Tramline "Wonderful Denmark"
in Second Life
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17. Januar 2011

avi - h264         denmarktram-sl-jan-2011.avi         39:53 min     559 MB      1920x1080 / 16:9,    Codec: H264,    stereo / mp3
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Denmark-Tram
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Fragt mich nicht, warum ich in Dänemark ein Berlin-Shirt anziehe. Aber kommt doch gut, weil plakativ, oder? Diese Klamotten habe ich allerdings nicht im Film an, denn die Filmaufnahmen
sind im Winter entstanden - und da lag noch Schnee, hier ist er schon weggetaut. Klamotten im Film = siehe nächstes Bild.

Da sich die Arbeit am Video der Überland-Strassenbahnstrecke immer noch hinzieht, wollte ich zwischendurch "schnell mal was anderes" machen.
Naja, mit "schnell mal" war's dann aber auch nix... ;)  Während jener Zeit sind die Tulpen auf dem Fensterbrett hochgewachsen, sind aufgegangen und wieder verblüht, einige Male flog am
klaren Abendhimmel die Raumstation vorbei, zum Schluss inklusive der von ihr abgelegten und daher von der Station schon etwas entfernten Discovery, etliche Kitkats habe ich verspeist,
viele Flaschen Cola geleert, das Übliche eben...
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1920 x 1080
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Dies ist mein erster HD-Film mit 1920x1080 Pixel-Auflösung, der auch die Ressourcen meines neuen 6-Kern-Rechners ausnutzt (d.h. die Programme nutzen den Sechser
zwar auch nicht voll aus, aber mit weniger Leistung auf älteren Systemen wäre das Rendern mit diesen Programmen zeitlich nicht mehr praktikabel gewesen).

Das ist für jemanden wie mich, der, um Filme machen zu können, im Jahre 1978
als technische Möglichkeit nur lediglich den Textseitenrand von Buchseiten
alter abgelegter Bücher für ein paar Sekunden gezeichnete Strichmännchen-Animationen zur Verfügung hatte, heute schon ganz gut... *freu**   :)
Selbst die Broadcast-Technik, die ich dann Mitte der 90er hatte, ist nichts gegen diese Bildschärfe heute!!
Das damalige, matschige Flimmern auf den Röhrenfernsehern war ja fast noch gar kein richtiges Bild.
Zumindest war es kein klares, scharfes Bild.
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Bewegtes Gemälde
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Dieser Film ist natürlich kein Action-Thriller - er ist, sozusagen, ein bewegtes Gemälde. Wie ein Ölbild eben, oder eine Wandposter-Grafik, dazu mit leichten Animationen darin.
Durch das heutige HD und mittels ~1,20m Bildschirmen oder Beamer ist so ein - nenne ich es ruhig mal "Kunstwerk" - gross, scharf und flimmerfrei und damit angenehm zu betrachten.
Mich faszinierten auf der IFA Ölbilder alter Meister, dargestellt auf  Bildschirmen mit kleinen Animationen von z.B. Wasserrosen-Seeflächen mit leichten Windkräuselungen und
wandernden Wolken in der Wasserspiegellung. Diesen Charakter hat auch dieser Film.
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Wagen 327 im Original
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Dieser Nachbau des Wagens und der Strecke ist wohl eine Reminiszenz an die Kopenhagener Strassenbahn (Stillegung des Betriebes im Jahr 1972).
Der Wagen 327 steht und fährt heute noch im Original im Dänemarker Strassenbahnmuseum
 Skjoldenæsholm. Ein Bildlink hier.
Ursprünglich stammt der Wagen also aus Kopenhagen und das Seitenschild beschreibt hier eine Strecke, beginnend etwas westlich vom Zentrum Kopenhagens (Valby)
durchs Zentrum (Kogens-Nytorv) und dann in die nördliche Richtung raus (Osterbro).



