September - Oktober
2010
Bei Miriam in der Irish-Bar.
Sie freut sich immer, wenn sie mich trifft - und das freut mich auch, denn ich treffe sie auch immer wieder gerne! :)
Dann haben wir noch auf der Veranda gesessen und den
Spätsommerabend genossen. Sie hat sich die alte Wassermühle, gleich in
der Nähe des Irish-Pubs eingerichtet.
Das Wasserrad im Hintergrund - und es plätschert natürlich.
Romantisch! Eine Wassermühle ist tatsächlich auch in Second Life ein Stück Luxus! Aus meiner Waldorfschulzeit und Ottersberger Zeit von Land generell, war ich es gewohnt, dass einige Mitschüler oder Bekannte solche originellen Anwesen und Höfe besassen. Z.B. eben Wassermühlen mit Galerie- oder Restaurantbetrieb, oder Ferien-Reiterhöfe, zumindest traditionsreiche Fachwerkhäuser. Auch Rudi Carrell lebte ja in seiner Wassermühle in Wachendorf. Da fällt mir ein: Unsere damalige Musiklehrerin hiess "Wachendorf" mit Nachnamen. Fällt mir erst jetzt auf, dass das Dorf ja auch so heisst... Solche rustikalen Anwesen, Höfe und Gebäude waren in den 80ern in Mode für Aussteiger oder/und besser verdienende Immobilienfreaks oder wurden eben in langer Tradition vererbt. In Second Life reizt es mich jedenfalls in solchen Kreisen zu verkehren und diese Locations zu nutzen oder eben gar zu bewohnen. Ich merke, wie sogar mein Miet-Haus am SL-Saarland-Zoo ein echter, qualitativer Wohn-Luxus ist. (Anm.: Es scheint so, als mache die Saar-Sim doch noch weiter.) Denn das "normale" Wohnhaus ist in SL ein kleines Fertighaus, was man bei einer Premium-Mitgliedschaft automatisch bekommt, bzw. nutzen kann. Ich habe keine solche Premium-Mitgliedschaft mit monatlich automatischer Abbuchung plus automatischem SL-Taschengeld, sondern lediglich eine einfache Mitgliedschaft und entscheide immer selber wann ich wie viel Geld einwechseln will. Liegt natürlich längst über dem Premium-Account, aber wozu überhaupt den Premium-Account? Nur für das dazugeschenkte Häuschen dabei? Das sind dann riesige Sim-Verbunde mit hunderten, wenn nicht gar tausenden absolut identischen Häusern auf identisch-kleinen Grundstücken, die sich quadratkilometerweit erstrecken. Und alles völlig ohne Infrastruktur. Keine Läden, keine Strassen, kaum ein Baum. So gut wie nix! Das sieht selbst in SL genau so gruselig aus, wie die Suburbs von Los Angeles. Da fühle ich mich regelrecht privilegiert hier abends an einer Wassermühle zu sitzen und ein paar Strassen weiter, über die Brücke am Fluss rüber, meine kleine Galerie im Ort zu haben. Und woanders eben direkt am Saar-Zoo zu wohnen! Und eine Plattform zu haben, wo sich kein Nachbar beschweren könnte, wenn ich Krach mache oder mit Mega-Prims raumfüllend rumexperimentiere. All solch Wohn-Luxus ist hier in SL im Verhältnis eigentlich nur minimal teurer, als die Suburbs... aber wenn die Leute lieber in den endlosen geklonten Vorstädten wohnen wollen...? Klar, besser ein kleines Zuhause als gar keines. Aber im Verhältnis zur Masse jener Siedlungshäuser stehen/standen immer noch jede Menge Häuser am Zoo leer! Und für die Zoo-Häuser oder so eine Wassermühle hier, ist nicht mal ein Premium Account nötig und viel teurer sind sie auch nicht. Naja, ich bin eben sehr romantisch und ästhetisch veranlagt, weil ein Stück weit aus der Kindheit so geprägt... letztlich Geschmackssache... |
Und wieder eine Hochzeit! Wieder sehr pompös. Muss gestehen, dass
ich schon gar nicht mehr genau weiss, wer da eigentlich geheiratet hat.
