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Bremer Drachenfest an der Universität
April 1986
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Zwischen den Universitätsgebäuden an der Loebener Strasse und dem Kuhgraben gab es seinerzeit noch keinen Gewerbepark. Hier war eine grosse
Brachlandfläche, die aufgrund ihrer trockenen Sandigkeit ideal war für Veranstaltungen dieser Art.
Im Clip gibt es zwischenzeitlich zweimal Experimente mit Raketentreibsätzen zu sehen. Auf dem Parkplatz an der Klagenfurter Strasse lasse ich
zwei Legodragster fahren. Einmal einen etwas grösseren, ferngesteuerten, der nicht so weit kommt, weil er sehr schwer ist. Dann einen kleinen, den
es an der Grasnarbe zerlegt. Etwas später noch ein Start der Enterprice mit zwei Treibsätzen.
Jetzt aber zu den Drachen:
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Das Team aus Berlin hat Grossdrachen, Lenkdrachen und eine Bonbonfähre im Programm. Während der Vorbereitungen schwirrt derweil eine klassische Normalform
vor dem grossen Horner Sendemast hin und her. Ikarus hat sich in die Lüfte geschwungen und lässt seine Beine baumeln. Viele Zuschauer und Kinder versammeln sich
um die Berliner und ihre Show.
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 Das Wahrzeichen Berlins auf dem einen Drachen, daneben ein klassischer Cody. Die Fähre "Billy der Clown" wird zum Austesten der Windverhältnisse ersteinmal leer
 hinaufgeschickt werden. Über dem eingehängten Billy zieht Ikarus seine Bahnen.
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Dann geht es los per Megafon! Erst besagte Leerfahrt, dann mit der Fracht für die zahlreichen Kids: Mit einem Beutel Bonbons.   :-D
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Thomas, damaliger Mitinitiator der Bremer Drachenszene und Inhaber des ersten Drachenladen Bremens (zunächst am Alten Postweg in Hemelingen, später im Schnoor)
rüstet zusammen mit meinem Vater einen Kastendrachen auf. Das Aufbauen ist in Zeitraffer (hatte ich damals schon in Zeitraffer kopiert, und habe ich jetzt nocheinmal
beschleunigt und geschnitten). Der Clip zeigt nur Ausschnitte des Aufbauens - das ganze Puzzlespiel dauerte um einiges länger! Während der ganzen Bauzeit wehte kräftig
der Wind. Als der Drachen endlich startklar war, liess der Wind nach.
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Ein japanisches Modell. Die Drachenladen-Werbefahne weht, hinaufgelassen, ein Stückchen über Grund. Und eine Fledermaus am Himmel.
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Mit vereinten Kräften fliegt Alfons (dieses Berliner Urgestein traf und trifft man regelmässig auf den grossen Drachenfesten und er war auch schon in den 80er-Jahren
zuvor dabei) ein Parafoil-Gespann. Diese "Lenkmatten" waren seinerzeit noch eine echte Sensation! Heute sieht man sie zuhauf an Stränden, beim "Kiteboarding" oder
sogar in derzeit noch experimenteller Form als Antriebssegel bei Frachtschiffen. Eine Profi-Kamera dreht die Szene ebenso wie ich. Betacam war damals der höchst-
mögliche, portable Braodcaststandart bezüglich Aufnahmequalität. Ich selbst besass Mitte der 90er Jahre noch eine Betacam-SP Cam. SP war das "Upgrade" jenes
System-Formates, genau wie es bei VHS dann S-VHS gab und aus 8mm Hi8 wurde. Auf Beta-SP folgte technisch dann noch Betacam-Digital.
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Ein Sechseckstern-Kastendrachen. Windsäcke und - auch für damalige Zeiten schon - Oldtimer-Autos gibt es aus der Nähe zu sehen. Auf Thomas' Feuerwehr haben
es sich zwei Leute gemütlich gemacht und lassen Mini- oder eher schon Mikro-Drachen steigen, während das TV-Team und ich sie filmen. Solch alte Transport- und
Feuerwehr-LKWs zu fahren,
war damals kultig unter Freaks, jenerzeit bekannt aus - und noch heute assoziiert mit: "Das feuerrote Spielmobil", eine TV-Sendung der
70er Jahre. Ähnlich auch in "Kli-Kla-Klawitterbus". Das waren alles so schrullige Vehikel, die ein ausgeprägtes Alternativszene-Image mit Wiedererkennungswert hatten.
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Zwei Drachen, die sich in diesem Umfeld bereits der Kategorie "Superlativ" nähern. Ein Fallschirm, zum Fesseldrachen umfunktioniert. Und der Schwanz von Thomas'
Schlangendrachen reicht fast übers halbe Gelände. Ich weiss nicht mehr die Länge, aber annährend 100m werden es gewesen sein, wenn nicht noch länger.
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Thomas im Vordergrund, im Hintergrund entstehen die ersten Gebäube am Gewerbe- und Technologiepark Bremen-Uni, rund um die Wiener Strasse und Fahren-
heitstrasse. Exakt in diesem Gebäude links war 12 Jahre später mein erster Provider, der meine erste E-Mail, die ich überhaupt hatte und meine allererste Website
hostete. Zu jenem Zeitpunkt, an dem wir hier dem damligen Drachenpionier Thomas etwas über die Schulter schauen, hätte ich nicht einmal ahnen können, was mit
den Begriffen "E-Mail", oder "Website-Hosting" überhaupt je gemeint sein könnte! Ja, selbst das Wort "digital" war den meisten Menschen bis Mitte der 80er fast noch
gänzlich fremd, lediglich verbunden mit immerhin schon zeigerlosen Quarzuhren. Und es sollte noch einmal 12 weitere Jahre dauern, bis aus immer leistungsstärkeren
Chips
, Servern und Datenraten z.B. mein Steffy-Avatar enstehen konnte, die nun ihrerseits wieder einen Cody in einer virtuellen Welt fliegen lassen kann...
Und es wird wohlmöglich wiederum noch ganz eine Weile dauern, bis aus jenem hochkomplexen Daten
spiel eine Art eigenständige Selbstorganisation erwachsen wird.
Ein "Datenspiel",
welches sich einerseits zu sichtbaren, oberflächenlichen Formen und Farben imaginiert und andererseits für uns im Hintergrund unsichtbar milliarden-
fache, Millisekunden schnelle Rechenprozesse in Lichtgeschwindigkeit ausführt, zur Steuerung, zur Darstellung eben dieses Spiels, zum besseren Verständnis unserer
Lebensumwelt, und welches uns letztlich eben auch diese Rekonstruktion und Visualisierung der Erinnerung an das Drachenfest im Jahr 1986 ermöglicht...
 
