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Bremer Straßenbahn, Heckmitfahrten 1988-1989
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Linie 3
Streckenverlauf seit 1911 / 1949:
Gröpelingen - Obernstraße - Weserwehr
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Gedreht mit Saba-VHS-C Kamera.
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   Kleine Wartehäuschen-Collage. Diese Screenshots sind sehr
   klein, da sie aus der "Wackelkamera" beim Gang zur Bahn heraus 
   entstanden sind und größer gar arg zu matschig wären. 
   Ich will Euch dieses hübsche Wartehäuschen mit den runden 
   Sitzschemeln dennoch etwas näher bringen.
   Das Grün hat was und meines Erachtens waren die Schemel sogar
   noch aus Holz (?). Ich weiß nicht welches Baujahr die Anlage hat -
   die Endhaltestellen samt Depots "Gröpelingen" und "Sebaldsbrück"
   entstanden jedenfalls in großem Umfang in den 20er Jahren, bzw.
   wurden dann umgebaut. Dieses hier sieht nach 60er-70er Jahre 
   aus. Das vierte Bild ist bereits vom Heck der Linie 3 aus gesehen,
   die fertig zum Einstieg und zur Abfahrt ist.

   Einstieg in den Hansawagen. Hier im Detail eines der beiden 
   Drehgelenke der Klapptür innen. Diese Zwischentüren waren von
   der Straßenseite aus gelb und von der Wagenseite aus braun.
   Darauf stand innen: "Zum Öffnen der Tür Schranke aufdrücken".
   Wahrscheinlich war in diesem Gelenk zugleich der Kontakt, der
   das Öffnen der Außentüren bewirkte.

   Dieses findet man auch nicht mehr in der Museumsstraßenbahn:
   Graffiti. War aber auch damals eher selten. Leider kann ich den
   Text nicht mehr entziffern. Unten steht jedenfalls "gez......."
   Wer interassente Graffiti und Insignien sehen will, der sollte mal
   den Bremer Dom besteigen und auf die Wände im engen Turm
   schauen. Da sind hin und wieder Tags in altdeutsch oder in ganz
   eckiger, verblichener Bleistiftschrift zu finden, datiert 1928 o.ä.!
   Hoffnungen und Wünsche..."I was here"s - noch von vor dem 
   Weltkrieg! Wenn ich mal wieder in Bremen bin, werde ich da
   mal digital vorbeischauen und gucken ob die noch existieren, so
   wie all die Jahrzehnte vorher.
   Das Kinderwagen-Piktogramm hat auch was, finde ich. Wenn
   man es überkopf anschaut, wird es ein Krümelmonster. ;-)

   Das Möbiusband!
   Lange Zeit das Logo der Bremer Straßenbahn. Das Möbiusband,
   welches bekanntlich nur eine Seite hat und bekannt ist durch M.C.
   Eschers Darstellung mit den Ameisen. Es steht für "unendlich".
   Also für den unendlichen Rundlauf der Objekte im Netz, die, weil
   das Band nur eine Seite hat, unweigerlich wieder da ankommen
   wo sie losgegangen sind. Man findet dieses Unendlichkeitszeichen
   auch an der Entfernungsscala von Foto-Objektiven. 
   Wofür der rote Kreis steht, weiß ich allerdings nicht, möglich, dass 
   es sich hier um eine Anlehnung an das brühmte Londoner "Tube" 
   Logo handelt. Übrig geblieben ist heute noch ein halbes Möbius-
   band. Immehin war die Neugestaltung des Logos mit dem halben 
   Band durch den Kreis hindurch doch um Einiges origineller, als als 
   es die Neugestaltung des DB-Logos war.
   Ein klarer, allgemeiner Trend ist jedoch festzustellen: Scharfe 
   Konturen und Kanten, keine Schnörkel. Beim DB verschwanden
   zuerst die "Heckflossen" in den  Buchstaben, die ja sogar hier jetzt 
   im Text noch auftauchen: DB
   Naja, irgendwann sind halt alle Logos mal fällig - sogar die vom
   Brand-Zwieback und von der Kinderschokolade. Logos
   verändern sich auch oftmals unmerklich Stück für Stück! Wie ist 
   das z.B. beim Nivea Schriftzug, bei Rama, Tempo, oder bei 
   CocaCola? Tja...