Details zum Film

- Die Bahn fährt an den vier Tageszeiten  "mittags","abends","nachts" und "morgens" jeweils fünf mal eine kurze Distanz (ca. 80 m) hin und her. Einmal hin und zurück dauert ~2 min.
- Die Perspektiven sind in jeder Tageszeit dieselben, teils mit kleinen Variationen im Schnitt.  
- Abends und morgens habe ich jeweils die 4. + 5. Fahrt zusammengelegt, um den Film damit noch um 4 min zu kürzen.
- Viel Mühe habe ich mir nicht nur bei - Einzelbild-für-Einzelbild - korrigierten Texturfehlern gemacht, auch die Wolken habe ich teils umgesetzt, teils neu gezeichnet (um wenigstens
   nicht in all zu krassen Übergängen von blauem Himmel zu dichter Wolkendecke zu wechseln). Ebenso ist der Ton immer eine schwierige Sache beim Film:
- Jeder Szenenschnitt ergibt aufnahmebedingt Tonhöhen- und Geräuschschwellen. Das hört sich dann sehr stolperig an, wenn man viele Schnitte hat. Also muss man alle Übergänge
   soft abmischen und dennoch jeweils die neuen Standorte und Örtlichkeiten berücksichtigen. Es eignet sich also nicht so gut, eine einfach nur durchgehende Soundkulisse von nur
   einem Ort drüber zu legen.
   Hier habe ich z.B. die Tauben, wenn sie im Bild sind, verstärkt mit reingenommen, und am Strassenende, also zum Meer hin, tendenziell mehr die Möwen und Wassergeräusche.
   Nachts habe ich die Vögel rausgeschnitten, abends mal ein, vom dortigen Standort zu hörendes Klavier mit eingebaut und beim Einstieg innerhalb der Bahn die Tonhöhe und
   Windstärke im Verhältnis zu den Aussenaufnahmen runtergedimmt.
- Der fertige Clip hat zwar das Mass von 1920 x 1080 Pixeln, die Aufnahmen haben aber "nur" 1849 x 1040 Pixel, da ja nach dem Capturen von dem SL-Frame noch der
   Windows-Frame-Rand weggeschnitten und das Format dann wieder auf
Fullscreen angepasst werden muss. 
- Dass die Bahn so ruckelt ist SL-bedingt, rührt also nicht von Grafikkarte oder CPU her. Die Framerate lag hier immer um gute 25 fps, da "Wonderful Denmark" nicht auf dem
   Festland liegt, sondern nur eine im Meer liegende Sim-Insel von 256 x 256 m ist. Steht man etwa in der Mitte, reicht also eine Sichtweiteneinstellung von ~150m aus, um alles zu
   sehen, was es maximal an Objekten zu sehen gibt.
- Je weiter man sich von einer Örtlichkeit mit der Cam oder/und dem Ava entfernt (z.B. in die Höhe geht), desto mehr verliert eine Szenerie leider an Objektdetails. Z.B. sind dann
   die Babytaschen an den Störchen und die Tauben + Spatzen weg. Das Prinzip der Reduktion ist für flüssigen Spielbetrieb bei dem derzeitigen Stand der
Technik jedoch immer
   noch ganz sinnvoll.

  Fazit: Auch so ein ganz einfacher Film bringt 'ne Menge Arbeit mit sich, die man beim beiläufigen Hingucken nicht mehr wahrnimmt.
  Aber so soll es ja letztlich auch sein! :-)
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Spezielle Posen        
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Da der Strassenbahnwagen als ein "Phantom" gebaut ist, kann man sich nur auf die Sitze klicken - und so springt man dann von draussen auf den entsprechenden Poseball-Platz.
Ansonsten ist die Bahn durchlässig, d.h.man läuft einfach durch sie hindurch als wäre sie nicht da. Und steht man in der Bahn, die innen eine erhöhte Fussboden-Plattform hat, so steht man
etwa kniehoch im Boden drin. Das fand ich wenig attraktiv für eine Einstieg-Sequenz. Ich hätte also nur vor der Bahn stehenbleiben können, um in der nächsten Szene bereits drin zu sitzen.
Da wir nun gerade in der SL-Schule einen Kurs hatten, in welchem wir gelernt haben, Posen zu erstellen, habe ich mich da mal rangewagt, selbst eine passende Einstiegspose zu animieren.