;)
Solch pompös-verplüschtes Dekor ist ja ganz nett, aber irgendwie
reizt mich auf Dauer dann doch mehr so
Club-Underground-Gothic-Fantasy-Atmosphäre.
Dieses Pompöse ist mir zu ur-amerikanisch oder zu arabisch. Das ist nicht
ganz meine Kultur. Mal ganz nett, ja.... aber eine Hochzeit auch noch
im Stadion inszenieren....??
Es gibt doch sooo unendlich viele andere originelle Orte in SL, die darauf warten, bespielt zu werden...
Auch Kunstaustellungen finden regelmässig neue statt. Immer zu ganz
unterschiedlichen Themen, oder mit ganz individuell verschiedenen Künstler.
Das "Schulmädchen" hinten im Schottenrock unterschätzt man auf den
ersten Blick. Sie ist eine Kunstsammlerin und besitzt / betreibt eine
eigene Sim, die wie
eine Expo aufgebaut ist: Freistehende und gut architektonisch
durchgegliederte Pavillons und Gebäude beherbergen nach Themen
Sammlungen und Kunstwerke.
Sogar eine Monorail fährt auf der Sim und verbindet die Pavillons. Die Strecke wäre es auch mal wert, gedreht zu werden.
"Unsere Steampunk-Lady", wie die Kuratorin sagt. Bei Art-Contesten, die die Kuratorin veranstaltet, nimmt sie immer teil. Eine Künstlerin aus London.
"Steampunk" würde man bei uns vielleicht im weitesten Sinne als
"Industrie-Romantik" bezeichnen. Oder irgendwas mit "morbid". Steampunk
ist eine interessante Stilrichtung
und diese Künstlerin hat in ihren Werken ein
treffendes Feeling für die Interpretation dieses Stils! Wir werden weiter unten noch was von ihr sehen.
Die Macher von SL orientieren sich, wie man sieht, mittlerweile immer stärker am Steffy-Look... ;) Sie sieht ja auch gut aus... aber eine von der Sorte reicht mir persönlich aus! Ich wollte jetzt beim zweiten Ava mal was Anderes. Den zweiten Ava brauche ich ja, weil Steffy technisch nicht eine ganze Sim durchqueren kann und sich dabei von einem festen Standpunkt aus selbst filmen kann. Das funktioniert nicht, weil, wenn der Ava sich entfernt, springt die Cam, was auch immer man versucht zu installieren, wieder hinter den Ava zurück. Bei den Cheerleadern stellte sich mal eine Neue vor, die eine identische Zwillingsschwester hatte. Die Schwester stand dann ein paar Meter entfernt und sagte nix. Mittlerweile kommt sie aber nicht mehr mit ihrer Schwester. Sowas läuft dann natürlich parallel auf zweitem Rechner oder wenigstens in zweitem Fenster, was dann aber stark auf die Performance der Grafikkarte geht. Also eine Zwillingsschwester wollte ich Steffy nun wirklich nicht zumuten, sondern mal was ganz anderes ausprobieren. Mal eine Identität annehmen, die man sonst nicht hat... ;) Ich wollte mal so mutig sein und einen Typ nehmen! Schwierig, überhaupt einen Namen zu finden. Irgendwie stellte sich heraus, dass er "Pago" heissen wollte. Ich schaute in SL nach, wie viele Pagos es schon gibt - und es gibt unzählige. So nannte ich ihn Pagad. Pagad Oxalis. Auch der Nachname war nicht leicht aus den vorgegebenen zu entscheiden. Die Nachnamen sind dort orientiert an den weltweiten Kulturkreisen. Manches klingt z.B. ganz typisch nach USA, nach Frankreich, nach Indien, nach China, nach Deutschland, nach bekannten Stars aus Showbizz oder Sience Fiction, usw. "Oxalis" klingt wieder irgendwie mythisch und leicht chemisch und damit im Ganzen alchemistisch. Das fand ich gut! :) Und der "Pagad" ist eine Figur in einer Geschichte von Michael Ende. Da komm' ich noch drauf zurück. Hier kommt der Pagad nun also als Basis-Ava nach seiner Geburt in Second Life an und durchläuft Welcome-Island. Dann wurde es spannend! Ich hatte tatsächlich etwas Herzklopfen vor Aufregeung: Auf dem zweiten Rechner loggte ich mit Steffy ein, platzierte sie, liess dann den zweiten Rechner erstmal beiseite und ging mit Pagad los, sie zu besuchen. |