linie3-groepelingen-walle.wmv        16:54 min      228 MB
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- Abfahrt Gröpelingen in YouTube -
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Gröpelingen - Walle - Utbremen - Berufsbildungszentrum

  Historisches: Zigarre-10 an der Endhaltestelle Gröpelingen.
  Noch kein Ausbau der Werftstr. und Stapelfeldstr. Noch keine
  Moschee und keine Investitionsruine gegenüber (keine Spacepark
  Anlange). Noch keine Fußgängerbrücke über die Stapelfeldstr.
  Haltestelle "Use Akschen" hieß noch "AG-Weser", obwohl die
  Werft schon einige Jahre dicht war. Noch keine Aral-Tankstelle
  auf der Höhe des großen Getreidespeichers. Teilweise noch
  alte Haltestellenhäuschen aus Waschbeton oder halbseitig offen.

  Teils auch schon neue Glashäuschen. Diese genormten Standard-
  häuschen mit Werbeplakaten hinter Glas kamen damals gerade
  auf, bzw. wurden Ende der 80er überall an Bus- und Tramhalte-
  stellen aufgestellt / installiert. Hier noch mit klassischer Werbung:
  Persil. Heute gibt es auf Werbeplakaten ja fast nur noch Banken,
  die für Kreditaufnahme, oder einfach für ihr, dem Kleinanleger
  gegenüber, aufzuwertendes Image werben.
  Früher war halt Werbung noch klar nachvollziehbar: Schokoriegel,
  Butter, Waschmittel... allenfalls Katzenfutter oder Schuhe sieht
  man heute noch als Konsumerprodukte. Der Rest ist/sind Banken, 
  Handys, TV und Kino, oder Touristik, oder Karitatives.

  Noch keine Neugestaltung des Waller Tunnels / Eingangsbereich
  Höhe Waller Ring zum Hafen. Am Hansator noch keine 
  Abzweigung ins Hafengebiet, also noch alter Streckenverlauf der
  Linie 3 über Haltestelle "Berufsbildungszentrum", letztere ja schon
  lange "Dovertor" heißt, da das Berufsbildungszentrum aus den
  drei bis vier baugleichen 50er-jahre Häusern, mit den von außen 
  markanten Rundtreppenaufgängen, ausgezogen ist.
  An dieser Hafenstrecke sieht man auch noch einige weiße 
  "zum-Hafen"-Schilder mit dem Dampferemblem darauf.

  Es bleibt m.E. abzuwarten, wann der Streckenabschnitt zwischen 
  Hansator und Lloydstr. stillgelegt wird, da dieser Abschnitt nur
  noch von der 3S bedient wird und keine Haltstelle mehr beinhaltet.
  Seit Eröffnung der Hafenbahn führen jetzt drei Strecken dichtest
  beieinander unter der B75 hindurch Richtung Gröpelingen. Man 
  könnte daher sogar soweit gehen, anzunehmen, dass dann auch 
  die Haltestelle Lloydstr., die jetzt ja nur noch von der 2 bedient 
  wird, ganz aufgegeben wird, und somit der ganze mittlere
  Streckenast zwischen Doventor, Haferkamp und Hansator samt 
  Unterführung durch die B75 wegfällt. Die 2 würde / könnte dann 
  nördlich über Haltestelle Doventorsteinweg Richtung Gröpelingen,
  bzw. Richtung Innenstadt abbiegen.


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linie3-innenstadt.wmv          16:46 min         233 MB 
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Berufsbildungszentrum - Altstadt - Ostertor - Steintor - Peterswerder