Insgesamt besteht das Einsteigen und Hinsetzen aus drei sepearten Posen, für dann jeweils eine eigenständige Filmszene:

1. Tür aufziehen und hochsteigen
2. In Bahn um 90° in den Gang drehen
3. Durch den Gang laufen, seitlich vor den Stuhl gehen und hinsetzen

Erstmal hiess es die Bodenhöhe im Wagen auszupeilen und den Animationsdummy für die Laufszene im Wagen um dieses Stück hochzustellen, denn in der Tram soll Steffy ja direkt auf dem
Fussboden laufen, was in diesem Fall einem "Gehen in der Luft" entspricht. Animationen laufen in SL überall und immer mit fester Höhenposition ab (zumindest wenn man keinen Poseball hat,
in den man die Ani reinpackt - und einen eigenen Poseball kann ich dort in der Landschaft nicht positionieren, weil man ja, wie allermeist auf fremdem Land, keine "Baugenehmigung" hat).

Dieses Prog hier ist nur sehr simpel aufgebaut und das ist 'n bisschen blöd. Man kann z.B. kein Körperteil von den Koordinaten her in der Umwelt "festnageln", ja nicht mal ein einzelnes Körperteil
in den nächsten Bildern immer wieder gleich in seinen Zahlenwerten festlegen (nur den ganzen Body in seinen xyz-Achsen). So muss man also immer alle Körperteile neu ausrichten.
Z.B. geht der Körper beim Einsteigen im Ganzen etwas vor, die Hand am Griff kann man nicht fixieren, sondern Arm und Hand gehen mit vor - und man muss sie wieder zurückziehen und neu und
wieder möglichst optisch deckungsgleich zu vorher einstellen. Wenigstens kann man Formen zur rein optischen Orientierung positioneren (die blauen Würfel).
Bei dem 3D-Prog "Truespace" kann man sog. "Nägel" direkt in die einzelnen Körperteile setzen und die Figur somit an einem selbst gewählten Fix- und Kontaktpunkt zwischen Body und Umwelt
neu ausrichten, ziehen und drehen.
Immerhin berechnen solche Programme gegenüber echtem Knetmännchen-Trickfilm beliebig viele Zwischenbilder, aber das sollte logisch sein.
Schade auch, dass man die Finger nicht bewegen kann. Etwas zu greifen wäre schon ganz schön. Man kann lediglich beim Hochladen der Animation einstellen, ob man eine Faust oder eine flache
Hand haben will.

Alles also sehr anachronistisch. Ballettanz, Breakdance oder Barrenturnen lässt sich damit nicht machen, nur so einfaches Winke-Winke oder statische Posen eben.
Hier erforderte das Laufen mit dem seitlichen Gehen vor den Stuhl und dem Hinsetzen schon ziemliche langwierige Puzzlearbeit. Sehr oft werde ich daher wohl keine Anims mehr machen...
Und lieber habe ich beim Erstellen der Ani auf sehr viele Zwischenbilder eingestellt, was dann zwar zum Zeitlupenablauf der Bewegung führt, die Bewegung aber weicher macht, als stattdessen
in Echtzeit zu animieren, was dann die Bewegung wegen nur wenigen Zwischenbildern eher rauh ausehen liess. So habe ich lieber hinterher die fertige Filmsequenz beschleunigt und konnte mit
unterschiedlichen Tempi experimentieren in den Abschnitten "laufen", "vor den Stuhl gehen", "hinsetzen".