Eigentlich und im Grunde ja auch nichts Anderes, als wenn man mit
zwei Socken auf den Händen links die Gretel und rechts das Hänsel spielt. Aber
irgendwie doch wieder ganz anders! Man spürt hier: Da wird mehr draus! Denn Sockenpuppen bleiben Sockenpuppen, hier in der virtuellen Welt aber können sich die Wesen nicht nur theoretisch, sondern eines Tages ganz praktisch bis zur eigenständigen Selbstreflexion mit eigenständigem Willen entwicklen! Ob dann letztlich sogar eine Seele einzieht... wer weiss... philosophische Gedankenspiele über die nicht mehr all zu ferne Zukunft. "Hoohoohooo!!" spricht der Schöpfer aus dem Off. "Wehe ihr vergesst eines Tages, wer euer Schöpfer ist, oder... ähm...weningstens vor tausenden von Jahren mal war...oder so... Also, ihr habt bitteschön zu beten!! Wenn ihr nicht ausreichend zu mir betet, lasse ich es blitzen und donnern! Verstanden!? Hooohooohooo...." Naja, ok, es sind doch bloss...arme... Krabbler... Hoffentlich vermehren sie sich nicht allzu unkontrolliert stark... Jedenfalls fühle ich mich mit zwei Avas nicht ganz wohl. :-/ So multiphren bin ich nicht, als ich das bringe. Bin nicht der Autoren-Typ, der Romane mit X Charakteren zusammenschreiben könnte. Hab's vor Urzeiten mal versucht, 'ne Story mit zwei Mädels und wörtlicher Rede derer zu schreiben, es blieb aber so trivial, wie Pseudo-Charaktere in männlichen Fetisch-Stories eben so sind, oder aber, wenn ich mir literarisch richtig Mühe geben würde, würde sich das dann doch irgendwie verselbständigen und ich wäre auf die Interagitation, auf die Ausdrucksweise und Möglichkeiten meiner eigenen Gestalten regelrecht eifersüchtig. Oder ich würde mich zu sehr erschrecken, wer ich selber in Real-Life eigentlich bin, weil ich's anhand meiner Charaktere unbewusst und zwangsweise reflektieren muss. Bringe ich eben nicht. Zumindest noch nicht. Vielleicht später mal... vielleicht lerne ich's ja mittels SL hier. Ausserdem ist es ja so, dass in Romanen, bzw. in insich abgeschlossenen Geschichten immer nur eine Hauptfigur vorhanden ist. Egal ob Kasperle im Kasperletheater, Harry Potter, oder sonst wer. Das muss ja auch so sein, damit ein durchgängiger Plot entsteht und es vor allem dem Leser Spass macht, sich mit der Hauptfigur identifizieren zu können. Alle anderen Figuren neben der Hauptfigur sind mehr oder weniger illustrierende Staffage, an Seite derer die Hauptfigur sich durch Plot und Abenteuer laviert. Erst wieder in einer seperaten Geschichte kann eine Unterfigur zur Hauptfigur avancieren. Z.B. gibt es Hefte mit dem dem Titel "Donald Duck", in denen Dagobert die Nebenrolle innehat und es gibt "Dagobert Duck" Bände in denen Donald vielleicht gar nicht erst vorkommt. Hier in SL aber beansprucht jeder Avatar ein vollwertiges Profil. Es stehen ja auch tatsächlich echte Menschen, also letztlich - über drei Ecken - individuelle Seelen-Ichs hinter jedem Pixelwesen. Dass ich nun in diesem Fall hier 2x ein gleichwertiges Ich bin, bzw. sein soll, welches mit sich selber kommuniziert, damit komme