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Space Invaders - Trailer  -  Making-of
August 2011
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Idee
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Die Idee war, die Grafikleistung der heutigen Spiele mit der aus der damaligen Zeit anschaulich zu vergleichen.
Mit einer heutigen Szene aus der virtuellen SL-Welt, in der Steffy ein historisches PC-Game spielt...daddelt... zockt...
Zunächst hab ich geschaut, was es an fertigen Retro-PCs gibt. Die Pong-Konsole gefiel mir ganz gut, aber so eine
charakteristische Joystick-Wichserei, als Synonym für ein vergnügungsvolles Spiel, gefiel mir noch viel besser!  :-)
Dazu musste ich erst wieder die Pose machen, was wieder nicht einfach war, weil es ja nicht zu mechanisch aussehen soll -
und das werden die animierten Posen leider schnell, wenn man nicht viele weiche und veränderte Zwischenbewegungen
einbaut.
In der Gestik mit der einen Hand den Joystick halten, mit der anderen den Knüppel bewegen. Beim Hochladen kann man
immerhin "linke-Hand-flach" + "rechte-Hand-Faust" einstellen, also würde das in etwas gehen. Den Stick inworld in die
Hand einbauen, würde dann später schon irgendwie auch noch gehen. Nachdem die Pose fertig war, war das Schwierigste
geschafft! Im Clip ist der Joystick nie so eindeutig zu sehen, damit man nicht so stark sieht, wie Bau- und Körperteile ab
und zu ineinander fliessen.
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C64
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Dass es ein C64 werden würde, war auch schnell klar, immerhin war der C64 der Kult-Computer schlechthin und somit war er auch im SL-Marketplace zu erwerben.
Leider nur als "no-modify", das Ding also nicht zu verändern, nicht mal die Einzelkomponenten zu trennen / zu verschieben. :(  Etwas ärgerlich. Immerhin bot der Monitor die Media-Textur zum Einbinden / Abspielen
an. Für einen auf Server hochgeladenen und in die Sim-Region eingebundenen Film. Dass der die Einbindung sogar automatisch mitbringt, habe ich erst später gemerkt, als ich's selber neu gebaut und aktiviert hatte.
War ich nicht von ausgegangen, ausserdem wird das Spiel hier viel zu matt dargestellt (Bild), hätte also eh nix genützt.
Hauptsächlich wollte ich nun das Floppy-Laufwerk weiter nach hinten rücken, was aber eben nicht ging, weil nicht zu separieren. Ich brauchte einen Copy+Modify fähigen C64!
So hiess es: Alles selber 1:1 nachbauen. Die Geometrie ist ja einfach und Texturen lassen sich meist leicht per Screenshot grabben, und sehen beim neu Hochladen nach einer Bildbearbeitung oft noch besser aus,
als beim Original.
Der Joystick dazu war auch "no-modify", auch das Kabel ging demnach nicht abzumachen, dem kann man sich aber behelfen, indem man das Kabel als Objekt auswählt (Auswählen geht dann noch, nur eben nicht
"bearbeiten") und man das Unterobjekt dann per "Derender" unsichtbar macht. Derender = ein geniales Tool, das ich leider erst viel zu spät entdeckt habe, denn für's Filme machen ist das einfach nur nützlich!
Den Joystick dennoch ebenfalls nachgebaut, da Steffy ja einen in der Hand halten sollte - und für diesen Zweck wiederum kam ich gleich auf die Idee, die Joystick-Box und den Knüppel für je linke und rechte
Hand zu trennen.
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Der gekaufte C64 (im Bild vorn) war nur am Keyboard auf der Rückseite texturiert,
ich wollte aber gerne etwas mehr Details auch von hinten haben. Nachdem ich erst die
Formen nachgebaut hatte, und dann die abfotografierten Texturen erneut hochgeladen
und verbaut hatte, schaute ich nach, was es an C64-Texturen noch so zusätzlich im
Web gab.
Das nebenstehende Bild ist aus Wikipedia und war auch in "larger version" vorhanden.
Die C64-Seite also schon mal bestens zum Ausschneiden geeignet!  :)))