Historisches: Immernoch einige Baulücken an der Strecke in den
Häuserreihen vorhanden (wohl noch Trümmergrundstücke und somit
noch die letzten Kriegszeugnisse im Stadtbild) - vor allem in der 
Faulenstr.
Folgende, seinerzeit bekannte Läden sind hier an der Strecke im
Jahre 1988 zu sehen: Leffers (Faulenstr), Kaufhalle (Brill), Brinkmann
(Obernstr.), Quelle (Obernstr.), Zasa (Obernstr), das Spielwaren-
doppel "Stolle und Wiechlein" (Ostertorsteinweg). 
Ob es "Wührmann-Betten", das Pendant zu "Wührmann am Brill" und 
"Wührmann-Junior" in Gröpelingen heute noch gibt, weiss ich ich nicht. 
Gegenüber von Wührmann-Betten jedenfalls, also dort wo heute der 
Café-Platz ist (Café Engel, u.a.), da war in den 70er Jahren noch ein 
Parkplatz und dort drehte seinerzeit Loriot seine Münzparkautomat-
Episode mit Evelyn Hamann.
Mitte der Achtziger gab es nahe Wührmann-Betten noch den Kolonial-
warenladen "Emma Hübscher" (was ist dort heute?). Bei Emma
Hübscher wurde man von äußerst betagtem Personal in ebenso betagter
Ladeneinrichtung bedient. Es gab dort z.B. gestempelte Briefmarken,
die zur Auswahl aus großen Schraubgläsern geschüttet wurden. Meines 
Erachtens ist dort heute immer noch ein Schreibwarenladen drin, oder 
eine Nobel-Schuhboutique...?
An der Sielwallkreuzung dann der damalige Penny-Markt (hier zu
sehen am Penny-LKW davor), berühmt für seine klirrende Rolle an
Silvester und ähnlichen Anlässen.
Der senkrechte Schriftzug "Kodak" auf der linken Seite an Vor-dem- 
Steintor, Ecke Sophienstr. dürfte heute sicher ebenfalls durch einen
etwas werbewirksameren Schriftzug ersetzt worden sein.

Übrigens: Die Fassade von Brinkmann und vom Kaufhof sehen ja
ähnlich der alten Horten-Fassade aus. Der gleiche Zeitgeist der 60er
und 70er Jahre spiegelt sich darin. Die frühere Horten-Fassade bestand
aus quadratischen, silbrig-grauen Waben-Elementen mit nach innen
zulaufenden Dreiecken (in etwa). Ein Element dieser Kaufhausfassade
kann heute in Berlin, Unter den Linden, im Deutsch-Historischen-
Museum als Exponat besichtigt werden.

Ansonsten / desweiteren: Alte Brillkreuzungsgestaltung / noch keine
Weichen am Brill. Kaufhaus Hertie in der Obernstr. - wurde gerade 
1-2 Jahre vorher grundsaniert, nach fertiger Sanierung sofort abgerissen
und anstelle dessen wurde das Bremen-Carré erbaut. (Baustelle
gegenüber Brinkmann). Weichen zur Domshofstrecke noch vorhanden.
Wertkaufwerbung auf Vorderwagen der Gegenbahn Skt. Jürgen Str.
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Besonderes: Drei Leute legen es scheinbar darauf an, überfahren zu
werden!? Ein Mann vor dem Rathaus hat keinen Plan wo er hin will und
rennt zwischen Postauto und Gegenbahn rum.
Ein Junge, nebst Kumpel auf Fahrrad, überlegt es sich, hinter der Bahn
doch nicht gleich vor dem nachfolgenden Auto die Strasse Vor-dem- 
Steintor zu überqueren. (Vor Einfahrt in die Haltestelle Skt-Jürgen-Str.).
Und zu guter letzt kommt eine Frau fast vor die Gegenbahn als sie,
ebenfalls hinter unser fahrenden Bahn, die Haltestelle Skt-Jürgen-Str.
überqueren will. 
Tip: Immer ganz ruhig Leute, nur nicht hetzen...denn 20 Jahre vergehen 
auch so! ;-)

Vor Karstadt stehen Marktwagenbuden, was nicht die Regel war - die
Gegenhaltestelle "Obernstr." ist scheinbar nur aus diesem Grunde 
abgehangen (rote Hülle überm Schild). Das Schild für die Ersazthalte-
stelle findet man etwas weiter vorgesetzt, es steht direkt vor dem Schuh-
geschäft Tack, also gleich nach Karstadt.

Die Haltestelle "Theater am Goetheplatz" hieß damals noch "Mozartstr.".
Diese Haltestelle wird hier aber leider auf der Fahrt vergessen als 
nächster Halt anzusagen.


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linie3-peterswerder.wmv        7:41 min       103 MB 
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Peterswerder - Weserwehr

 Historisches: Noch kein Ausbau der Georg-Bitter-Strasse.
 Besonderes: Zwischen Stader Str. und Georg-Bitter-Str. liegt wohl 
 auf der linken Seite am Gehweg noch ein letzter Schneehaufen, es 
 könnte aber auch eine Plastikfolie sein. 
 Auf dem Bus, die "real-kauf" Schrift auch noch ganz im 70er-Look.
 Damals war das einfach eine "normale" Schrift., heute sieht man die 
 Modeerscheinung und die Epoche darin.