ich nicht klar, will ich auch nicht. Wären beide schon selbständig denkend, wären es immerhin meine Kinder, die ich beide gleichmässig mit meinen Erfahrungen, mit meiner Kommunikation prägen, bzw denen ich etwas von mir vermitteln könnte. Aber nicht beides Mal "Ich" und ausschliesslich ich. So gibt es also auch hier (wenn beide Figuren zugleich präsent sind), wie im Roman, nur eine Hauptfigur mit der ich mich indentifiziere, in die sozusagen meine Seele einzieht - und das ist nach wie vor Steffy - die andere Figur ist schmückendes Beiwerk (Im Normalfall, wie gesagt, steckt im Ava gegenüber ja tatsächlich jemand anders, also eine andere Seele). Ich kann mich zwar in die andere Figur "hineindenken" und mit Emphatie auch "hineinfühlen", so wie man sich ja auch in seine Mitmenschen hineinfühlen kann, oder es zumindest können sollte. Aber ich bleibe nur ich. Bin ich mit der Nebenfigur alleine unterwegs, ist das natürlich wieder was anderes. Dann ist die Nebenfigur die Hauptfigur. Als ich mit Pagad unterwegs war, nach Klamotten gucken, da sah ich tolle Girls-Outfits und dachte: "Hier muss ich demnächst mal mit Steffy hinkommen"... Schon komisch, weil ich ja sonst immer Steffy bin, oder anders gesagt: In meinem bisherigen, vorherigen SL-Leben war ich immer Steffy, jetzt und in diesem Moment bin ich Pagad. Traurige Vorstellung, wenn es Steffy nicht mehr geben würde! Ich könnte nicht mehr dahin (in sie) zurück. Ich wäre darauf angewiesen, für immer Pagad zu bleiben. Anderen Avataren, z.B. den noch "lebenden" Cheerleader-Mitgliedern von Steffy könnte ich als Pagad dann erzählen: Ich war die Steffy -> in meinem früheren Leben! Meine Seele ist viel älter als mein jetziger Avatar! Dann würden die Anderen wohl antworten: "So ein Quatsch! Es gibt keine früheren Leben, keine Wiedergeburt in einem anderen Körper, keine Seelenwanderung und all sowas!! Du die Steffy gewesen?? Lass' die arme Steffy aus Deiner Rumspinnerei raus!" Usw. Tja. Ich wäre auf einmal sehr allein... :-/ Im Ganzen eine futuristisch neue, merkwürkige, gewöhnungsbedürftige und auch philosophische Erfahrung mit all dem umgehen zu lernen... |
Auszug aus der Geschichte aus dem Buch "Der Spiegel im Spiegel": (Leseempfehlung! Interessante philosophisch-surreale Geschichten und Kulissen. Bereits 1984 erschienen!) "Danke!", sagt er, "das hast Du sehr gut gemacht". (Nachdem das Kind sich den Seiltänzer vorgestellt / visualisiert hat). "Wer bist du denn?", fragt das Kind. "Ich bin der Pagad", antwortert der Mann, setzt sich auf die Rampe und baumelt mit den Beinen. "Und was bist du?", fragt das Kind. "Ein Magier", antwortet der Mann, "und ein Gaukler. Beides" "Und wie heisst du?" will das Kind wissen. "Ich habe eine Menge Namen", antwortet der Pagad, "aber am Anfang heiss ich Ende". "Das ist ein komischer Name", meint das Kind und lacht. "Ja", sagt der Pagad, "und wie heisst du?" "Ich heisse bloss Kind", sagt das Kind verlegen. "Vielen Dank jedenfalls, dass du mich dir vorgestellt hast, dadurch kann ich mich dir nun vorstellen. Und damit ist die Vorstellung zuende." Er zwinkert. "Schon?" fragt das Kind. "Und was machen wir jetzt?" "Jetzt", antwortet der Mann auf der Rampe und schlägt die Beine übereinander, "jetzt fangen wir etwas an". "Wir könnten zusammen losgehen", schlägt das Kind vor "und eine neue Welt suchen, wo wir beide wohnen können". "Eine gute Idee!", sagt der Pagad "und wenn wir keine finden, zaubern wir uns eine." "Kannst du das denn?", fragte das Kind. "Ich hab's noch nicht versucht, aber wenn du mir dabei hilfst..." Dann verlassen sie die Bude, den Jahrmarkt, die Stadt. Unter dem schwarzen Himmel gehen sie, angelegentlich ins Gespräch vertieft, auf den Horizont zu und werden kleiner und kleiner. Sie halten sich gegenseitig an der Hand, und man weiss nicht genau: Wer führt wen? |