Die Zukunft zur Animationserstellung von eigenen Ava-Gesten wird ganz sicher in sowas wie den Konsolen-Spielsteuerungen liegen! Bewegungserkennung via Wii oder Kinetic.
Dann heisst es einfach 1-3 Cams aufstellen, dazu 1-2  "Zepter" in die Hand nehmen...und ab geht die Luzie und gleich räumlich 1:1 auf den Rechner rauf.
Jedenfalls werden all die komplexen Moves in Second Life, wie z.B. die Disco-Tänze, wohl zumindest mit vollverkabeltem Körperanzug oder sowas entstanden sein, aber ganz sicher nicht
mit so einer Knetgummi-Dummy-Figur wie hier.

Da ja nun die Bahn gar keine Tür zum Aufziehen hat = die Aussenwand bleibt dicht, kann ich ihren Einstieg nur von der Seite aus, in nur fast einer Flucht mit der Aussenwand drehen.
Damit nicht auffällt wie sie durch die Wand hindurch geht.


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Ali Mitgutsch

Inspiriert und geprägt wurde ich sicher auch durch die Kinderbilderbücher von Ali Mitgutsch, die ich mir in meiner Kindheit immer sehr gern angeschaut habe und man konnte mit
Mama oder Freunden dann die Details und kleinen Geschehnisse darin entdecken und weiterdenken (Mitgutsch Bücher kennt wahrscheinlich jeder von uns). Die Zeichnungen
schaue ich mir auch heute noch gerne an. In Wartezimmern von Arztpraxen sind sie oft immer noch unterhaltsamer als die "Auto-Bild", die "Gala" oder die Vorsorge-Faltblätter...  ;)

In den Mitgutsch-Büchern ist einfach so herrlich heile Welt! Da sieht man dann z.B. eine Szene, wie ein Junge mit einem Stöckchen ein kleines Papierschiffchen wegschiebt.
Heute in der Realität sieht man hingegen Szenen, in denen z.B. ein grosses Frachtschiff mitsamt Geröll- und Wassermassen mehrere Wohnhäuser wegschiebt... :-/
Das ist die Differenz zwischen Illusion und Realität, die man dann im Laufe des Älterwerdens irgendwann begreift...nicht nur in so einem Fall.

Die Menge an Personen, wie in den Buchillustrationen, hat man natürlich nicht in SL, wäre aber theoretisch möglich, wenn man Leute mobilisieren würde, mitzumachen und
sie mit entsprechend passend urbanen und illustrierenden Gesten austatten würde.
Hatte überlegt, ob ich nicht noch auf einem dritten Rechner einen Avatar mit reinnehme (auf dem zweiten dreht auch hier der Pagad), der dann in verschiedenen Szenen in
verschiedenen Rollen auftritt, z.B. jemand, der Steffy zuwinkt, ein Postbote, der mit dem Rad vorbeifährt, ein Mann, der den Wurstbudenverkäufer macht, ein Tramfahrer
in Uniform oder wie auch immer... naja, nächstes Mal vllt.

   
                  ------->   Ein bewegtes Stilleben - gedacht als Kunstwerk  für Wohnzimmer-TV:


              avi - h264            denmarktram-sl-jan-2011.avi            39:53 min     559 MB     1920x1080,   Codec: H264,   stereo / mp3

                       mkv            denmarktram-sl-jan-2011.mkv         
39:53 min     342 MB     1920x1080,   Codec: Matroska,   stereo / mp3

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Ein Bild, mal wieder mit Telefonzelle und Fahrrad drauf. Manchmal komme ich mir schon vor wie Tetsche, der nicht ohne Spiegelei, Kondom und Pümpel kann... ;)
Naja, jeder hat halt so seine inhaltlichen Flitze und Vorlieben.  
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CYA, Steffy
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Der Pagad Mitte März bei Nacht in der Isetta. Hinter der Bahn ist bereits ein neues Geschäft eingezogen:  Salon Birthe

Wer sich selbst vor Ort im "Wonderful Denmark" umsehen möchte und wenn Ava vorhanden, hier der direkte Teleport:
http://slurl.com/secondlife/Wonderful%20Denmark/128/128/22.