 
Game Space Invaders
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Damit das Game auf dem SL-Monitor zu sehen ist, muss es natürlich ersteinmal irgendwo herkommen. Im Web nun das klassische Space Invaders als Online-Spiel gefunden (wollte erst
Pong haben, aber das gab es nicht sofort gut spielbar in der Klassik-Version zu finden, was bei Space Invaders der Fall war). Das Spiel habe ich einige Male durchgespielt und mit der
Freeware "FreeScreenVideo" aufgezeicht. Fraps kann das nicht, kann nur spezielle Programm-Fenster aufzeichnen, nicht jedoch den ganzen Desktop mitschneiden. Dafür gibt es ja auch
andere gute Progs, wie z.B. "FreeScreenVideo".
Aus dem Mitschnitt ein anschauliches Mittelstück herausgesucht und zurechtgeschnitten + formatiert für den Upload auf Server. Von SL aus per Parcel-Media-Settings dahin verlinkt.
Zum Schluss auf eine einfache, ebene Platte in etwas kleinerer Form als die C64-Monitor-Mattscheibe die Mediatextur gesetzt - und schon erscheint der Clip dort als "Textur".
Die kleine Platte dann entsprechend dirket vor / in den Monitor platziert. 
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Snacks + Zubehör
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Für die Dekoration / den Tisch war auch schnell klar, dass da zusätzlich was rumstehen / rumliegen muss. Am besten erstmal - wie im richtigen Leben auch - ein paar Snacks.
Also dafür gleich was eingekauft. Auch 'ne Klorolle ist mein ständiger Begleiter bei PC-Sitzungen (ja, für Manche ist's nur Klopapier, für Andere ist es die längste Serviette der Welt!),
so besorgte ich auch das. Die Rolle war ebenfalls nicht modify und leider viel zu gross! Na, 'ne Rolle Klopapier selbermachen sollte einfachste Übung sein! Einen Zylinder rezzen,
per "Hollow" ein Loch in der Mitte machen, die Innenwand vom Loch grau malen und aussen rauf 'ne Klopapier-Textur legen. Die Textur habe ich gleich wieder aus dem Netz gesaugt,
da gibt's genug, braucht man nicht selber die Mühe zu machen, das Papier zu scannen. Allerdings besteht meine Rolle ganz luxeriös aus 5 Prims, weil ich das abstehende Papierende, wie
in der Realität, etwas gebogen haben wollte. Also 4x schmale "Wand" gebaut und immer leicht verdreht angestückelt. Bei den Papier-Texturen habe ich erst noch mit Muster und
Blümchen drauf experimentiert, aber das klassisch geriffelte Weiss ist beim Klopapier am eindeutigsten als Klopapier zu erkennen.
Von den Snacks gefiel mir eigentlich nur die Nesquik-Packung, das andere fand ich zu fremd, weil es ja amerikanische Produkte sind, und allein die Packungsformen + Grössen kennt
man hierzulande nicht. Ich wollte was kulturell Einheimisches. Hatte mich aber schon abgefunden, dass es da keine deutschsprachigen Produkte gibt, hatte alles schon fertig aufgebaut,
und war schon kurz vorm Drehen, da sagte mir ein Blick in den Kühlschrank: "Hmm, die Mühe, mal den Eistee und die Kekspackung zu scannen, könn'ste dir ja jetzt auch schnell noch
machen...!"
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Möbel + Kleidung


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Am wichtigsten zu definieren waren natürlich Tisch + Stuhl, die ja beide zu der bereits fertigen Sitzpose passen sollten / mussten. Tische + Stühle, die nicht "modify" waren, fielen da
schon mal aus, ebenso viel zu teure Exemplare. Der Stuhl musste es auch statisch irgendwie hergeben, dass die Pose darauf physisch logisch erscheint, denn in RL mal ausprobiert,
die Füsse gegen die Tischkante zu halten, ist eben nicht bei allen Stühlen sehr bequem, bzw. ist überhaupt statisch machbar.
Deshalb käme eigentlich ein Schaukelstuhl gut in Frage, weil man sich entsprechend nach hinten lehnen kann und immer noch sehr bequem sitzt. Die zu kaufenden "Rocking-Chairs"
sahen gut aus, waren "modify" und auch billig, aber ein Sculpty kann man nicht differenziert bemalen (jedenfalls weiss ich nicht wie), da es ja nur eine einzige Oberflächenseite hat.
Beim Bemalen bekommen somit alle Einzelteile die gleiche Farbe verpasst: Grün, rot, blau... aber immer nur unifarben. :-(  Und der Bereich "Textur" ist ja schon mit der Sculp-Map-
Textur belegt. Die Schaukelstühle waren mir allein deshalb nix - und wer sitzt auch schon im Schaukelstuhl vorm PC? Auf'm Drehstuhl wohl eher.
Das 60er-Jahre Tisch-Ensemble war noch sehr schön, da fiel mir die Entscheidung schwer, aber der selbstgebaute IKEA-Tisch machte das Rennen, weil das heute wohl mehr die
Formen sind, mit denen man sich schneller, stärker und allgemeiner identifizieren kann.