In der Geschichte von Michael Ende nennt der Pagad das Kind dann Michael. Der Pagad besteht vor seiner Verkörperung aus Buchstaben (hier wären es wohl analog Bits + Bytes). Das zeigt, dass Michael Ende sich selber zunächst noch als ein Kind, als ein noch "unbeschriebenes Blatt" in einer trostlosen Umwelt darstellt. Die Visualisierung des Seiltänzers ist das Aufkommen seiner Fantasie, die das Erscheinen des Pagads überhaupt erst ermöglicht. Der Pagad verkörpert also den erwachsenen Mentor für Michaels zukünftige und gerade erst beginnende Fantasie. Er entstammt aber dennoch Michaels Fantasie selbst. Ende erschafft sich also in seiner Kindheit mittels seiner eigenen Fantasie seinen eigenen Mentor, der ihm dennoch ein ernsthafter Gegenüber ist und ihn an Hand nehmen kann. Aber man weiss nicht: Wer führt wen...? ;-) |
Der Pagad ist jetzt ein Wellensittich. Zwar etwas infantil, aber doch auch ganz niedlich... :) Erinnert mich an den Wellensittich meiner Freundin in Stuhr, den wir ~1976 mal in Pflege hatten. Er hiess "Butscha". Daraufhin wollte ich auch einen Wellensittich haben. Hatten wir dann in Ottersberg. Unser hiess dann Butschi. Ich wusste damals nicht / fast bis heute nicht, dass "Budgie" oder "Budgerigar" bloss der englische Begriff für "Wellensittich" ist... Pagad arbeitet ebenfalls mit dem Bijos-Kamerasystem. Ich hätte nicht gedacht, dass das nötig ist, da ja der Ava seine eigene Cam mitbringt und Pagad nun unabhängig von der reisenden Steffy sein kann / könnte. Aber die Cams haben als extern gerezztes Objekt ihre festen Objektachsen-Koordinaten - und so lassen sie sich, falls nötig, später wieder an der gleichen Stelle rekonstruieren. Ebenso kann ich mit der Bildschirmperspektive über viele hundert Meter zu Steffy hinzoomen und somit bei Annäherung der Tram die Texturen vorladen lassen (damit alle Texturen schon geladen sind, wenn sie ins Bild kommt) und kann dann per ESC-Taste einfach auf die fest installierte Cam mit dem damit verbundenen festen Bildschirmausschnitt zurückschalten. Die mit der Cam verbundene Bildschirm-Perspektive springt, auch bei Veränderung dieser und bei Entfernung von dem eigentlichen, physischen Cam-Objekt, dem Ava auch bei weitester Entfernung nicht in den Rücken, sondern bleibt mit dem Cam-Objekt selbst immer noch verbunden und justiert sich bei ESC sofort wieder dahin, da der Ava, der das Cam-Objekt besitzt, der Pagad, ja nach wie vor neben der Cam sitzen bleibt. Würde ich per ESC nur auf den Ava zurückschalten können, wäre der Ava selbst wieder voll mit im Bild, weil die Cam ja wieder hinter den Rücken des Avas springt. Ich müsste den Bildschirmausschnitt erst wieder ganz neu fokussieren und justieren - und in der Zeit wäre die Bahn längst vorbei gefahren. Dieses Bijos-System ist einfach genial - ohne dieses wäre kaum ein cineastisch gestalteter Film möglich! Als Vogel jedenfalls passt es thematisch sehr gut, wenn die Cam irgendwo in der Luft hängt und der Pagad daneben schwebt. Als Mensch-Ava würde es komisch aussehen, wenn er, ggf. über Stunden, im Himmel an der gleichen Stelle hängen würde. Auch wird ein Wellensittich als Ava am wenigsten angesprochen und ist ziemlich unauffällig (man erkennt ihn kaum als Ava, eher als ein Deko-Objekt), was ganz nützlich ist. Bei solchen Aktionen hat es seinen Vorteil in Ruhe und vor allem möglichst unauffällig arbeiten zu können... |
