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"Die Fahrt der Kinderträume" 1993
Künstlerisches:
Eine Papierstrassenbahn fährt
aus
einem weißen Nichts kommend in eine Welt
auf einer schwarzen Platte ein,
begleitet
durch einen einsetzenden Pulsschlag.
Sie durchfährt verschiedene
Orte
und Situationen der Architektur und Ereignisse
und entschwindet am Ende wieder
über
den Rand der Platte hinaus ins weiße
Nichts.
Der Titel "Die Fahrt der
Kinderträume"
beruht auf jener Wahrnehmungsweise im
Kindesalter, in der man noch in
einem
Spektrum von abstrakt markanten Farben,
Formen und Geräuschen lebt.
Der Soundtrack hierzu entstand
aus der Geräuschkulisse der
Berliner U-Bahn
als Mix aus
Aufnahmen aus den Jahren '93 und '88.
Dieser Clip lief mehrmals als
Wiederholung
(Pausenfüller) im Offenen Kanal
Bremen und wurde Silvester 93/94 im
"Best-of-OK" gezeigt.
Die weißen "Gebäude"
fanden
später noch als Deko-Elemente in einem Schau-
fenster Verwendung.
Technisches:
Die Schienen sind mit weißem
Stift
auf schwares Papier aufgemalt, welches
wiederum auf Spanplatte geklebt ist.
Unterhalb
der "Strassendecke" befindet
sich ein Führungsdraht aus
Metall
in Mittellage der Schiene, auf dem oberhalb
ein Magnet in der Bahn dieselbe
entlangführt
(Prinzp: Faller-Car-System).
Der Antrieb selbst erfolgt per
Knopfzellen
und übersetztem Minimotor (Motor
samt Getriebe ausgebaut aus der
Zoom-Mechanik
einer kaputten Video-
kamera), der am Ende per Zahnrad ein
kleines
Legorad-Achspaar mittels
Reibungsdruck des Zahnrades auf den
Gummireifen
antreibt (die Papierbahn
ist ja sehr leicht, also genügt
dieser
Reibungsdruck). Das Führungsmagnet
an der Tram sitzt zur besseren
Spurführung
(kein Ausbrechen in den Kurven),
also zur besseren Wirkung, auf einem
beweglichen
Hebelarm und läuft den
Rädern auf dem Arm voraus.
Mit einem brandneuen Knopfzellensatz
fährt
die Bahn schneller, mit stärker
verbrauchten Zellen umso
langsamer. Die Knopfzellen sind mit Tesa umwickelt
und werden so zusammengehalten. Die blanken Kabelenden werden zum Start
einfach unters Tesa geschoben und zum Motor Abstellen wieder
herausgezogen.
Die Modellgröße liegt
etwa in
der Mitte zwischen HO und O.
Insgesamt hatte ich vier
verschiedene Fahrstrecken
aufgebaut: Eine Gerade,
einen Schlenker (S-Kurve), eine
weiten
Viertelkreis, sowie einen engen Viertel-
kreis mit kurzer Gerade und
Schlenker
daran. Ich drehte jeweils einige Szenen
mit der vorhandenen
Gleiskonfiguration,
dann musste ich für eine neue Gleis-
konfiguration das Papier und den
Draht
der Bodenplatte komplett abreißen,
neu aufbauen und die Schienen
oberhalb
wieder neu einzeichnen.
Die Oberleitungsmasten sind
ebenfalls selbst
hergestellt und in, in die Platte
gebohrte, Löcher gesteckt. Die
Oberleitung
ist mittels Sekundenkleber an die
Masten geklebt, er besteht aus dem
gleichen
Draht wie der Spurführungsdraht
(Faller-Car-Draht). Die Oberleitung
hat
hier natürlich keine stromleitende oder
spurführende Funktion.
Berliner U-Bahn
Das Zuschlagen der Türen, sowie
die
Stationsansagen und das "Zurückbleiben"
sind auf der Berliner U-Bahn bereits
Geschichte.
Es gibt dort schon lange keine
Stationsansager mehr (nur noch bei
der
S-Bahn) und die Türen verfügen heute
nicht mehr über Metallgriffe
zum
Öffnen, sondern anstelle dessen Druckknöpfe
oder Drucktaster.
Bei der "neuen" H-Baureihe
öffnen
die Türen nach außen vor die Wagenseite
per Hebelmechanik, sind also keine
"Schiebetüren"
mehr, wie sie hier im Audio
noch hörbar auf und zu rollen.
.Hier
der Clip in Youtube (5:54 min).
Soundtrack only
(.wav + better quality)
hier 3,87 MB
Wer
sich näher für die Kinetic-Art Murmelbahn "Kollision" aus der
Kulisse
interessiert, dazu gibt es einen
extra Clip (5:16 min). Baujahr '91, Clip '93.
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