Der Drehstuhl, für den ich mich entschied, kam ebenfalls als grau-weisser "Rohling". Ich habe verschiedene Sitzfarben ausprobiert, dazu die Armlehnen leicht farbig abgesetzt und die Lehne weiter zurückgestellt.
Man sieht unter den Stühlen jeweils den Poseball, in welchem sich die Pose befindet. Mit Verschieben des Balls kann man dann leicht die Pose an den Stuhl anpassen.



Dann wieder die Klamottenfrage. Manga-T-Shirt vor kurzem mal beiläufig gekauft, sieht gut aus, also geht! Kurze Hose wirkt etwas frecher als lange, ausserdem ist gerade Sommer, passt ebenso.
Die Doppelzöpfe fallen hier sehr ausdrucksvoll über die Lehne = passt super!! Bleibt noch die Frage, ob barfuss, in Socken oder mit Schuhen an der Tischkante. Für barfuss bräuchte ich gute
Füsse-Attachments. Hab' zwar auch welche, passten aber nicht soo gut, und es sah nicht gemütlich aus. Schuhe verbieten sich fast von selbst, ausser so Puschen, z.B. diese phetten Tiergesichter mit
Ohren dran. Aber wär' mir hier zu discountermässig. Also gemütliche Socken gesucht + gefunden. Die sind geil gemacht, perfekte Form + Texturierung, find' ich! Hab' mir gleich den Megapack gekauft,
um alle Farben durchprobieren zu können. Schwarz ging nicht, weil hob sich ja nicht vom Hintergrund ab. Pink, hellgrün, u.s.w. waren zu grell. Grau etwas zu trocken. Weiss 'n Tick zu rechts und hebt
sich nicht vom Weiss des IKEA-Tisches ab. Flieder-Lila passte am 60er-Jahre Tisch am besten.
Vor allem aber das Weinrot war sehr gut, denn es wiederholt sich im Manga auf'm Shirt! Das habe ich genommen.

Weitere Details



Nachdem ich noch eine von diesen abgewrackten Zimmerpflanzen, die ja man heutzutage immer noch in vielen Haushalten antrifft, als Deko besorgt habe, war ich eigentlich fertig
mit der Zusammenstellung der Objekte. Nur, so ganz "nackt" gefiel mir der PC nicht, vor allem nicht von hinten. So ein Teil hat doch 'ne Menge an Verkabelung. Nur machen Kabel
leider irren Aufwand, wenn man sie in SL darstellen will! Es gab fertige Kabelstücke zu kaufen, die passten bei mir aber alle nicht (falsche Stecker dran *g*).
Ich wollte aber unbedingt noch die Kabel dabei haben... da wurde es dann schon wieder etwas zwanghaft... aber so einen Trailer dreht man ja auch nur einmal. ;)
Erst ein kleines Stückchen erstellt, was keinen runden Durchmesser mehr hat, weil man sich verschiedenen Methoden bedienen muss, um es so klein zu kriegen. Und dann immer
gestückelt (siehe Bild), Das ist enorm aufwendig, weil die Objekt-Achsen entweder gar nicht mehr im Zentrum des Objektes liegen, sondern weit ausserhalb, oder zumindest
nicht an der Kante, an der man das Stück drehen will. So muss man zum Drehen immer mehrmals wieder verschieben. Aber es ist noch machbar und das fertige Detail lohnt dann
doch die Arbeit, weil es filigran aussieht.


Man sieht die Schnittkanten, die einzelnen Kabelstückchen passen nicht nahtlos zusammen. Zoomt man aber ab, sieht es weich und abgerundet aus.
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Die Kabelschlaufe aus X Teilen.