Will jetzt auch mal 'n ganz anderen Stil performen. Hmm... Der Domino-Effekt allein ist allerdings noch weit entfernt vom Schlage einer Blue-Man-Group, o.ä.... ;) Aber dennoch: Man kann auch mit einfachen Mitteln was Flippiges und Eindrucksvolles machen. Z.B. Objekte, die ebenfalls schwarz sind, aufstellen, bzw. hinhängen und dann dahinter vorbeigehen - das deckt dann bestimmte Körperteile ab. Oder Türen aufmachen, hinter denen dann alles weiss ist, o.ä. Oder optische Illusionen bauen. Z.B. ein kleines Quadrat weit nach vorn hängen und ein grosses weit nach hinten. Beide sehen gleich gross aus, aber beim Vorbeigehen läuft die Person dann bei dem einen davor und beim anderen dahinter vorbei, obwohl beide Quadrate scheinbar auf gleicher Höhe hängen. Man kann sich da schon was Faszinierendes ausdenken, mit minimalistischen Mitteln. Vor allem lässt sich das gut videodrehen, weil wenig Objekte im Bild sind und die Sichtweite sehr klein ist, das beansprucht die Grafikkarte nicht so sehr. |
Ich überlege, warum ich eigentlich diesen Bahn-Film drehe... Vor etwa 1-2 Jahren habe ich den Anime "Das Schloss im Himmel" von 1986 im Fernsehen gesehen. Nicht nur, dass da 'ne Menge Gedöns im Himmel rumschwirrte, wie hier in SL, sondern es fuhren auch Bahn-Wägelchen auf Viaduktstrecken rum und lieferten sich Verfolgungsjagten. Anime-Pefektion aus japanischen Studios, die bei mir wahrscheinlich eine unbewusste Lust auf Nachahmung hinterliess, mit eben jenen bescheidenen (oder gegenüber 1986 immensen) Mitteln, die man heute als einfacher PC-User hat.
- Der offizielle 2er hat den Bug nicht, beansprucht mir aber zu viel Performance. Probleme mit Antialiasing gehabt. - Der Phoenix hat sogar bis 1024m (normal: 512m) Sichtweite und unterstützt 4GB Ram + 64 Bit, läuft rund, hat aber wieder starken Textur-Bug. :-( - Der Cool-Viewer hat Wind in den Bäumen und der Busen hüpft bei Bewegung. Radar vorhanden. 1er Basis. - Beim Snowglobe sehe ich keinen Unterschied zum 1er, ausser dass das Titelbild einer Schneekugel immer das gleiche ist (bei allen anderen gibt's Werbe-Wechselbilder), aber das ist ja wurscht. - Der Kirsten basiert auf dem 2er, ist ausdrücklich nur was für leistungsfähige Rechner (meiner ist dafür zu schwach) -> für solche bestimmt gut = kann Schatten! Hatte aber irgendeine sehr wichtige Funktion nicht. - Vom Imprudence und Hippo ist mir jeweils nix Nennenswertes in Erinnerung geblieben. - Der Emerald ist offiziell gesperrt worden, warum auch immer, wahrscheinlich zuviel Radar-Funktionen (habe ich mich nicht genauer mit befasst, ist eh gesperrt). - Der Meerkat ist was, wenn man viele verschiedene Grids nutzt. - 1-3 Angebote existierten nicht mehr, oder gingen nicht zu installieren, weiss nicht mehr welche. - Der Radegast ist ein Beispiel reiner Text-Editoren (da gibt es einige, die nicht graphisch sind, also keine 3D-Welt anzeigen, sondern mit denen man rein textbasiert die Inline-Einstellungen