Aber vielleicht wird auch etwas noch ganz anderes entstehen, dort wo wir, Du, Ihr oder ich jetzt gerade sitzen und uns darüber uns unterhalten, als dass wir es uns
heute
überhaupt in den kühnsten Träumen ausmalen könnten.
Die Zukunft gilt auch dann schon, wenn
noch keiner sie erkennt...
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Zum Abschluss ein kleiner Clip von exakt jenem Ort, an dem 13 Jahre zuvor Billy der Clown seine Bonbons vom
Himmel regnen liess. Hier, im Jahr 1999, steht dort das Gebäude des Fraunhoferinstitutes für Materialforschung.
Yvonne tanzt uns eine kurze Performance vor. Sie hätte, von der Generation her, eines jener kleinen Kinder sein
können, die auf Billys Start warteten...
Wenn ich so Aufnahmen parallel in zwei Programmen laufen habe und bearbeite, deren Aufnahmedatum jeweils
Jahrzehnte voneinander und von heute entfernt liegt, dann fällt mir dazu der Refrain aus dem bekannten Lied von
Udo Jürgens ein:
Was ist Zeit? Was ist Zeit?
Ein Augenblick!

Ein Stundenschlag!
Tausend Jahre......sind ein Tag!
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Da ich euch nicht zumuten will, 850 MB downzuloaden, um ggf nur mal einen Blick in den Clip zu werfen, hab'
ich ihn zusätzlich in Kleinformat 384x288 geuppt und der hat für 29:14min Länge vertretbare 280 MB.

Kleinformat:         drachenfest-unibremen-1986-384mpeg.avi              29:14 min            384 x 288           280 MB          Codec: mpeg  

   Grossformat:         
drachenfest-unibremen-1986-720.mkv         29:14 min       720 x 576       851 MB      Codec + Container:  Matroska 




                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                           Letzte Site-Aktualisierung:  4.11.2015


 

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