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Einfache Stecker selber gemacht. Ich hätte eigentlich wenigstens den Riegel der Floppy noch physisch anbauen können! Und einzelne Tasten aufs Keyboard setzen können.
Und einen detailreicheren Joystick hätte ich auch machen sollen, denn der sieht nun letztlich im Vergleich zu den Keksen und den Kabeln sehr schlicht aus. Und ein Datasette-Gerät hätte
ich noch machen können. Aber so kommt man sprichwörtlich vom Hundertsten ins Tausendste! Allein die Primbegrenzung auf dem Grundstück verhindert ja allzu ausufernde Eskapaden... ;)
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Eistee



Nach besagtem Blick in den Kühlschrank und nach ohnehin schon viel Arbeit, bei der es auf ein paar Stunden mehr nun auch nicht mehr ankam, überkam mich die spontane Lust, diese
einfachen eckigen Formen des Eistees und der Kekse nachzubilden. Im Wesentlichen dafür die einzelnen Packungsseiten zu scannen und Texturen draus zu machen.
Verkaufen will ich's ja nicht (was bei solchen Markenprodukten sicher gar nicht erlaubt ist), aber für die Eigennutzung kann ich die Produkte ja mal 1:1 in SL "rüberkopieren".


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Der Deckel ist mit einer Art "Gravur", von denen man pro Textur regulär welche aussuchen, einstellen und raufsetzen kann, versehen. Das gibt einen Noppen- und Riffel-Effekt.
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Auch unten ist die entsprechende Textur.
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Die Objekte in echt. Zum besseren, glatteren Scannen der Eistee-Oberseite habe ich den Stutzen abgeschnitten.


Kekspackung 


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Die Kekspackung war schon etwas anspruchsvoller, da ich die Packung mit herausgezogener Kekslade darstellen wollte. Denn in der Regel liegt ja keine verschlossene Packung auf dem Tisch,
sondern ganz schnell eine halb leere. Hier waren die Klappen-Stücke am friemligsten und der kleine abstehende Rand ums Plastik herum.


              Hier der komplette Bausatz in Einzelprims, wobei ich die Aufrissklappe an der Unterseite weggelassen / vergessen habe. Das ist ja egal - also sind es drei Klappen.
              Vorn die Packung (1 Prim mit Loch), dahinter die kleine Seitenwand, zwei grosse Teile zur separaten Innenfach-Auskleidung und Texturierung je oben und unten (kann man auch weglassen),
              dahinter die Keksfächer, davor die Aufrisskläppchen, zwei Zwischenstücke zwischen den Fächern, die Fächerböden und 6 Kekse. Die kleinen Streifen als hervorstehender Rand um das Plastik herum.
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Scan des Plastikteils von der Seite und von unten.

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..........Aufgestellter Keks, Breitseite.
    Gescannt habe ich alle Einzelseiten der Packung, des Plastikschubers und die Kekse auch von allen 4 Einzelseiten. Klar, dass man die Textur-Scans dann noch auf Fotoprog etwas bearbeiten sollte, um sie
    markanter zu machen. Z.B. schärfen und die Beleuchtung verbessern. Oder sogar die Geometrie der Strukturen noch ausbesseren, für den Upload besser angleichen, u.ä.
    Da ich hier nur eckige Formen verwendet habe und auch nur einfachste eckige Texturen, also keine Alphas, o.ä, war das relativ schnell zusammengesetzt.
    Man muss sich dennoch am Anfang überlegen: Wie komplex will ich das Objekt umsetzen? Welche Details sollen physisch hervorgehoben / ausgespart werden und wo reicht eine Textur als räumliche Andeutung?
    Wie geometrisch kann ich die Texturen scannen und ggf korrigieren, usw.? Wie realisiere ich die Miniprims?



Die Auflösung von Texturen und die der Darstellung am Monitor ist heutzutage regelrecht brilliant!


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So, fertig! Eine geschlossene Packungsversion habe ich natürlich auch noch gemacht, war ja dann super einfach.
Zum Schluss ein Clip in Full-HD:  Wie man eine der kleinen Leisten erstellt. Da ja in den Normalmassen nicht kleiner gebaut werden kann, als 1 x 1 x 1 cm.
Einfache Bauteile kann man ansonsten in echt gut in m+cm+ mm ausmessen und die Zahlenwerte genauso in SL übernehmen.

makof-spcinv-minibauteil-erstellen-h264.avi       1920x1040      2:58 min     46 MB

1.  Würfel rezzen
2.  Verkleinern
3.  Per "Hollow - Aushöhlen" grösstmögliches Loch machen
4.  Per "Path - Pfad" drei Seiten des verbliebenen Randes wegschneiden
5.  Per "Slice - Abschaben" die Ränder kürzen
6.  Ggf genaue mm-Breite per Zahlenwert eintragen















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