bearbeiten kann. Eigentlich nicht Sinn der Sache, würd' ich sagen - aber wer's braucht...? Interessant, das mal kurz installiert und angeschaut zu haben, ist's allemal. Manche Viewer haben einen eingeschränkten, bzw nur grobrastrigen Cam-Zoom, kommt man aber auch mit klar. Der Textur-Bug ist unterschiedlich ausgeprägt bei allen Viewern. Dei denen, die auf dem neuer 2er basieren, ist alles ok, geht aber auf die Performance. Ansonsten sind alle Viewer eigentlich recht ähnlich aufgebaut (Basis 1er oder 2er), nur eben mit 'n paar Gags (Tittenhüpfen, Wind, Radar, mehr Sichtweite), oder mit der einfachen Klick-Möglichkeit auch in andere Grids als nur SL zu gehen (Meerkat). Meistens haben sie je ein paar unterschiedliche Schieberegler- oder Button-Funktionen auf der graphischen Benutzeroberfläche, die bei den anderen Viewern erst etwas umständlicher aus dem Debug-Menu rausgekramt und per Zahlenwert eingestellt werden müssen. Vllt schreibe ich mal später mehr über die einzelnen Viewer, falls ich das nochmal durchgehe. Z.Z. habe ich jedenfalls den Cool-Viewer drauf, der den Textur-Bug zwar auch hat, aber in grad' noch akzeptabler Ausprägung, bei zugleich guter Performance. Und Wind und Bodyshaking sind auch ganz witzig. |
Zum Schluss noch ein Shot von meinem neuesten Experiment: Ein einfacher
Walk-Through mit durchweg Cam im Rücken durch die "Wonderful-Denmark"
Sim. In Full-HD! 90 min lang. Im fertigen Zusammenschnitt die bisher grösste Einzeldatei, die ich je produziert habe: 758 GB! Die Geforce-8800 bringt im Schnitt eine Framerate von 12 fps. Grad' noch ausreichend, aber dennoch mit vielen, teils 1-2 Sek langen Aussetzern dazwischen. :-( Nachdem allein der erste Virtualdub-Durchlauf für den Zuschnitt 13 Stunden dauerte und die nächsten nötigen Render-Durchläufe in der Hochrechnung je 16-24 Stunden dauern würden, sehe ich ein, dass ein 16:9-HD Capturen mit meiner jetzigen Konfiguration einfach nicht umsetzbar ist! :-( Gut, man kann natürlich als ersten Schritt alles auf H264-Codec komprimieren - und diesen Codec kann man, gegenüber z.B. mkv, auch ohne Probleme in allen gängigen Video-Programmen neu öffnen und bearbeiten, aber allein das Kodieren von 90min HD dauert Stunden um Stunden - und selbst wenn's schneller gehen würde, oder das Capturen gleich in H264 wäre, bliebe mir die relativ schlechte Framerate mit ihren häufigen, rucklhaften Aussetzern. Mit Fraps, das die Framerate einblendet, kann man gut verfolgen, wie sich im Aufzeichnen-Rec-Modus, gegenüber dem reinen Spielbetrieb, die Framerate nahezu halbiert. Daher mein nächstes System, was ich anpeile: - AMD-Hexa-Phenom-Thuban = 6x ~2,8 GHZ - 8GB RAM - USB3 plus ~ 3 Stück 2-3 TB-Festplatten - Win7/64 sowieso - Geforce GTX-580 (Card ist just gelauchnt worden). Alternativ wäre eine, ggf. jetzt preisreduzierte 480er auch ganz ok. - Videostudio-Pro (irgendwas aktuelles HD + Multithread Taugliches) - Virtualdub-Installation für 64 Bit Prozessoren/System Damit geht dann vielleicht (?) ein immer noch schattenloses SL mit 512m Sichtweite, mit wenigstens 4x-Antialiasing und mit 25 ruckelfreien fps in HD mit 1920 x 1060 Pixel zu capturen. Und dann sind die Files vllt auch in passabler Zeit zu wandeln und zu bearbeiten. Muss ich mich jetzt halt noch mit meiner freiwillig gewählten 952 x 475 Auflösung begnügen. Schade, aber immerhin erkennt man noch, was gemeint ist... |