Pf Karte war ein Ergänzungsfahrschein,
den man
benötigte, wenn man über die Stadtgrenzen Bremens
hinausfuhr, z.B. nach
Lilienthal. Ich weiß nicht mehr, ob diese dann noch in
Kind+Erwachsene unterteilt
wurden.
Dann wurden etwa Ende der 80er die Zonen eingeführt. Die
Kinderkarte kostete,
nach wie vor, immer noch gleich für alle Zielhaltestellen.
Die Erwachsenenkarte gab es in drei Preisklassen: 1,40 DM, 1,70
DM und 2 DM
im Vorverkauf.
Im Wagen gab es m.E. nur die höchste Preisklasse, die Erwachsenenkarte
lag dort
bei 2,20 DM. Später bei 2,40, dann bei 2,50 DM.
Es gab regelrechte "Seminare" zum Erlernen des neuen Tarifsystems
als Angebot
für Bremens Bürger. Z.B. ein Infobus in der Innenstadt
informierte über Tipps und
Tricks. So waren z.B. zwei in der Bahn gekaufte Kurzstrecken
(die ebenfalls neu
eingeführt wurden), billiger als eine Karte für 2,20
DM. Man stempelte dann
zweimal nacheinander ab. Die Haltestellen wurden in Zahl- und
Zonengrenzen
eingeteilt. Mit der Kurzstrecke konnte man zwei Zahlgrenzen
weiter fahren, glaube
ich. Wobei immer jede zweite Haltestelle oder ein Knotenpunkt
eine festgelegte
Zahlgrenze war.
Im Vorverkauf gab es Blöcke zu 10 Karten. Die Sparversion
dann zu vier oder zu
fünf Karten. Das wechselte scheinbar, denn immer wenn ich
mich an den Vierer-,
bzw.
Fünferblock gewöhnt hatte und entsprechend einen Block
bestellte, dann war es im
nächsten Toto-Laden wieder nur andersherum erhältlich.
Die Bremer Karte wurde als Monatskarte eingeführt und kostete
40 DM und
wurde schnell zum Sammlerobjekt mit zahlreichen Motiven. Es
war ohenhin die Zeit
der aufkommenden Telefonkarten-Bilder zum Sammeln. Der Verein
der Freunde
der Bremer Straßenbahn brachte schon bald seinen ersten
Katalog über die
Kartenmotive heraus.
Unten noch eine Jubiläums-Kurzstrecke "100 Jahre Elektrische"
aus dem Jahre
1990. Die Zeit der motivlosen Kurzstrecken und Fahrkarten währte
seit der
Zonenphase nur kurz!
Bald gab es dann die Bremer Häuserreihe (siehe oben) oder
auch Luftballons u.ä.
Motive auf den länglichen Streifen. Zur 70-Pf Zeit waren
die Karten auch noch
ziemlich dick, also fast aus Pappe, wärend sie zur 1,10
DM Zeit sehr dünn wurden
und man hatte sie daher viel schneller auf der Fahrt zerknibbert,
zerrubbelt,
zerwickelt oder zerkaut...
Wen es interessiert: Im Jahre 2001 brachten 44 abgestempelte
Fahrkarten,
motivlos, gemischt zu 80 Pf, 1,20 DM, 1,40 DM und 1x
1 DM Kurzstrecke in
eBay 21,20 DM inklusive Porto - soviel war also jemand bereit
für 44 Karten-
streifen zu zahlen - knapp 50 Pf pro Stück!
Hätte ich doch nur mehr davor aufgesammelt - denn die lagen
damals massig auf
der Straße! ;-)
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